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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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wiederzufinden. Im nächsten Moment fühlte sie, wie Heath sie an ihren Röcken festhielt, damit sie nicht über Bord ging. Leider brachte er das Boot dadurch in eine prekäre Schieflage, was zur Folge hatte, dass Lily kopfüber ins Wasser stürzte.
    Das Letzte, was sie hörte, ehe sie unterging, war Heaths Fluch. Vor Schreck öffnete sie den Mund, der sich prompt mit Wasser füllte.
    Hustend tauchte sie auf, wedelte mit den Armen und rang nach Luft. Beinahe sofort legte sich ein starker Arm um ihre Taille, doch Lily zappelte panisch.
    Angst schwang in Heaths Stimme mit, als er ihren Namen sagte. »Ganz ruhig, ich habe dich! «, redete er beruhigend auf sie ein und hielt sie beide über Wasser.
    Er war ihr nachgesprungen, registrierte Lily, während sie hilflos hustete.
    Als sie schließlich Atem schöpfte, zog Heath sie näher zu sich. »Bist du in Ordnung?«, fragte er sie besorgt.
    Sein Gesicht war ganz nahe an ihrem, denn sie klammerte sich an seinen Schultern fest. Zwar wollte sie ihn nicht loslassen, aber sie ermahnte sich, ihre Hände weniger stark in ihn zu krallen.
    »Ja«, keuchte sie, »mir geht es gut.«
    Er grinste. »So siehst du nicht aus.«
    »Es wird schon, wenn ich wieder richtig Luft bekomme.«
    Als wollte ihr Körper sie widerlegen, überkam sie eine erneute Hustenattacke.
    »Danke«, sagte Lily, nachdem sie sich gefangen hatte. »Du hättest dich allerdings nicht ins Wasser stürzen müssen. Ich kann mich auch selbst retten.«
    »Ich dachte, du würdest ertrinken. «
    »Nein, ich kann schwimmen. Basil Eddowes brachte es mir bei, als wir Kinder waren. Es war nur der erste Schreck, der mich für einen Moment lähmte.« Sie verstummte, denn erst jetzt wurde sie sich gewahr, wie fest sein Körper an ihren gepresst war. »Du kannst mich jetzt loslassen. Ich komme allein zurecht.«
    »Es dürfte dir schwerfallen, in langen Röcken zu schwimmen.«
    »Das geht schon«, beharrte Lily.
    Anscheinend war er nicht gewillt, ihr zu glauben, also stemmte sie sich energisch von ihm ab. Zu ihrem Verdruss musste Lily ihm kurz darauf Recht geben. Sie schaffte es, einigermaßen auf dem Wasser zu treiben, konnte sich jedoch nicht richtig bewegen. Ihre Röcke fühlten sich an wie ein Bootsanker, der sie nach unten zog. Und wenn sie versuchte, ihre Beine anzuwinkeln und zu strecken, verfingen sie sich in den Unmengen Musselin.
    Nur mit größter Mühe gelangte sie bis zum Ruderboot, wo sie sich am Rand festhielt.
    Sie schöpfte ein wenig Kraft, um hineinzuklettern, was sich mit ihren durchnässten Kleidern als aussichtslos erwies. Jedes Mal, wenn sie versuchte, sich über den Bootsrand zu hieven, kippte das Boot nur bedrohlich.
    »Brauchst du vielleicht Hilfe, meine Süße?«, fragte Heath freundlich, als sie einen Fluch ausstieß.
    Lily wischte sich eine nasse Locke aus dem Gesicht und drehte sich zu ihm um. Dieser Schuft ergötzte sich an ihrem Elend! Und er wollte, dass sie sich geschlagen gab. Die Befriedigung, ihn um Hilfe zu bitten, würde sie ihm um keinen Preis gönnen.
    Inzwischen hatten einige Leute sich am Ufer versammelt, riefen ängstlich zu ihr hinüber und wollten wissen, ob sie unverletzt war.
    »Ja, keine Sorge! «, rief Lily ihnen zu. » Ich komme! «
    Sie ließ den Bootsrand los und schwamm zum nächstgelegenen Ufer links von ihr. Dabei musste sie sich wegen der langen Röcke sehr langsam bewegen.
    Ihre Entscheidung behagte Heath offenbar nicht. »Was genau machst du da gerade, Lily? «
    Sie setzte ihre winzigen Schwimmbewegungen fort und wurde wütend, weil sie kaum von der Stelle kam. »Ich rette mich. Ich will schließlich nicht, dass du Punkte gewinnst, weil du mich aus dem Wasser ziehst. Du brauchst ohnehin nur noch drei bis zum Sieg.«
    »Wie wäre es, wenn ich diesmal auf die Punkte verzichte? Kommst du dann zum Boot zurück und lässt mich dir helfen? «
    »Vielen Dank, Euer Lordschaft, aber ich finde die Bewegung ziemlich anregend. «
    »Lily! «, rief er mit einer Mischung aus Amüsement und Erschöpfung und schwamm zu ihr. Er holte sie problemlos ein und passte dann seine Schwimmzüge ihren viel kürzeren an. »Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du ein Dickkopf bist, Miss Loring?«
    »Des Öfteren, ja - du selbst auch schon. Ich hatte dich sogar davor gewarnt, weißt du nicht mehr? «
    Nun erkannten auch einige der Leute am Ufer, was sie vorhatte, und eilten um den See her-um zu der Stelle, auf die sie zuschwamm - ganz vorn Benjamin, gefolgt von drei Dienern. Keuchend eilte Winifred

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