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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wollte er sie zusätzlich auf die Palme bringen.
    »Du kannst einem den letzten Nerv töten«, sagte sie und schubste ihn. Er schubste sie zurück, und als sie halb vom Sofa rutschte, packte er sie am Arm und zog sie neben sich.
    »Nick ist gerade bei Jordan, und, wie gesagt, ich bin gekommen, weil sie mir aufgetragen hat, dir Gesellschaft zu leisten.«
    »Du tust also alles, was Jordan dir sagt?« Sie griff nach einem Stück Pizza. Der Boden war noch warm.
    »Wenn ich will. Du hast Glück, dass sie dir nicht Zach geschickt hat.«
    Zachary war der Jüngste. Er war noch auf der Highschool, aber genauso arrogant und draufgängerisch wie seine Brüder. Laut Jordan war das »Baby« allerdings nicht wirklich wild. Es sollte nur jeder glauben, er sei es. Seine Eltern bekamen seinetwegen ständig Tobsuchtsanfälle – anscheinend hatten sie sich beim Großziehen ihrer vielen Kinder völlig aufgearbeitet –, aber Kate fand Zach hinreißend.
    »Ich mag ihn.«
    »Ja? Na, sei nur vorsichtig. Ich glaube, er mag dich noch viel mehr.«
    Sie biss ein Stück von der Pizza ab und merkte auf einmal, wie hungrig sie war. Sie schlang es herunter und nahm sich noch eins. Dylan schaltete den Fernseher ein und achtete nicht mehr auf sie. Im Fernsehen lief irgendeine Sportsendung, deshalb nahm sie die leere Dose und die Pizzaschachtel und brachte sie in die Küche.
    »Du solltest gehen«, sagte sie, als sie wieder zum Sofa kam.
    Er blickte auf. »Du siehst erschöpft aus«, stellte er fest. »Warum bist du eigentlich so mit den Nerven herunter?«
    »Ich bin nur müde.«
    »Du hast geweint, bevor ich gekommen bin, oder?«
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Wenn du es weißt, warum fragst du dann?«
    »Warum hast du gelogen?«
    »Es war eine schwierige Woche«, sagte sie. »Ich war ziemlich frustriert. Und Weinen hilft da manchmal.«
    »Es gibt viel bessere Methoden, um Frustrationen loszuwerden.« Er wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.
    Er flirtete für sein Leben gerne. Kate beschloss, ihm endlich einmal die Stirn zu bieten. Er sollte sich winden.
    »Du bekämst wahrscheinlich einen Herzinfarkt, wenn ich …«
    »Wenn du was?«
    Sie holte tief Luft. »Wenn ich meine Arme um dich legen und dich leidenschaftlich küssen würde.«
    Er starrte sie an, dann senkte er seinen Blick auf ihren Mund und sagte: »Versuchs doch mal.«
    Oh Gott. Er wand sich keineswegs, und Kate schossen plötzlich alle möglichen unanständigen Gedanken durch den Kopf. Sie musste ihn so schnell wie möglich loswerden.
    »Ich warte.«
    Sie hörte das Lachen in seiner Stimme. »Später vielleicht«, erwiderte sie.
    Ihr Mund war ganz trocken, und sie trank hastig einen Schluck Wasser. Warum war sie nur so nervös? Er durfte das auf keinen Fall merken. Was um alles in der Welt war nur in sie gefahren? Sie kannte Dylan schon so lange, und er hatte noch nie diese Wirkung auf sie gehabt. Aber jetzt wurde sie von den wildesten Fantasien, die alle etwas mit Dylans fantastischem Körper zu tun hatten, geradezu überschwemmt.
    Um ihre Hände beschäftigt zu halten, legte sie die Zeitungen auf dem Couchtisch zusammen. Dabei rutschte ihr der Morgenmantel von den Schultern.
    »Wo hast du denn all diese blauen Flecken her?«, fragte Dylan. Er ließ seine Hand über ihren Arm gleiten.
    Sie wandte den Kopf, um hinzusehen. »Oh, von dem wusste ich gar nichts. Das muss passiert sein, als ich hingefallen bin.«
    »Und der Bluterguss auf deiner Stirn? Und auf deinem Arm?«
    »Kommt auch daher.«
    Seine Finger verursachten ihr Gänsehaut. Hoffentlich merkte er das nicht.
    »Passieren dir auch so oft Unfälle wie Jordan?«, fragte er lachend. »Wenn ich daran denke, wie ihr zwei zusammengewohnt habt … Ständig stolpert sie über irgendetwas …«
    »Nur, wenn sie vergisst, ihre Brille aufzusetzen«, verteidigte sie die Freundin.
    »Und warum hast du geweint?«
    Er ließ nicht locker.
    »Das hast du mich schon einmal gefragt, und ich habe dir darauf geantwortet.«
    Sie nahm ihm die Fernbedienung ab und schaltete um. Eine Werbesendung erschien auf dem Bildschirm. Sie drehte den Ton lauter und tat so, als fasziniere sie, was sie sah.
    Dylan schaltete einfach den Ton weg und sagte: »Es ist ungesund, alles mit sich alleine abzumachen.«
    Er klang so mitfühlend, und genau das war ihr Verhängnis. Erneut traten ihr Tränen in die Augen. Sie musste ihn aus der Wohnung wegkriegen, bevor sie schluchzend vor ihm zusammenbrach.
    »Du solltest jetzt nach Hause gehen.« Ihre Stimme bebte. Warum hatte sie

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