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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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irgendwohin.«
    »Dann können wir sie heute Nacht retten?«
    Die Strahlen der Spätnachmittagssonne ließen ihn blinzeln. »Das könnten wir versuchen, aber ich glaube, wir sollten es lieber lassen. Ich halte es für klüger, ihnen zu folgen, damit wir sehen, wohin sie wollen.«
    »Bist du verrückt?« Ich setzte mich ruckartig auf. »Wir müssen sie retten, und zwar so schnell wie möglich.«
    »Komm wieder runter und denk nach, Lindsey. Sie wollen sie sicher ins Laboratorium schaffen. Und wenn wir ihnen folgen, führen sie uns direkt dorthin.«
    Der Plan gefiel mir nicht. Ich schob Dinge nicht gern
auf. Aber ich begriff sehr wohl, dass es nicht unklug war, uns von Mason und seinen Gorillas zum Labor führen zu lassen.
    »Also, was sollen wir tun?«, fragte ich.
    »Wir gehen zurück zur Höhle und sehen, was wir retten können. Sie haben alles auf den Kopf gestellt.«
    »Glaubst du nicht, dass sie den Ort noch bewachen?«
    »Sie haben einen Mann zurückgelassen, aber um den habe ich mich schon gekümmert.«
    Ich wollte nicht nachfragen, was er mit ihm gemacht hatte. Unsere ganze Existenz stand auf dem Spiel. Das rechtfertigte sämtliche Maßnahmen.

14

    D ass sie die Höhle auf den Kopf gestellt hatten, war eine Untertreibung. Kleidungsstücke und Lebensmittel waren überall zerstreut. Das war neben der gewaltsamen Freiheitsberaubung eine weitere Beleidigung für uns.
    »Woher wussten sie überhaupt, wo wir zu finden waren?«, fragte ich verwirrt. Nie und nimmer hätte Mason diesen Ort finden können - ohne zu wissen, wo er suchen musste.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Irgendjemand muss ihnen einen Tipp gegeben haben.«
    Er sah mich prüfend an. »Du glaubst doch wohl nicht, dass ich es war, oder?«
    Ich sah im direkt in die Augen und sagte die Wahrheit. »Nein.«
    Er atmete hörbar aus. »Ich könnt’s dir nicht verübeln. Ich sollte Wache halten und renne stattdessen durch den Wald - und der Feind kann ungehindert hereinspazieren.«
    Ich ging zu ihm und berührte seine Wange. Einen Moment lang hatte ich an ihm gezweifelt, aber das lag an meiner Panik, die jeden vernünftigen Gedanken ausgeschaltet hatte. »Ich weiß, du würdest uns niemals verraten.«
    Er schüttelte den Kopf, und ich sah Scham in seinen Augen.
»Ich hätte meine Aufgabe ernster nehmen sollen. Das hier ist mein Fehler.«
    »Nein, Rafe. Genauso wenig wie ich schuld daran bin, dass Dallas sterben musste. Wenn einer Schuld hat, dann Mason und Bio-Chrome.«
    Er nickte entschlossen. »Du hast Recht. Ich habe einen Fehler gemacht, aber ich kann ihn wieder in Ordnung bringen.«
    Ich schaute mich um. Lebensmittelpackungen waren aufgerissen und zertrampelt worden. Selbst Rafes Motorrad lag auf der Seite. Vielleicht hatte ich zu viele Krimis gesehen, denn plötzlich kam mir die verrückte Idee, dass sie ein paar von ihren Wachmännern auf uns angesetzt haben könnten.
    »Könnte sich an deinem Motorrad eine Art Peilsender befinden?«, fragte ich.
    »Was? Wann hätten sie den anbringen sollen?«
    Ich zuckte die Achseln. »Der Hotelangestellte hat gesagt, jemand hätte nach Dallas gesucht. Vielleicht hat dieser jemand dir nachspioniert, als du dich mit Dallas verabredet hast.«
    »Ich habe ihm das Motorrad gezeigt. Ein Handlanger von Bio-Chrome könnte uns belauscht und daraus geschlossen haben, dass ich ein Gestaltwandler bin. Verdammt.« Sofort begann er, jedes Stückchen seines Motorrads zu inspizieren. Fluchend hielt er eine kleine Platine hoch. »Das gehört da nicht hin.«
    Er warf sie auf den Boden und hob den Fuß, um sie zu zertrampeln.
    »Nein, warte!«
    »Was hast du vor?«

    »Wenn sie jemanden hiergelassen haben, glauben sie sicher, dass sie nicht alle geschnappt haben. Könnten wir das Ding nicht an einem Kaninchen oder einem anderen Viech befestigen?«
    »Sie in die Irre leiten. Deine Denkweise gefällt mir.« Er grinste und kniff ein Auge zu. »Aber mir gefällt sowieso alles an dir.«
    Ich spürte, dass ich errötete. Auch ich mochte alles an ihm.
    Er runzelte die Stirn und sah sich argwöhnisch um. Ich wusste, was er dachte.
    »Geh nur, ich komm schon zurecht«, versicherte ich ihm.
    Er nickte. »Ich beeil mich.«
    Nachdem er fort war, setzte ich mich auf eine umgedrehte Kiste und spürte, wie mir beim Anblick der Verwüstung die Tränen in die Augen stiegen. Es schien wie ein Omen, für das Schicksal, das uns Gestaltwandlern drohen konnte. Bio-Chrome, Mason, sein Vater - sie wollten alles zerstören, was wir geschaffen hatten.
    Und es

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