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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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infrage. Stattdessen schwang sie sich behände auf den Tresen und drehte sich gerade um, als er näher kam.
    »Lassen Sie mich das machen.« Er stand vor ihr, ehe sie Gelegenheit zum Ausweichen fand. Plötzlich war sie gebannt von der reinen Ausstrahlung des Mannes. Ihre Beine befanden sich auf der Höhe seiner Hüften. Er roch nach draußen und schwach nach Tabak und irgendeinem Aftershave, doch sie nahm nur einen Hauch davon wahr, als er den Becher ergriff. »Meinten Sie den?« Sein Gesicht war dem ihren sehr nahe, so nahe, dass sie die goldenen Sprenkel in seinen braunen Augen sah und feststellte, dass sich ein paar widerspenstige graue Haare in seinen dunklen Schnauzbart gewagt hatten.
    »Mhm.« Mehr brachte sie nicht hervor.
    »Sonst noch was?« Er reichte ihr den Becher.
    »Das ist alles.«
    Daraufhin wich er zurück, und sie hatte das Gefühl, nach langer Zeit endlich wieder atmen zu können. Bedeutend verwirrter, als sie sich selbst eingestehen mochte, sprang sie vom Tresen auf die glatten Fliesen, schenkte den Kaffee ein und schraubte den Deckel auf den Thermobecher, bevor sie fragte: »Ach ja … möchten Sie Zucker und Milch?«
    »Schwarz.« Sein Handy klingelte, und er zog es sofort aus der Tasche. »Carter«, meldete er sich. Dabei streifte er Jenna mit einem flüchtigen Blick. »Was?« Sein Gesicht wurde angespannt, er presste die Lippen zusammen. »Wo?«, fragte er knapp und lauschte dann angestrengt, während der Kaffee weiter in die Kanne tropfte. »Okay. Ich bin in einer halben Stunde dort … Und bitte, halte die Kids vom Catwalk Point auf der Wache fest, bis ich da bin und mit ihnen reden kann … Wo, ist mir egal. Gibt es keine freie Zelle? Wenn nicht, dann eben eine Ausnüchterungszelle … Ja, lass sie ruhig unsere Stammkunden kennen lernen. Vielleicht bringt der Schock sie ja zur Vernunft.« Er unterbrach die Verbindung und lächelte Jenna flüchtig und freudlos an. »Ich muss gehen, aber ich melde mich wieder. Was den Brief betrifft, habe ich noch nichts aus dem Labor gehört, aber ich rufe heute noch an. Werde ihnen Druck machen. Sie haben doch nicht noch weiteren Ärger gehabt?«
    »Abgesehen von Cassie? Nein.«
    Sein Lächeln war flüchtig. »Überprüfen Sie Ihre Alarmanlage. Vergewissern Sie sich, dass sie funktioniert. Und das Tor – warum ist es offen?«, fragte er und wies mit einer Kopfbewegung zum Küchenfenster, von dem aus die Einfahrt zu Jennas Grundstück zu sehen war.
    »Kaputt«, gestand sie. Im Schein der Sicherheitslampen auf den Pfeilern sah man das doppelflügelige Eisentor weit offen stehen, vereist und durch Schneewehen blockiert. »Es hat ein elektronisches Schloss. Das ist defekt. Wieder mal. Ich habe es schon zwei Mal reparieren lassen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, was mit mir los ist – schlechtes Karma vermutlich. Alles Mechanische oder Elektrische hier geht kaputt.«
    »Brauchen Sie Hilfe? Ich kenne ein paar Leute in der Stadt, die die Alarmanlage und das Tor reparieren und sogar kleine Überwachungskameras installieren könnten oder was immer Sie wollen.« Die feinen Linien auf seiner Stirn vertieften sich, als er hinzufügte: »Wegen des Unwetters und der Stromausfälle arbeiten die meisten Elektriker natürlich rund um die Uhr. Aber mit etwas Glück finden Sie einen, bevor das Frühlingstauwetter einsetzt.«
    »Ich weiß. Aber ich kenne selbst ein paar Leute, die mir auch schon Hilfe angeboten haben.«
    »Gut.« Er blickte auf Critter hinab, und endlich wedelte der alte Hund doch noch mit dem Schwanz und kroch unter dem Rattansessel hervor. »Ja, du bist mir ein prima Wachhund«, sagte Carter und tätschelte Critters Kopf.
    »Ihn werde ich nicht austauschen.« Sie reichte Carter den Thermobecher. Der Sheriff zog einen Mundwinkel hoch.
    »Das täte ich selbst wahrscheinlich auch nicht«, gestand er und hob den Becher. »Den bringe ich Ihnen bei Gelegenheit zurück.«
    »Nicht so wichtig.« Sie deutete auf den Hochschrank, in dem sie allerlei Krimskrams aufbewahrte, der kaum jemals benutzt wurde. »Sie sehen ja selbst, wie häufig ich ihn brauche.«
    »Okay. Gute Nacht, oder sollte ich besser sagen: Guten Morgen.« Er trank einen Schluck und ging zur Hintertür. »Schließen Sie hinter mir ab.«
    Jenna befolgte den Rat, verriegelte die Tür und sah dabei durchs Küchenfenster zu, wie Shane Carter raschen Schrittes den Durchgang durchquerte und seiner eigenen Spur im Schnee zurück zu seinem Chevrolet Blazer folgte. Wenige Sekunden

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