Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
nachzudenken. Wie ein Mantra gingen ihr die Worte im Kopf herum.
    Sie fuhr mit dem Bus zum Langzeitparkplatz. Als sie ausstieg, blieb sie einen Moment lang stehen, beobachtete die Blitze, die über den dunklen Himmel zuckten, und versuchte sich zu erinnern, wo sie ihr Auto geparkt hatte. Der Bus war gerade um die Ecke gebogen, als sie einen Wagen auf sich zukommen hörte. Da sie mitten auf dem Parkplatz stand, sprang sie rasch zur Seite. Der Fahrer gab Gas.
    Vermutlich ein Teenager mit Bleifuß, dachte sie, als er vorbeiraste.
    Sie versuchte, sein Gesicht zu erkennen, aber die Scheiben waren getönt. Kopfschüttelnd blickte sie ihm nach.
    »Idiot«, murmelte sie.
    Damit war nicht nur der verrückte Autofahrer gemeint. Sie kam sich ebenfalls vor wie ein Idiot, weil sie vergessen hatte, wo ihr Wagen geparkt war. Verzweifelt kramte sie in ihrer Tasche, bis sie das Parkticket fand. Zum Glück hatte sie sich auf der Rückseite Nummer und Reihe notiert, und jetzt eilte sie dorthin, wobei sie ihren Reisekoffer hinter sich herzog.
    Ihr verbeultes, altes Auto stand nahe am Ausgang, eingequetscht zwischen zwei riesigen SUVs. Sie hievte den Koffer in den Kofferraum und wollte gerade den Deckel schließen, als sie Reifen quietschen hörte. Als sie sich umdrehte, sah sie das weiße Auto von eben, das immer noch durch die Reihen raste. Ab und zu wurde es langsamer und dann wieder schneller.
    Kate hatte das Gefühl, der Fahrer suche jemanden. Es war bestimmt ein Teenager, der sich damit vergnügte, Leute zu erschrecken.
     
    Jetzt fuhr das Auto ihre Reihe entlang. Sie war sich nicht sicher, ob der Fahrer sie sehen konnte oder nicht. Auf jeden Fall raste er schnurstracks auf sie zu, als ob er sie überfahren wolle. Im letzten Moment sprang sie zur Seite und schlug sich dabei das Knie auf. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte sie sich auf. Ihre Tasche war aufgegangen, und ihr Lippenstift rollte unter ein Auto. Sie stieß sich den Kopf, als sie danach griff.
    »Okay«, flüsterte sie. »Ich bin wirklich ein Idiot. Und dazu noch paranoid.«
    Sie hörte ein Auto hupen und dachte, dass der weiße Wagen wohl jemand anderen erschreckt hatte. Mit zitternden Fingern schloss sie die Fahrertür auf und stieg ein. Innen war es heiß wie in einem Pizzaofen. Rasch kurbelte sie die Fenster herunter. Die Klimaanlage konnte sie nicht gleich anmachen, weil der Wagen ein paar Tage gestanden hatte und sie den Motor erst warmlaufen lassen musste.
    Sie blickte sich nach dem weißen Auto um, als sie zum Ausgang fuhr, und informierte den Mann im Kassenhäuschen über den Vorfall. Er informierte sofort den Sicherheitsdienst.
    Erst als Kate an einer roten Ampel kurz vor dem Highway warten musste, fiel ihr ein, dass sie ihr Handy gar nicht eingeschaltet hatte. Es klingelte sofort nach dem Einschalten. Sie hatte eine Nachricht auf der Mailbox.
    Ein Bauunternehmer namens Bill Jones, von dem Kate noch nie gehört hatte, erklärte, er arbeite für den Eigentümer des Lagerhauses, das sie mieten wolle, und er wolle sich mit ihr treffen, um die Umbaumaßnahmen zu besprechen, die sie veranlasst habe. Er erwähnte auch, dass ihr Inventar im hinteren Teil des Lagerhauses untergebracht sei, damit es während der Renovierung keinen Schaden nähme.
    Was ging da vor? Kate hatte noch nicht einmal den Mietvertrag unterzeichnet, und sie hatte ganz bestimmt keine Umbaumaßnahmen veranlasst. Was mochte der Makler dem Eigentümer des Lagerhauses erzählt haben? Sie wartete bis zur nächsten roten Ampel, um den Anruf zu beantworten. Jones nahm nach dem zweiten Klingeln ab. Als die Ampel grün wurde, fuhr sie an den Straßenrand. Sie hasste es, beim Autofahren zu telefonieren.
    »Jones hier.«
    »Hier spricht Kate MacKenna.«
    In der Leitung rauschte es, und anscheinend war Verkehr im Hintergrund. Im Lagerhaus konnte der Bauunternehmer nicht sein, denn das lag am Ende einer ruhigen Straße.
    »Ich bin froh, dass Sie anrufen, Miss MacKenna. Ich muss mich so bald wie möglich mit Ihnen am Lagerhaus treffen. Zeit ist Geld, und ich möchte langsam mal anfangen.«
    »Ich verstehe nicht. Sie haben in ihrer Nachricht gesagt, mein Inventar sei ins Lagerhaus gebracht worden?«
    »Ja, das stimmt. Ich bin gerade auf dem Weg dorthin. Ich warte dort auf sie. Wir brauchen bestimmt nicht lange.«
    »Nein, warten Sie. Wer hat denn den Umzug veranlasst?«
    Der Mann schwieg, dann sagte er: »Ich weiß nicht. Als ich heute Morgen dorthin kam, standen da Kisten mit Ihrem Namen darauf.«
    Das ergab

Weitere Kostenlose Bücher