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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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Stelle, stieß mich mit der Schnauze an und drängte mich wortlos, es noch einmal zu versuchen.
    Irgendwann hatten wir den Abhang erklommen. Ich ließ seine Kleider fallen und ging zu seinem Motorrad; ich wusste, dass er sich hinter meinem Rücken verwandelte und in seine Kleider schlüpfte, und verscheuchte erneut den Gedanken an seinen nackten Körper.
    »He, vielen Dank für deine Hilfe bei meinem Armbruch.«
    Ich zuckte zusammen und drehte mich lachend um. »Ich kann nicht fassen, wie lautlos du dich bewegst.«
    »Wir müssen gut schleichen können. Man kann nie wissen, wo und wann ein Raubtier angreift.« Ich spürte, wie er mich ansah. »Ich gehe davon aus, dass du keine Lust hast, meine Kusstheorie auf die Probe zu stellen, bevor wir zurückfahren.«
    Größere Lust, als ich jemals zugeben würde. »Nein. Es ist wirklich keine gute Idee.«
    »Kommt auf die Sichtweise an«, erwiderte er, bevor er sich auf sein Motorrad schwang und den Motor startete. »Steig auf. Wir machen uns besser auf den Rückweg, bevor man uns vermisst.«
    Ich fürchtete, dass es dafür ein bisschen zu spät sein könnte. Ich stieg auf das Motorrad, lehnte mich gegen seinen Rücken und schloss die Arme fest um seine Mitte.

    Er schaute sich um. »Lindsey?«
    »Ja?«
    »Ich finde dich auch wunderschön.«
    Er klappte den Ständer zurück, ließ den Motor aufheulen und sauste los, bevor ich etwas erwidern konnte. Das war gut so, weil ich keine Ahnung hatte, was ich sagen sollte. Aber während der ganzen Rückfahrt zur Heimstätte unserer Ältesten summte ich lautlos eine fröhliche Melodie vor mich hin.

5

    A ls wir zurück nach Wolford kamen, zog Rafe einen Kartenschlüssel durch das Torschloss, um es zu öffnen. Dies war eine neue Ergänzung unserer Schutzmaßnahmen und ein Indiz für unsere widersprüchliche Existenz zwischen Antiquiertheit und Moderne.
    Er steuerte die Maschine zu dem Platz, wo ein paar Jeeps und Geländewagen parkten. Es war spät, das Fest war zu Ende. Alles war still, als wir auf das große Herrenhaus zugingen.
    »Geh du zuerst rein«, sagte Rafe und blieb stehen. »Es ist besser, wenn man uns nicht zusammen sieht.«
    »Stimmt.« Es wäre eine Katastrophe, wenn Connor uns jetzt über den Weg laufen würde. Wie hätte ich es ihm erklären sollen? Es war unmöglich. »Danke übrigens, dass du mich eine Weile von dieser trübsinnigen Veranstaltung entführt hast.«
    »Dich in Lebensgefahr zu bringen war eine tolle Alternative.«
    Ich lächelte. »Das war ganz allein meine Schuld. Ich bin so oft durch diese Wälder gewandert, dass ich schlau genug sein müsste, mich nicht auf den Rand einer Klippe zu stellen«, entgegnete ich und hatte immer noch das Gefühl, an
einem Abgrund zu stehen - zumindest im metaphorischen Sinn. »Hast du mal über Brittany nachgedacht? Als Gefährtin, meine ich. Sie ist noch frei.«
    Er lachte freudlos. »Was soll das jetzt?«
    »Ich will dir nur Alternativen aufzeigen«, sagte ich ernsthaft.
    »Ich will keine Alternativen. In Brittanys Nähe fühle ich nicht denselben Hunger. Ich fühle gar nichts für sie außer einer lockeren Freundschaft. Ich frage mich nicht, wie es wäre, sie zu küssen. Ich habe nicht das Bedürfnis, eng umschlungen mit ihr dazuliegen. Ich« - er streifte meine Wange und roch an meiner Haut, woraufhin mir ganz heiß wurde - »ich finde ihren Geruch nicht toll. Ich träume nicht von ihr. Ich will dich .«
    Bevor ich etwas erwidern konnte, drehte er sich auf dem Absatz um und ging davon. Mein Herz schlug unregelmäßig, und ich bekam einen trockenen Mund. Er hatte die Worte ausgesprochen, als ob er nicht aufgeben würde. Ich wusste nicht, ob ich mich geschmeichelt oder besorgt fühlen sollte.
    Fast wäre ich ihm nachgeeilt. Ich musste versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen. Stattdessen ließ ich ihn ziehen und war insgeheim ein wenig froh, dass er die Vorstellung, mit Brittany zusammen zu sein, so entschieden von sich wies. War ich vollkommen verrückt geworden, oder was?
    Im Herrenhaus brannten ein paar vereinzelte Lampen, aber es war vollkommen still. Ich nahm an, dass alle zu Bett gegangen waren, und schlich in Richtung Treppe.
    »Lindsey?«
    Beim Klang von Connors Stimme blieb mir fast das Herz
stehen. Langsam drehte ich mich um und sah ihn in der Tür zum Salon stehen. Ich schluckte und sagte: »Hi.«
    Er kam auf mich zu. »Wo warst du denn? Ich konnte dich nirgends finden.«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich wollte nur … alle waren so trübsinnig, und ich wollte

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