Sanfte Selbstbehauptung
Skiausrüstung seiner Kinder im Grunde verkaufen könnte, weil sein Nachwuchs da schon lange rausgewachsen ist. Kann man so eine gebrauchte Skiausrüstung eigentlich im Internet versteigern? Jetzt fragt er Sie, ob Sie Erfahrungen mit solchen Internetversteigerungen haben.
Lassen Sie sich durch Abschweifungen
nicht von Ihrem Thema abbringen.
Internetversteigerungen sind ein tolles Thema, aber war das Ihr ursprüngliches Anliegen? Was wollten Sie? Wenn Sie sich jetzt auf das Thema Internetversteigerungen einlassen, sind Sie dem Kollegen in sein geistiges Labyrinth gefolgt. Seine Überlegungen sind nicht verkehrt, sie haben bloß nichts mit dem Thema zu tun, das Sie besprechen wollten. Sie wollten doch eigentlich gemeinsam verabreden, wie man das Büro gründlich entrümpeln kann.
Sie haben das Recht, auf die
Abschweifungen Ihres Gesprächspartners
nicht einzugehen.
Nehmen wir einmal an, Sie sind ein netter Mensch und gehen auf das ein, was der Kollege sagt. Sie sprechen also darüber, was Sie über Internetversteigerungen wissen und welche Erfahrungen Sie damit gemacht haben. Wenn Sie Pech haben, löst das beim Kollegen noch eine ganz andere Gedankenkette aus. Jetzt redet er darüber, dass man viel Geld im Internet machen könnte, wenn man die Sache professionell aufzieht. Und dass er jemanden kennt, der das mit Schmuck und Uhren gemacht hat. Und der Typ hat doch glatt... Nun sind Sie weit, weit weg von Ihrem ursprünglichen Anliegen. Ausgerechnet jetzt muss der Kollege leider wieder an die Arbeit, weil er noch einen wichtigen Termin hat. Vom Thema abgekommen und den Rückweg verpasst.
So übernehmen Sie das Ruder
Nun mag das Vom-Thema-Abkommen nicht weiter schlimm sein, wenn es nur um das Entrümpeln des Büros geht. Brisanter wird es, wenn Sie ein Anliegen haben, das für Sie persönlich wirklich wichtig ist. Beispielsweise wenn Sie Ihrem Chef einen Vorschlag machen wollen, der Ihre Arbeitssituation entscheidend verbessert. Nehmen wir mal an, Sie möchten an einem Tag der Woche von Zuhause aus arbeiten. Sie gehen also deswegen zu Ihrem Vorgesetzten und zwar gut vorbereitet, in Ihrer besten Muthaltung. Aber leider verlassen Sie das Gespräch mit nichts weiter als mit der Adresse von einem schnuckeligen Weingut in Südfrankreich.
Behalten Sie den roten Faden in der
Hand und steuern Sie das Gespräch.
Vielleicht bin ich etwas zu misstrauisch, aber ich sehe in diesem ausschweifenden Vom-Thema-Abkommen auch eine Art, Nein zu sagen, ohne wirklich Nein zu sagen. Ständig über etwas anderes lamentieren kann eine klammheimliche Sabotage sein, mit der Sie von Ihrem Anliegen abgelenkt werden. Was kann man dagegen tun? Kommen Sie immer wieder zu Ihrem Thema zurück und zwar hartnäckig und zugleich höflich.
Stellen Sie sich ein solches Gespräch wie eine gemeinsame Bootsfahrt vor. Sie haben ein Thema oder ein Anliegen, das Sie besprechen wollen. Das ist wie eine breite Fahrrinne, in der Sie sich zusammen mit Ihrem Gegenüber voranbewegen. Nun kann passieren, dass Ihr Gegenüber während der Fahrt abdriftet, das heißt vom Thema abkommt, und die Fahrrinne verlässt. Ihr Gegenüber kann im Gespräch beispielsweise abstrakt werden und über wirtschaftliche Globalisierung philosophieren. Oder er kann Sie auf etwas Persönliches ansprechen wie Ihre Frisur oder die Jacke, die Sie tragen. Vielleicht klingelt auch andauernd das Telefon und das Gespräch wird immer wieder unterbrochen. Oder Ihr Gegenüber neigt dazu, zwischendurch ein paar unsachliche Bemerkungen einzustreuen.
Egal, was Sie in einem Gespräch
irritiert oder ablenkt. Kommen Sie
immer wieder beharrlich auf Ihr
Thema zurück.
Wenn Sie jetzt auf dieses Abdriften Ihres Gesprächspartners eingehen und darüber weiterdiskutieren, sind Sie auch vom Kurs abgekommen. Immer, wenn Sie etwas zu dem neuen, anderen Thema sagen, bestätigen Sie den Kurswechsel Ihres Gegenübers. Das ermuntert den anderen möglicherweise, noch weiter abzuschweifen.
Damit Sie das Gespräch steuern können, ist es wichtig, der Verlockung zu widerstehen und sich nicht von Ihrem Gegenüber in ein nebensächliches Thema verwickeln zu lassen. Wenn Sie aber doch auf eine Abschweifung oder eine Randbemerkung Ihres Gegenübers eingehen wollen, dann nur kurz. Und dabei behalten Sie immer Ihr Thema im Auge.
Mit einem höflichen Überleitungssatz
bringen Sie das Gespräch wieder
auf den richtigen Kurs.
Sie beenden solche Abweichungen, indem Sie kurz
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