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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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jemand Neues in unser Team bekommen«, sagte ich beiläufig.
    »Ja«, sagte Lucas und warf mir im Rückspiegel einen argwöhnischen Blick zu, bevor er ihn ein wenig drehte, um Brittany im Auge zu haben. »Daniel. Er kommt morgen zu uns.«
    »Ist das nicht der aus Seattle?«, fragte Kayla.
    »Stimmt«, erwiderte Lucas.
    Er war erst in diesem Sommer zum Dunklen Wächter geworden. Wir waren ihm natürlich begegnet, wussten jedoch nicht viel über ihn.
    Ich warf einen hastigen Seitenblick auf Brittany. Sie starrte aus dem Fenster, als wäre es ihr vollkommen gleichgültig, dass ein neuer Junge in unser Team kommen würde.
    »Schön, dass wir Verstärkung kriegen«, sagte ich. »Bei den vielen Mädchen, mit denen wir morgen losziehen, können wir gut ein bisschen Hilfe gebrauchen.«
    Lucas räusperte sich. »Na ja, leider bleibt unsere Zahl dieselbe. Rafe wurde einer anderen Gruppe zugeteilt.«
    Connor drückte kurz meine Hand, und ich sah ihn an. »Das hast du gar nicht erwähnt.«
    »Spielt es eine Rolle?«, fragte er leise, ohne meinen Blick zu erwidern.
    Das hing von dem Grund ab, aus dem er abgezogen wurde.
Es spielte eine Rolle, aber nur für mich, und das konnte ich nicht zugeben, ohne zu erklären warum. Aber als ich Connors angespannte Miene sah, hatte ich das dumpfe Gefühl, dass er die Antwort bereits kannte.

6

    D er Nationalforst umfasst gut zwanzigtausend Quadratkilometer - das entspricht in etwa der Fläche von New Jersey -, und die Fahrt von unserem versteckten Dorf bis zum Haupteingang des Parks dauerte bis zum späten Nachmittag. Auf der behelfsmäßigen Trasse durch den Wald mussten wir sehr vorsichtig fahren. Selbst als wir irgendwann auf eine richtige Straße trafen, mochten wir nicht schneller fahren, weil wir jederzeit mit Wildwechsel rechnen mussten - und vielleicht weil die Wildnis, in der wir aufgewachsen waren, uns nicht mehr allein gehörte und uns nicht mehr vollkommen sicher erschien.
    Seit unseren schlechten Erfahrungen mit Bio-Chrome konnten wir uns nicht mehr richtig entspannen und unsere Umgebung genießen. Ständig hatten wir das bange Gefühl, sie könnten uns hinter der nächsten Kurve auflauern.
    Außerdem konnte ich nicht aufhören, über Rafe zu grübeln. Ich wollte wissen, aus welchem Grund er einer anderen Gruppe zugeteilt wurde und ob er damit einverstanden war. Ich war so angespannt, als Lucas den Jeep auf den Parkplatz steuerte, dass ich das Gefühl hatte, gleich zu platzen.
    Direkt hinter dem Parkeingang befand sich ein kleines Dorf mit ein paar Hütten, in denen die Sherpas schliefen,
wenn sie keine Führungen machten. Ich teilte mir ein Häuschen mit Kayla und Brittany. Nachdem wir unsere Rucksäcke hineingebracht hatten, stiegen wir wieder in Lucas’ Jeep und fuhren in die Stadt. Wir fühlten uns alle ein bisschen rastlos und beschlossen, unser Stammlokal anzusteuern - das Sly Fox.
    Das rustikale Etablissement war ein beliebter Treffpunkt für Biker, Poolspieler, Wanderer, Camper und Einheimische. Hierher verlief sich kaum jemand unter dreißig - abgesehen von Mitch, dem Besitzer, der uns immer wieder nach unseren Ausweisen fragte, und den paar Kellnerinnen, die schon seit Ewigkeiten hier arbeiteten und jeden mit »Schätzchen« anredeten.
    Ich steuerte eine der hinteren Nischen an und setzte mich auf die Bank. Während Connor neben mich rückte und Kayla und Lucas gegenüber Platz nahmen, sagte Brittany: »Ich geh ein bisschen Pool spielen.«
    »Hast du keinen Hunger?«, fragte Connor.
    »Nein.Wir sehen uns später.«
    Offensichtlich hatte sie die Aufmerksamkeit eines Typen an der Bar geweckt, denn er folgte ihr ins Billardzimmer. Er war groß und hatte langes schwarzes Haar sowie einen Dreitagebart.
    »Wer ist das?«, fragte ich.
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Connor. »Hab ihn hier noch nie gesehen.«
    »Wenn man bedenkt, was passiert ist, sollten wir uns nicht besser vor Fremden in Acht nehmen?«
    »Lasst uns nicht paranoid werden«, sagte Lucas.
    »Vorsicht ist nicht paranoid, wenn man in Gefahr ist«,
wandte ich ein. »Hier sind viele, die ich noch nie gesehen habe.«
    »Im Sommer wimmelt es hier doch immer von Touristen.«
    Connor streichelte meine Schulter. »Lucas hat Recht.Wir können nicht gleich jeden verdächtigen.«
    Aber niemanden zu verdächtigen, schien mir ebenso gefährlich.
    Nachdem wir bei der Kellnerin unsere Bestellung aufgegeben hatten - Hamburger mit englisch gebratenem Fleisch und Pommes Frites -, entspannte ich mich und rückte Connor ein

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