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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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einschließlich Lanny Montinello und Amanda Pratt, hatten schon mal den einen oder anderen Film von ihr ausgeliehen, und, zum Teufel, selbst der gute alte Dr. Dean Randall, der Psychologe, hatte innerhalb der letzten zwei Monate Innocence Lost und Resurrection gekauft.
    Es sah aus, als hätte die gesamte verdammte Stadt ein Stückchen von Jenna Hughes im Haus.
    Was nicht weiter verwunderte angesichts der Aufregung, die geherrscht hatte, als sie von Hollywood hierher gezogen war. Im Umkreis von Meilen erwachte in allen plötzlich ein großes Interesse an ihr und ihrer Arbeit. In den sechs Monaten seit ihrem Umzug waren sehr viele ihrer Filme gekauft oder ausgeliehen worden.
    Selbst er besaß ein paar der DVDs. Was ein Witz war. Seine ganze Sammlung bestand lediglich aus Rocky, Der Terminator und Der Pate, Teil I und II, sowie drei Jenna-Hughes-Filmen. Früher hatte er mal mehr CDs und Videokassetten besessen, doch die hatte er der Leihbücherei vermacht, als er nach dem Unfall Carolyns Sachen ausgeräumt hatte.
    Außer ein paar Fotos und Filmaufnahmen hatte er nach ihrem Tod alles weggeschafft, als könnte er sie dadurch aus seinem Leben tilgen, den Schmerz auslöschen, sich vormachen, ihr Betrug habe nie stattgefunden. Verdammt …
    Sein Telefon klingelte, und er nahm den Hörer ab, ohne den Blick von der Liste abzuwenden. Der Name des Stalkers stand auf diesen Seiten, dessen war er sicher. Carter musste nur noch einen Weg finden, ihn ans Tageslicht zu zerren.

    Die Probe war katastrophal verlaufen, fand Jenna. Sie legte den Riemen ihrer Handtasche über die Schulter und ging zum Ausgang des Theaters. Tiffany, eines der Mädchen in der Truppe, litt an einer Kehlkopfentzündung. Madge Quintanna, die die Mary Bailey spielte, zeigte auf der Bühne eine Emotionalität, die an die Statuen auf den Osterinseln erinnerte. Der Mann, der Marys Gatten darstellte, humpelte auf Krücken über die Bühne und hatte dreißig Prozent seines Texts vergessen. Während des ersten Akts hatte das Licht gespenstisch geflackert, und Rinda hatte entnervt Wes angeschrien, der wiederum Scott die Schuld gab.
    Jenna war todmüde und freute sich auf ein ausgiebiges heißes Bad und ein Taschenbuch, das langweilig genug war, um sie in den Schlaf zu lullen. Blanche, ihre Tasche mit Notenblättern unterm Arm, ging mit Rinda und Jenna zur Tür. Als habe sie Rindas gereizte Miene bemerkt und wolle sie besänftigen, sagte Blanche: »Tiffanys Mutter sollte ihr heißes Wasser mit Zitrone und Honig gegen die Kehlkopfentzündung geben. Das ist tausend Mal besser als das Zeug, das man rezeptfrei in der Apotheke bekommt.«
    »Heißes Wasser?«, vergewisserte sich Rinda.
    »Mit Honig. Und Zitrone. Ich habe mir sagen lassen, man könnte auch noch Whiskey hinzufügen, aber so etwas habe ich meinen Kindern nie gegeben. Und es hat auch ohne den Whiskey immer geholfen. Soll ich Jane anrufen? Ich tu’s gern. Ich kenne sie ganz gut, denn Tiffany nimmt schon seit zwei Jahren Klavierunterricht bei mir … oder sind es drei Jahre?«, setzte sie leicht verwirrt hinzu. »Zwei, glaube ich. Ist ja auch egal. Ich kann sie jedenfalls gern mal anrufen.«
    »Wenn du glaubst, dass es etwas nützt, dann tu es.« Rinda wechselte einen Blick mit Jenna, während Blanche strahlte und sich eifrig auf den Weg machte. Als die Tür hinter ihr zuschlug, sagte Rinda: »Ich bezweifle, dass irgendetwas außer himmlischer Intervention uns jetzt noch helfen kann.«
    »Es wird schon werden«, erwiderte Jenna und wickelte sich ihren Schal um den Hals.
    »Ja, wenn die Hölle einfriert.« Rinda sah zu den Fenstern hinüber und schnippte mit den Fingern. »Nun ja, vielleicht hast du Recht. Kalt genug ist es ja – ich glaube, die Hölle ist bereits im Begriff einzufrieren.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Blanche Kinder hat«, bemerkte Jenna. Dabei wurde ihr klar, wie wenig sie im Grunde über ihre Mitarbeiter und Freunde wusste.
    »Schreckliche Vorstellung, wie?«
    »Ja, wirklich«, antwortete Jenna mit leisem Lachen, während sie und Rinda durch den Mittelgang zwischen den Bankreihen hindurch zum Ausgang gingen.
    An der Tür blieb Rinda stehen. »Wir sind die Letzten, die gehen, oder?«
    »Nein, ich glaube Lynnetta arbeitet im Umkleideraum noch an den Kostümen.«
    »Himmel, stimmt ja! Lynnetta!«, rief Rinda aus, und ihre Stimme hallte in der Apsis nach. »Lynnetta?«
    »Ja?«, ertönte leise die Antwort.
    »Wir gehen jetzt.«
    Höchste Zeit, dachte Jenna. Nach dieser grauenhaften,

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