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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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passieren.«
    »Ich gehe auch nicht davon aus, und Connor und Lucas können die Maschine fahren, aber trotzdem …« Er zog eine Braue hoch und klopfte erneut auf den Sitz.
    Seufzend stellte ich meinen Rucksack ab. Ich schwang mich auf den Sitz und umfasste den Lenker. Rafe stieg auf den Sozius, schob von hinten die Arme um meine Taille und legte seine Hände auf meine.
    Unangemessenerweise ließ mich seine plötzliche körperliche Nähe nach Luft schnappen. Zu einem anderen Zeitpunkt
hätte ich die Unterrichtsstunde sicher genossen und seine Anweisungen unheimlich sexy gefunden. Aber in diesem Augenblick kämpften wir um unser Leben und um das unserer Freunde.
    »Okay, ich zeig dir jetzt, was du wissen musst«, sagte er, und sein Atem streifte meinen Nacken und ließ mich wohlig erschauern.
    Ich versuchte, mich auf seine Worte zu konzentrieren und nicht darauf, wie wunderbar es sich anfühlte, ihn so nah zu spüren. Er erklärte Handschalthebel, Kupplung, Bremsen, Gashebel, Schaltung und Fußpedale. Vom Prinzip her war es ganz einfach, aber das Problem war, wann man was machen sollte …
    »Ich bring mich um mit dem Teil. Vielleicht sollte ich besser einfach wegrennen«, sagte ich, als er mich bat, die Anweisungen zum Starten des Motorrads zu wiederholen.
    Er kommentierte meine Befürchtungen mit jenem leisen, kehligen Lachen, das ich so liebte und schon so lange nicht mehr gehört hatte. Es wärmte mir das Herz und gab mir Hoffnung, dass wir lebend aus der Sache rauskommen würden.
    Ich machte mehrere Trockenübungen, ohne das Motorrad tatsächlich zu starten. Rafe führte meine Hände und Füße, und gab mir ein Gefühl dafür, wie alles funktionierte.
    »Ich wünschte, wir könnten eine Testfahrt machen«, sagte Rafe. »Aber ich fürchte, sie könnten uns hören.«
    »Ich glaub, ich hab’s verstanden«, versicherte ich ihm.
    Er nickte. »Ja, aber lass uns hoffen, dass du deine Fahrkünste nicht unter Beweis stellen musst.«
    Wir machten uns auf den Weg, und weil wir die Gegend
gut kannten und aufgrund unserer Grundkonstitution und all der Wanderei gut in Form waren - im Gegensatz zu Mason und seinen Leuten, die die meiste Zeit im Labor vor dem Mikroskop verbrachten -, konnten wir die Gruppe leicht einholen, obwohl Rafe das Motorrad schob. Außerdem hatten Kayla, Lucas und Connor sicher alles getan, um das Tempo der Gruppe zu verlangsamen.
    Rafe und ich hielten uns windabwärts, damit die Hunde nicht unseren Geruch aufnahmen. Während die Gruppe durch ein Tal wanderte, wählten wir die obere Route und hielten uns hinter Felsen, Bäumen und Buschwerk versteckt. Als sie Mittagspause machten, legten auch wir eine Rast ein. Im Vergleich zu den Wachmännern wirkte Mason wie ein schmächtiger Schwächling. Ich erkannte auch zwei der Labortechniker, Ethan und Tyler, die wir zu Beginn des Sommers kennen gelernt hatten.
    »Wenn ich mir vorstelle, dass ich mit dem Typen ein Bier getrunken habe«, sagte Rafe und deutete auf Ethan.
    »Sie haben uns alle getäuscht.«
    »Ich glaube, Lucas hat ihnen nie recht getraut.«
    »Sollen wir wirklich nicht versuchen, sie heute Nacht zu retten? Bevor sie irgendwo landen, wo wir sie nicht so leicht befreien können?«
    »Sobald es dunkel wird, wechsele ich die Gestalt und schleiche mich an. Vielleicht kann ich sogar nah genug an sie rankommen, um mit Lucas eine Taktik zu entwickeln. Ich habe noch keinen konkreten Plan, und das Ganze ist so verzwickt. Ich hätte dich in der Höhle zurücklassen sollen.«
    »Ich wäre nicht dort geblieben.«

    Er lächelte schief. »Ja, das stimmt.«
    Er richtete den Blick wieder auf Masons Gruppe, die sich wieder in Bewegung setzte.
    Wir blieben ihnen auf den Fersen.
     
    Wir warteten fast bis Mitternacht, bevor wir uns dem Camp näherten, Rafe in Wolfgestalt und ich - in der einzigen Form, die ich momentan haben konnte. Wenn man uns entdeckte, würde Rafe die Chance haben zu fliehen. Ich hätte wahrscheinlich nicht so viel Glück. Connor wäre stinksauer, wenn sie mich gefangen nahmen, aber ich hatte keine Lust, mich zwischen den Büschen zu verstecken, als wäre ich zu nichts nutze.
    Das Licht des zunehmenden Mondes half uns, den Weg zu finden. Um mein weißblondes Haar hatte ich ein dunkles Tuch geschlungen, damit es nicht weithin sichtbar war. Ich hatte mir sogar Schlamm ins Gesicht geschmiert, um im nächtlichen Wald besser getarnt zu sein. Eigentlich war es ein Vorteil für mich, noch kein voll entwickelter Gestaltwandler zu sein. Da unser Fell

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