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Sanfte Selbstbehauptung

Titel: Sanfte Selbstbehauptung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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ist so ein Nein kein Beinbruch und auch keine Blamage. Es bedeutet weder, dass Sie etwas falsch gemacht haben, noch dass Ihr Gegenüber schlecht oder fies ist. Es heißt nur: Im Moment geht es hier nicht weiter.
     
    Es lohnt sich immer, eine Bitte
auszusprechen. Auch wenn die Antwort
Nein lautet.
     
    Ein Nein zeigt Ihnen, dass Ihre Bitte hier und jetzt nicht erfüllt wird. Aber das kann später schon anders aussehen. Vielleicht, nachdem Sie hartnäckig waren. (Mehr zum Thema Hartnäckigkeit finden Sie im 4. Kapitel.) Oder nachdem Sie es an einem anderen Ort versucht haben. Ein Nein ist bloß ein Jetzt-hier-Nicht, aber es ist kein Niemals. Ein Nein kann bedeuten: Probier etwas anderes. Sei kreativ und lass dir was einfallen.
    Wenn Ihr Gegenüber Nein sagt, gilt das für Ihren Wunsch. Das, was Sie wollen, wird abgelehnt, nicht aber Sie als Person. Ihre Bitte ist in Ordnung und Sie sind in Ordnung. Aber Ihr Gesprächspartner entscheidet aufgrund seiner Situation und das ist allein seine Sache. Wie immer Ihr Gegenüber sich entscheidet, es hat etwas mit ihm zu tun, nicht mit Ihnen. Ihr Schutzschild hilft Ihnen, ein Nein nicht persönlich zu nehmen.

Wie Sie ein Nein für sich nutzen können
    »Aber was mache ich denn konkret, nachdem jemand Nein zu mir gesagt hat?«, fragte mich eine Seminarteilnehmerin. »Ich habe in einem sehr guten Geschäft einen schönen Mantel gefunden. Das gute Stück passte mir hervorragend und hatte genau die richtige Farbe. Das Einzige, was mich störte, war der Preis. Also hab ich all meinen Mut zusammengenommen und die Verkäuferin gefragt, ob sie mir mit dem Preis entgegenkommt. Aber die Verkäuferin hat sofort Nein gesagt. Was mach ich nach so einem Nein?« Das ist eine sehr gute Frage. Denn eine abgelehnte Bitte ist nicht automatisch das Ende eines Gespräches.
    Ich habe hier für Sie eine Strategie zusammengestellt, die Ihnen hilft, nach einem Nein weiterzumachen, um doch noch etwas zu erreichen. Wenn Sie diese Strategie lesen, denken Sie daran, dass Sie im Alltag verschiedene Lösungen ausprobieren können. Testen Sie nach einem Nein, womit Sie bei Ihrem Gesprächspartner am besten weiterkommen.
    Selbstbehauptungsstrategie: Wie Sie nach einem Nein doch noch etwas erreichen können
    1. Fragen Sie nach den Gründen für das Nein
    Nicht immer können Sie von außen erkennen, warum Ihr Gegenüber Nein sagt. Oft wird das Nein nicht konkret begründet, sondern Sie bekommen nur ein pauschales Geht-Nicht zu hören. Fragen Sie nach, warum es nicht geht. Wenn Sie die genauen Hintergründe kennen, findet sich oft doch noch eine Lösung.
    Sie bekommen keinen Rabatt für den Mantel, den Sie sich ausgesucht haben? Warum nicht? Weil die Verkäuferin keine Rabatte geben kann. Warum nicht? Weil das nur die Ladeninhaberin kann. Okay, bitten Sie die Verkäuferin darum, dass sie die Inhaberin nach einem Rabatt fragt. So kommt Bewegung in die Sache. Und es kann sein, dass Sie nun doch noch etwas für sich raushandeln können.
     
    2. Bitten Sie Ihr Gegenüber um Ratschläge und Lösungen
    Ihr Gesprächspartner sagt Nein. Aber genau dieser Gesprächspartner hat vielleicht wertvolle Erfahrungen und Kenntnisse, die Ihnen weiterhelfen könnten. Versuchen Sie, an diese Kenntnisse heranzukommen. Mit ganz schlichten Fragen können Sie Ihr Gegenüber zum Sprechen bringen und ihm wertvolle Tipps entlocken. Schildern Sie Ihr Problem und fragen Sie Ihren Gesprächspartner, was er an Ihrer Stelle jetzt tun würde. Beispielsweise so:
    • »Was würden Sie jetzt tun, wenn Sie an meiner Stelle wären?«
    • »Was würden Sie mir vorschlagen, wie ich das erreichen könnte?«
    • »Was müsste ich Ihrer Meinung nach tun, um das hinzubekommen?«
    3. Hören Sie Ihrem Gesprächspartner sehr aufmerksam zu
    So manche Lösungsidee kommt in unauffälligen Worten daher. Deshalb gilt: Fragen stellen und dann die Antworten wie ein Schwamm aufsaugen. Wenn Sie sehr aufmerksam zuhören, fühlt sich Ihr Gegenüber vielleicht sogar ermuntert, aus dem Nähkästchen zu plaudern und dabei kommen dann die ganz geheimen Tipps ans Licht. Auf jeden Fall bedanken Sie sich am Ende des Gespräches für seine Hilfsbereitschaft.
     
    4. Fangen Sie an zu verhandeln
    Wie wäre es, wenn Sie Ihren Wunsch ein wenig verändern? Beispielsweise, indem Sie Ihre Bitte runterschrauben oder halbieren. Oder Sie weichen auf einen ganz anderen Wunsch aus. Nehmen wir einmal an, das mit dem Preisnachlass für den Mantel hat geklappt, aber für die Hose gibt es

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