Sanfte Eroberung
ich bereits bei unserer ersten Begegnung feststellen musste,
Obgleich sie ihn gewiss nicht ermutigen wollte, musste Lily unweigerlich lächeln. Überdies konnte sie nicht leugnen, dass es angenehm war, von Heaths starken Armen gehalten zu werden und an seinem warmen Körper zu lehnen. Die Sonne war wieder hinter ein paar Wolken verschwunden, und Lily bekam eine Gänsehaut in ihren nassen Sachen.
Sie blickte über seine Schulter, während er mit großen Schritten weitermarschierte.
Im Stallhof trug er sie zu seiner Kutsche, wo seine Diener ihnen die Tür öffneten, damit er Lily hineinheben konnte.
Fröstelnd zupfte sie ihre klatschnassen Röcke zurecht, so gut es ging, und setzte sich auf die Lederpolster. Sie erschauderte, als der kalte nasse Stoff sich an ihre Schenkel und ihren Rücken schmiegte.
Nachdem er seinem Kutscher gesagt hatte, wohin er sie bringen sollte, stieg Heath zu ihr. Er hatte eine schwere Wolldecke bei sich, und Lily ließ sie sich dankbar über den Schoß und die Schultern drapieren.- Als er aber einen Arm um sie legte und sie nahe zu sich zog, erstarrte sie. »My Lord Claybourne ... «, begann sie entsetzt.
»Schhh! Lass dich von mir wärmen, sonst bist du erfroren, ehe wir Danvers Hall erreichen! «
Widerwillig lehnte sie sich seitlich an ihn. Sie konnte kaum glauben, dass sie Heath gestattete, sie in eine solche Lage zu bringen. Andererseits nötigte ihr sein Handeln eine gewisse Bewunderung ab. Er verstand es immer wieder aufs Neue, jeden ihrer Versuche zu sabotieren, seinem Werben auszuweichen. Kopfschüttelnd lachte sie leise über ihn und sich selbst.
Heath hob einen Finger unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht sanft zu sich. »Ich mag dein Lachen«, gestand er ihr und studierte ihre Züge. »Ich mag es, wie deine Augen dabei funkeln. «
Plötzlich fühlte Lily sich atemlos.
Im selben Moment fuhr die Kutsche an, worauf Lily noch dichter gegen Heath gedrückt wurde. Ängstlich wandte sie den Blick von ihm ab. Ihn zu ignorieren war ausgeschlossen, denn er streichelte ihren Hals mit seinem Daumen. Ein Kribbeln durchfuhr sie, und sie erschauderte.
»Genug jetzt, My Lord!«
»Dem wage ich zu widersprechen, mein Engel. Du musst gewärmt werden, und das gedenke ich zu tun, indem ich dich küsse.«
Mit diesen Worten lagen seine Lippen auch schon auf ihrem Hals und lösten ein kribbelndes Flattern in ihrer Brust und ihrem Bauch aus. Lily sah ihn streng an. »Du kannst doch keine ertrunkene Ratte küssen wollen! «
Sein Grinsen war träge, atemberaubend und hochgradig ansteckend. »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass es mir gleich ist, wie du aussiehst? Du bist in jedem Zustand äußerst begehrenswert. «
Seine durchnässte Erscheinung machte ihn gleichfalls nicht minder anziehend, dachte Lily, als sie in sein schönes Gesicht blickte. Sein nasses Haar war dunkler und kräuselte sich. Am liebsten wollte Lily mit ihren Fingern hineintauchen. Und wie konnte sie einem so sündhaft sinnlichen Lächeln widerstehen?
Deshalb wich sie auch nicht zurück, als Heath seinen Kopf neigte. Er küsste sie sanft auf den Mund. Wie er versprochen hatte, fühlten ihre Lippen sich sofort wärmer an - und einige empfindlichere Stellen von ihr ebenfalls. Verärgert seufzte Lily leise, als ihr zwischen den Schenkeln heiß wurde. Sie sollte ihn aufhalten, aber sein teuflischer Mund raubte einer Frau den Verstand ...
Dann schob er mit einer Hand die Decke beiseite und umfing besitzergreifend ihre Brust. Lily wich entschlossen zur Seite. Sie musste einen klaren Kopf bewahren!
»Du kannst unmöglich beabsichtigen, mich am helllichten Tag in einer Kutsche zu verführen! «, hauchte sie atemlos. »Nicht einmal du bist so skandalös! «
»Ich könnte es durchaus beabsichtigen.«
»Nach Danvers Hall ist es kaum eine Meile. «
»Ich wies meinen Kutscher an, aus Rücksicht auf dich langsam zu fahren. Vertrau mir, wie haben genügend Zeit für das, was ich vorhabe.« Er strich mit seiner Fingerspitze von ihrem Hals bis zu ihrem Dekollet6 hinunter. »Aber ich verspreche, dass ich dich diesmal nicht bis zum Höhepunkt errege. Ich möchte nämlich nicht, dass meine Diener deine Wonneschreie hören.«
Bei dem Gedanken, dass Heath sie vor Wonne zum Schreien brachte, wie er es gestern getan hatte, wurde Lilys Mund sehr trocken. Sie saß still da, hin und her gerissen, während er sie besonders sachte und langsam mit dem Daumen streichelte, was ihr Verlangen erst recht steigerte. Sein Körper strahlte eine
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