Sanfte Eroberung
der Heirat mit Lord Claybourne. Lebenslange Liebe und Erfüllung mit dem wundervollsten Mann, den ich kenne. Was könnte ich mir Schöneres wünschen?
Lily an Fanny
Dein Glück freut mich sehr, meine liebe Lily. Sollte mein neues Buch erfolgreich sein, genügen die Einnahmen voraussichtlich, da-,-, auch ich mein Glück in der Ehe suchen kann. Wer weiß? Vielleicht wende ich mich ganz dem Schreiben zu. Ich hätte schon einmal die Geschichten, wie du und deine Schwestern wahre Liebe fanden, aus denen sich gewisse hübsche Bäcker machen ließen.
Fanny an Lily
London, August 1817
Heath stand auf dem Achterdeck der Zephyr und betrachtete voller Stolz und Zuneigung seine Braut, die ihm seit drei Stunden vermählt war. Umgeben von ihrer Familie und ihren Freunden, sah Lily unsagbar glücklich aus. Ihre dunklen Augen strahlten vor Freude.
Wie er diese glühenden Augen liebte, dachte Heath. Und wie gern er diesen sinnlichen Mund küssen würde ...
Obgleich er es nicht erwarten konnte, seine Braut ganz allein für sich zu haben, würde er warten müssen, bis alle Hochzeitsgäste das Schiff verlassen hatten. Und gegenwärtig schienen sie wenig geneigt zu gehen. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, Champagner zu trinken, Trinksprüche auf das Paar auszubringen und überdies unterhaltsame Anekdoten über beide zum Besten zu geben.
Es wurde reichlich gelacht, was sie vor allem der kleinen Gesellschaft verdanken durften, die eine andere Vertrautheit mit sich brachte als die größerer Feste. Die Hochzeitszeremonie war im Vergleich zu Drews vor wenigen Tagen eher schlicht gewesen. Und die anschließende Feier mit einem Lunch, der von Heaths Bediensteten an Deck serviert worden war, war gleichfalls bescheiden ausgefallen - ganz anders als das opulente Hochzeitsbankett und der anschließende Ball bei Marcus' Hochzeit vor zwei Monaten in Chiswick.
Lily jedoch fand alles perfekt. Getraut wurden sie von dem Vikar aus Chiswick, demselben Geistlichen, der Marcus und Arabella getraut hatte. Und der Anblick unzähliger Schiffe auf der Themse steigerte Lilys Vorfreude auf die Hochzeitsreise, zu der sie nächste Woche aufbrechen würden.
Zu Heaths Amüsement achtete seine frischangetraute Frau darauf, nur ein halbes Glas Champagner zu trinken, weil sie erklärte, auf keinen Fall ihr schamloses Verhalten vom Stallboden wiederholen zu wollen. Lilys Entschlossenheit, anständig und bei klarem Kopf zu bleiben, mutete umso lustiger an, bedachte man, aus welchem Gewerbe ein beträchtlicher Teil ihrer Hochzeitsgäste stammte.
Fleur und Chantel waren mit Freuden gekommen, wie auch Fanny und Basil. Die älteren Kurtisanen hatten während der letzten Stunde ausgiebig über ihren Erfolg gesprochen, das Paar zusammenzubringen, während Lady Freemantle betonte, sie hätte die beiden überhaupt erst einander vorgestellt.
Ihre Ladyschaft verkündete mit der ihr eigenen kräftigen Stimme: »Du weißt, dass ich stets nur dein Glück wollte, meine liebe Lily.«
»Ja, das weiß ich, Winifred«, bestätigte Lily und umarmte ihre Freundin. »Deshalb werde ich dir deine bisweilen enervierenden Bemühungen als Ehestifterin verzeihen. «
»Hmph«, machte Winifred, »ich entschuldige mich gewiss nicht dafür, junge Dame. Hätte ich Lord Claybourne nicht ermuntert, dir nach Hampshire zu folgen - wo ich dich fälschlicherweise versteckt glaubte -, wärst du jetzt vielleicht nicht vermählt. Du warst so vehement gegen die Ehe, die du mehr als ein Mal als Gefängnis bezeichnet hast, dass er genötigt war, drastische Maßnahme zu ergreifen, als er um dich warb.«
»Ja, ich gestehe freimütig«, sagte Lily lachend, »dass ich mich sehr irrte , als ich die Ehe für ein Gefängnis hielt. «
Sie blickte an ihrer Freundin vorbei, entdeckte Heath und schenkte ihm ein Lächeln, das purem Sonnenschein ähnelte.
Wie verzaubert sah Heath sie an. Ihr Blick traf ihn mitten ins Herz, und als ihre Augen sich begegneten, überkam ihn eine Zärtlichkeit, dass seine Knie beinahe nachgaben.
In diesem Moment gesellten Marcus und Drew sich zu ihm.
»Jetzt bist du also einer von uns«, stellte Marcus amüsiert fest und klopfte ihm auf die Schulter. »Warst du es nicht, der vor nicht einmal drei Monaten beteuerte, die Ehe wäre wie ein Galgenstrick, der dich deiner über alles geschätzten Freiheit berauben würde? «
Heath lachte. »Du hast Recht, alter Knabe. Aber wie ich seinerzeit ebenfalls anmerkte, brauchte es nur die richtige Frau, um mich
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