Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
fragte Jenna ihre Tochter. »Warum hast du dich mitten in der Nacht aus dem Haus geschlichen, und was hattest du am Catwalk Point zu suchen?« Sie strich sich das Haar aus den Augen. Allmählich beruhigte sich ihr Herzschlag. Was zum Teufel ging hier vor?
    Cassie zuckte mit den Schultern und schob starrsinnig das Kinn vor.
    »Du solltest im Bett sein. Was hast du dir dabei gedacht, dich heimlich aus dem Haus zu schleichen?«
    Trotz blitzte in Cassies Augen. Sie biss die Zähne zusammen und sagte kein Wort.
    Carter erklärte: »Ich habe versucht anzurufen, habe aber nur den Anrufbeantworter erreicht.«
    »Was? Aber ich war zu Hause und habe auch nicht auf der anderen Leitung …«, setzte Jenna an, doch dann wurde ihr klar, was geschehen war. »Moment mal. Hast du den Hörer daneben gelegt?«, fragte sie ihre Tochter, deren Augen dunkel und streitsüchtig wurden.
    »Ach, Cass«, seufzte Jenna und fühlte sich plötzlich uralt.
    »Wir haben auch versucht, Sie auf dem Handy zu erreichen, aber Sie haben sich nicht gemeldet.«
    »Nachts lade ich immer den Akku auf. Dann ist es ausgeschaltet«, erklärte sie, wobei sie seine Missbilligung bereits ahnte.
    »Ich dachte, Sie hätten eine Alarmanlage.«
    »Ich habe eine … Und ich habe sie auch eingeschaltet, bevor ich schlafen ging … O Gott, Cassie, hast du sie etwa ausgeschaltet?«
    Cassie presste die Lippen aufeinander, schwieg aber weiterhin.
    »Cass …«, sagte sie vorwurfsvoll. »Wie konntest du nur? Ich habe dir doch von dem Brief und dem Anruf erzählt und …«
    »Die Alarmanlage funktioniert doch sowieso nicht. Du weißt ja, wie das ist«, fiel Cassie ihr grob ins Wort. »Das rote Lämpchen hat nicht geleuchtet und so.«
    »Lass uns jetzt mal nicht von der Alarmanlage reden, okay? Ich habe Wes Allen gebeten, sie provisorisch instand zu setzen, bis ich einen Sicherheitsdienst finde, der eine neue installiert.«
    Bildete sie es sich nur ein, oder verspannte Carter sich ein wenig, als sie Wes Allen, Rindas Bruder, erwähnte?
    »Hör zu«, fuhr sie fort, »solange dieses Unwetter anhält, müssen wir uns nun einmal mit der Anlage behelfen, die wir haben, und manchmal funktioniert sie auch. Also, Cassie, lass sie uns um Himmels willen nutzen.« Sie seufzte noch einmal und sah ihre älteste Tochter fest an. »Cassie, was um alles in der Welt hast du dir dabei gedacht?«
    »Ich wollte nur mal ein bisschen Spaß haben. Weißt du überhaupt, wie stinklangweilig es hier ist?«, platzte Cassie heraus, dann huschte ihr Blick zum Sheriff, und sie verschloss sich wieder wie eine Muschel.
    »Wir mussten den Vorfall zur Anzeige bringen. Bei ihr wurde Alkohol gefunden; sie ist minderjährig.«
    Jenna wurde das Herz schwer.
    »Sie haben da oben getrunken und Drogen genommen.«
    »O Gott.« Jenna sank ein wenig in sich zusammen und stützte sich auf den Küchentresen. »Die anderen – ist alles in Ordnung mit ihnen? Ist auch niemand verletzt?«
    »Nein. Es war nur eine Party.«
    »Am Schauplatz eines Verbrechens.« Jennas Blick wanderte wieder zur Uhr. »Um halb vier morgens?« Schlagartig brach der Ernst der Lage über sie herein. Diese dummen Kids. Sie ballte beide Hände zu Fäusten, schob sie in die Taschen ihres Morgenmantels und musterte ihre Tochter durchdringend.
    Trotz ihrer Dreistigkeit und ihres Bemühens, stark und unnahbar zu wirken, sah Cassie verängstigt aus. Gut. Das war ein Anfang.
    »Du warst mit Josh zusammen, nicht wahr?«, warf Jenna ihr vor, doch ihre Älteste gab wieder einmal keine Antwort. Als müsse sie ihren Freund, diesen großen, starken Kerl, schützen. Jennas Probleme mit Cassie gingen viel tiefer, als sie vermutet hatte. »Hast du dem Sheriff noch etwas zu sagen?«
    Cassie starrte auf den Holzfußboden, als gäbe es dort etwas Faszinierendes zu sehen, und murmelte rasch und kaum hörbar: »Danke fürs Mitnehmen.«
    Mehr würde Jenna nicht aus ihr herausbekommen. In diesem Augenblick hörte sie im Obergeschoss die Bodendielen knarren. Critter spitzte die Ohren und wedelte mit dem Schwanz. Allie war aufgewacht. »Oje.«
    »Sie braucht nichts über diese Sache zu erfahren«, sagte Cassie hastig, als von oben und dann auf der Treppe rasche Schritte zu hören waren.
    »Na schön.« Ausnahmsweise war Jenna einer Meinung mit ihrer Ältesten. Sie hatte keine Lust auf weitere Szenen, schon gar nicht in Sheriff Carters Gegenwart. »Wir sprechen morgen früh darüber.«
    Die Schritte hatten den Fuß der Treppe erreicht.
    Allie, das rotblonde Haar wild

Weitere Kostenlose Bücher