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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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Fußballspiel wurde mir zu langweilig, deshalb bin ich ein bisschen spazieren gegangen.«
    »Wusstest du, dass der Geruch eines Menschen sich verändert, wenn er lügt?«, fragte Dad, während er Butter auf seinen Toast strich.
    Ich stöhnte innerlich. Es ist unmöglich, ein Geheimnis für sich zu behalten. Ich beschloss, das Thema zu wechseln.
    »Bist du deshalb vor Gericht so erfolgreich? Weil du riechst, wenn ein Zeuge lügt?«
    »Das ist einer der Gründe. Und, willst du’s jetzt mit einer anderen Antwort versuchen?«
    »Nein, ich bin ganz zufrieden mit der, die ich gegeben habe.«
    Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Dieser Raubtierblick war wahrscheinlich ein weiterer Grund für seinen Erfolg. Wenn ich nicht damit aufgewachsen wäre, hätte ich vor Angst gezittert. Ich wusste, dass es bei ihm dasselbe war wie bei den Hunden, die laut bellen, aber nicht beißen - außer wenn er sich in Wolfsform befand. Dann konnte er seinen Gegnern gnadenlos die Gurgel durchbeißen. Gerüchten nach hatte er es einmal getan - bei einem Mann, der ein paar Teenager umgebracht hatte, und aufgrund eines Formfehlers ungestraft davongekommen war. Aber wenn es stimmte, so hatte Dad es niemals zugegeben. Er glaubte an das Gesetz der Wildnis, aber er arbeitete innerhalb der gesetzlichen Vorgaben, die von den Statischen festgelegt wurden.
    »Ich hab dich gestern Abend mit diesem Lowell-Jungen gesehen«, sagte er mit gefährlich ruhiger Stimme.

    Ich spürte Ärger in mir hochsteigen.
    »Junge? Rafe ist ein Dunkler Wächter, der deinen Hintern beschützt …«
    »Nicht in diesem Ton, junge Dame.«
    Manchmal waren meine Eltern so … na ja, elternhaft, eben. Es war nervig. »Warum hast du nicht direkt nach ihm gefragt, statt mich wie einen Verbrecher im Zeugenstand zu behandeln?«
    Ein Lächeln spielte um seine Lippen. »Glaub mir, mein Schatz, mit den Verbrechern gehe ich ein bisschen skrupelloser um. Das möchtest du nicht erleben.«
    »Wir haben uns nur Sorgen gemacht, Liebes«, sagte Mom und glättete die Wogen. Darin war sie sehr gut. Sie besaß ein erstklassiges Wellness-Hotel in unserer kleinen Stadt. Es zog praktisch genauso viele Touristen an wie der Wald. »Ich habe das Gleiche durchgemacht wie du gerade. Ich weiß, dass es beängstigend sein kann, wenn deine Zeit naht, aber du hast doch Connor. Und er ist viel passender für dich.«
    Passender? Ich dachte an Brittanys Kommentar über Schuhe. Es klang tatsächlich, als würden meine Eltern und ich Accessoires aussuchen. Es war irgendwie beleidigend mir und Connor gegenüber.
    »Was soll das heißen?«
    »Connor hat einen ähnlichen Hintergrund wie du. Rafes Familie ist ein bisschen … derb.«
    »Sein Dad war ein Trinker, aber er ist keiner.«
    »Rafe wurde wegen Autodiebstahl verhaftet«, sagte Dad.
    Vor ein paar Jahren hatte er ein Auto kurzgeschlossen und war damit losgefahren, das hatte ich ganz vergessen.
»Mit sechzehn. Kurz nachdem sein Dad bei dem grauenhaften Unfall ums Leben gekommen war.Vielleicht musste er sich irgendwie abreagieren. Seitdem hat er keine Straftaten mehr begangen.«
    »Du meinst, er wurde bei keiner Straftat erwischt .«
    »Also gut, hör zu. Rafe ist ein Freund von mir. Er ist mit Connor befreundet.Wenn ihr ihn jetzt schlechtmachen wollt, verschwinde ich.«
    »Warst du gestern Abend mit ihm zusammen?«, fragte Mom.
    »Es ist nichts passiert.« Ich wusste, dass es das war, was sie wissen wollten. Hatte ich meinen Freund hintergangen? Den perfekten Connor? Ich schob meinen Stuhl zurück. »Ich muss mit den anderen aufbrechen. War schön, mit euch zu frühstücken.« Nein, war es nicht. Sie wollten, dass ich so war wie sie: wohlhabend, erfolgreich, selbstsicher.
    Bevor ich davonstampfen konnte, bekam Mom mich zu fassen und nahm mich kurz in den Arm. Es war nur eine flüchtige Berührung. Es sollte Gestaltwandlerfamilien geben, die sich miteinander auf dem Boden kugelten wie Wolfsjunge. Nicht so meine Eltern. Manchmal fragte ich mich, ob ihnen die animalische Seite unserer Art nicht recht behagte.
    »Brauchst du ein bisschen Geld?«, fragte Dad, seine Art und Weise, seine Liebe zu mir auszudrücken.
    »Nein, ich komme zurecht. Ich bekomme ja jede Woche meinen Lohn.« Ich umarmte ihn, weil ich wusste, dass andere Familien uns beobachteten. Unser Familienmotto war es, niemanden ahnen zu lassen, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Dad würde eines Tages wahrscheinlich als
Gouverneur kandidieren. In unserer Familie durfte es nicht den leisesten

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