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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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fühlte mich zu rastlos, um unter die Decke zu schlüpfen und einzuschlafen. Ich fürchtete, dass ich etwas Ähnliches träumen könnte wie in der vergangenen Nacht. Ich trat ans Fenster und spähte durch die Vorhänge nach draußen. All das Gerede über das Finden des wahren Gefährten, den man wirklich liebte und mit dem man seine erste Transformation erlebte, vermittelte mir ein schales, verwirrendes Gefühl. Ich würde die Wandlung mit Connor durchstehen. Warum tröstete mich dieser Gedanke nicht?
    Ich hörte das leise Tapsen nackter Fußsohlen.
    »Ist alles in Ordnung?«, flüsterte Kayla und trat an meine Seite.
    »Ja«, antwortete ich ebenfalls leise. Für gewöhnlich schlief Brittany sofort ein, aber ich wollte nicht riskieren, sie aufzuwecken. Sie würde kein Verständnis für meine Verwirrung aufbringen und mir keinen Trost anbieten. Kayla schon.
    »Weißt du … etwas Wichtiges, was nach der ersten Wandlung passiert, ist, dass all deine Sinne geschärft werden«, sagte Kayla leise.
    »Ja, das habe ich gehört.« Ich fragte mich, worauf sie hinauswollte. Im Gegensatz zu Kayla waren all diese Dinge für mich nicht neu. Meine Eltern waren Gestaltwandler. Ich war unter Gestaltwandlern aufgewachsen.
    »Beim Geruchssinn fällt es mir am meisten auf. Du weißt schon, wenn du in dein Lieblingsrestaurant kommst und es riecht so gut?«
    »Sicher.«

    »Na ja, jetzt ist es für mich, als könnte ich jeden einzelnen Geruch ausmachen. Ich rieche nicht die Lasagne. Ich rieche Tomaten und Knoblauch und Nudeln und Mozzarella. Ich rieche jede einzelne Zutat. Wenn ich in einen Raum voller Leute komme, rieche ich jede Person. So wie jetzt. Ich rieche einen Hauch von Connor … und ganz viel von Rafe.«
    Erwischt!
    » Was willst du damit andeuten?«, fragte ich verärgert über ihren scharfen Geruchssinn und ein wenig panisch bei der Vorstellung, dass auch Connor Rafes Geruch an mir wahrgenommen haben könnte. Vielleicht war er deshalb so distanziert gewesen und hatte mich nicht in eine Ecke gezogen und geküsst.
    »Du warst heute Abend viel länger mit Rafe zusammen als mit Connor. Es geht mich zwar nichts an, aber wenn du reden möchtest« - sie legte die Hand auf meine Schulter und drückte sie -, »du bist meine beste Freundin. Ich bin für dich da.«
    »Ich weiß nicht, Kayla. Ich weiß nicht, was ich in diesem Moment fühle. Ich weiß, dass man bei der ersten Transformation eine Bindung mit dem Jungen eingeht …«
    »Ich glaube, die Bindung muss zuerst da sein, Lindsey. Ja, sie vertieft sich nach dem, was man gemeinsam durchsteht, aber die Gefühle müssen schon verankert sein.«
    »Connor ist ein guter Typ. Er ist beständig. Ich kann mich auf ihn verlassen.« Aber bedeutete dies, dass das, was wir füreinander fühlten, ausreichte und tief genug ging? Würde ich seine Freundschaft verlieren, wenn ich ihm von meinen Zweifeln erzählte? Könnte ich es ertragen, ihn zu verlieren,
nachdem ich ihn fast mein ganzes Leben lang zum Freund hatte?
    »Aber liebst du ihn?«, fragte Kayla.
    Warum zog sich diese Frage wie ein roter Faden durch den heutigen Abend? Und warum, zum Teufel, wusste ich keine Antwort darauf?
     
    Am nächsten Morgen frühstückte ich mit meinen Eltern. Im Speisesaal standen viele kleine Tische, an denen Familien unter sich sein und private Dinge besprechen konnten.Was ich erlebte, ähnelte jedoch eher einem Verhör.
    »Wir haben dich gestern Abend gar nicht gesehen«, sagte Dad beiläufig, aber ich habe einen siebten Sinn für juristische Winkelzüge. Sein dunkles Haar wurde an den Schläfen bereits ein wenig grau, was ihn sehr distinguiert wirken ließ, auch wenn seine braunen Augen mich fixierten wie die Schlange das Kaninchen.
    »Ich habe mit ein paar Freunden rumgehangen, wie immer.«
    »Connor hat dich gesucht«, sagte Mom. Selbst hier in der Wildnis sah meine Mutter aus, als wäre sie mit der Queen zum Tee verabredet. Ja, meine Familie gehörte genau wie Connors Familie zur Elite unseres Klans. Wir machten uns nie die Finger schmutzig, um einen Motor wieder in Gang zu bringen; diese Dinge ließen wir von anderen erledigen. Früher hatten wir unsere Autos sogar von Rafes Dad reparieren lassen, bevor er zu trinken anfing und unzuverlässig und streitsüchtig wurde.
    »Er hat mich gefunden«, versicherte ich ihr.
    »Ich frage mich, warum er überhaupt nach dir suchen
musste«, sagte Mom und strich eine blonde Haarsträhne zurück, die sich aus ihrem französischen Knoten gelöst hatte.
    »Das

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