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Sanfte Selbstbehauptung

Titel: Sanfte Selbstbehauptung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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daraus zu befreien – ohne Geschrei und ohne Gegenangriff. Antworten Sie mit einem Satz, der ausdrückt, was Sie wollen oder nicht wollen. Wiederholen Sie diesen Satz so lange, bis Ihr Gegenüber aufgibt. Das können Sie auch dann tun, wenn Ihnen überhaupt nichts Kluges mehr einfällt und Sie mit Ihrem Latein am Ende sind.
    Zweifellos ist die Ein-Satz-Variante der Hartnäckigkeitsstrategie ziemlich monoton. Sie diskutieren nicht, Sie argumentieren nicht, Sie wiederholen nur Ihren Willenssatz. Aber weil das so monoton ist, merkt Ihr Gegenüber ziemlich schnell, dass er bei Ihnen keine Chancen hat. Genau das macht diese Strategie so wirksam.
    Hier noch ein wichtiger Tipp: Setzen Sie diese Strategie sehr weise ein. Sie ist nur für Notfälle gedacht. Im Grunde ist die Ein-Satz-Variante auch keine echte Kommunikation mehr. Es ist reines Sich-Durchsetzen, ohne auf den anderen einzugehen. Wie gesagt, in Notfällen ist das manchmal das Einzige, was noch wirkt.
     
    Benutzen Sie die Ein-Satz-Variante
der Hartnäckigkeit in Notfällen,
wenn Sie nicht mehr weiterwissen.
     
    Wenn Sie diese Ein-Satz-Variante benutzen wollen, brauchen Sie einen sehr einfachen Satz, der präzise Ihren Willen ausdrückt. Wichtig ist, dass dieser Satz knapp und verständlich ist. Keine lange Ansprache, sondern nur ein nacktes »Ich möchte bitte...« oder »Nein, das will ich nicht« oder »Kein Interesse«. Das ist Ihr Willenssatz.
    Diesen Willenssatz wiederholen Sie immer wieder. Und mehr als diesen einen Satz sagen Sie auch nicht. Das machen Sie so lange, bis Ihr Gegenüber merkt, dass alle seine Argumente, alle seine Manipulationsversuche wirkungslos an Ihnen abprallen.
     
    Sie müssen sich nicht aufregen,
wenn Sie hartnäckig werden.
     
    Dabei ist eines wichtig: Regen Sie sich nicht auf und werden Sie auf keinen Fall lauter. Im Gegenteil: Versuchen Sie immer gelassener zu werden. Jedes Mal, wenn Sie Ihren Willenssatz aussprechen, entspannen Sie sich noch ein wenig mehr. Zeigen Sie dem anderen, dass Sie diesen Satz gut und gerne drei Monate lang wiederholen könnten. Dabei klingen Sie wie eine freundliche Telefonansage. Hier kommt die Ein-Satz-Variante in der Übersicht.
    Selbstbehauptungsstrategie: Hartnäckigkeit mit nur einem Satz
    1. Erst nachdenken, dann in die Muthaltung gehen und...
    Wenn Sie von jemandem manipuliert, bedrängt oder unter Druck gesetzt werden, nehmen Sie sich zuerst eine kurze Bedenkzeit. Halten Sie kurz inne und stellen Sie fest, was Sie wollen oder nicht wollen. Gehen Sie dabei in Ihre Muthaltung und bauen Sie Ihr Schutzschild auf.
     
    2.... jetzt kommt Ihr Wille in einem Satz und...
    Drücken Sie Ihren Willen in einem Satz aus. Ihr Satz sagt nur, was Sie wollen oder nicht wollen. Mehr nicht. Greifen Sie Ihr Gegenüber nicht an und kritisieren Sie den anderen nicht. Ihr Willenssatz funktioniert am besten, wenn er kurz und knapp ist.
     
    3.... Sie wiederholen Ihren Willenssatz wieder und wieder und wieder...
    Solange Ihr Gegenüber beharrlich auf Sie einredet, bleiben Sie bei Ihren Willenssatz. Mehr sagen Sie nicht. Sprechen Sie dabei in einem ruhigen Tonfall. Wenn Sie wollen, können Sie dabei sogar freundlich sein.
    4.... bis Ihr Gegenüber aufgibt.
    Ändern Sie Ihre Strategie erst dann, wenn Ihr Gegenüber seine Hartnäckigkeit aufgibt. Egal, wie die Sache ausgeht, bleiben Sie in jedem Fall höflich und gelassen.

Wenn der rote Faden verloren geht
    Lassen Sie uns jetzt von den – hoffentlich seltenen – Notfällen zurück zum Alltag kommen. Dort kann Ihnen in Gesprächen oder Verhandlungen etwas passieren, was viele Menschen sehr irritiert: Der Gesprächspartner schweift ständig vom Thema ab. Er (oder sie) redet über alles Mögliche, nur nicht über das, was eigentlich besprochen werden sollte.
    Nehmen wir beispielsweise einmal an, Sie wollen in der Kaffeepause mit Ihrem Kollegen darüber reden, wie man das gemeinsame Büro gründlich ausmisten kann, um den überflüssigen Papierballast loszuwerden. Ihr Kollege will mitmachen und jetzt fehlt eigentlich nur noch eine konkrete Absprache darüber, wie man das Ganze organisiert.
    Während Sie Nägel mit Köpfen machen wollen und einen Plan aufstellen, fällt dem Kollegen seine Garage zu Hause ein, die er schon seit Jahren aufräumen wollte. Er fängt an, darüber zu reden, dass in seiner Garage vor allem die Gerätschaften seiner Kinder stehen: Fahrräder, Schlitten und die Skiausrüstung. Und während er darüber plaudert, fällt ihm ein, dass er die

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