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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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sich, und ich las von seinen Lippen, dass er ein Wort vor sich hin murmelte, das er in Gegenwart seiner Mutter niemals benutzt hätte.
    Hau … ab!, flüsterte er lautlos.
    Ich schüttelte heftig den Kopf und erwiderte lautlos: Mach dich bereit.
    Er schüttelte den Kopf. Ich hauchte ihm einen Luftkuss zu, um ihm zu versichern, dass alles gut werden würde. Eine Hand legte sich leicht auf meine Schulter. Ich hätte fast aufgeschrien, bevor ich merkte, dass es Rafe war. Er deutete mit dem Kopf zur Seite. Geduckt folgte ich ihm vom Camp weg bis zu einer Stelle, an der wir die Nacht verbringen wollten.
    »Ich hasse es, sie dort zu lassen«, sagte ich.
    »Ich weiß, aber wenn du dich noch einmal so präsentierst,
lass ich dich zurück. Weißt du, was für ein Risiko du eingegangen bist?«
    »Ich konnte nicht anders. Ich wollte sie wissen lassen, dass wir da sind und dass sie sich bereithalten sollen.«
    Er schien nicht glücklich, aber gegen meine Argumente konnte er nichts einwenden.
    Schweigend aßen wir ein paar trockene Getreideflocken, die nach Pappe schmeckten, aber ich stand so sehr unter Spannung, dass ich mich selbst über das zarteste Steak nicht gefreut hätte.
    »Wenn das hier vorbei ist, will ich in ein schickes Restaurant und das beste Essen auf der Karte bestellen«, sagte ich.
    »Dann haben wir ein Date.«
    Mein Herz machte einen kleinen Aussetzer, meine Wangen wurden heiß. »Rafe …«
    »Ich weiß, wir schmieden keine Zukunftspläne, aber der Vorschlag kam von dir. Und außerdem, was könnte ein Restaurantessen schaden?«
    Es schien Ewigkeiten her zu sein, dass Connor und ich uns wegen Rafe in die Haare geraten waren und Connor mir vorgeschlagen hatte, mit Rafe auszugehen. Ich nickte und schob meine Schuldgefühle beiseite. »Ich sage nicht Nein, aber ich kann es auch nicht versprechen.«
    »Sind es nicht sonst immer die Jungs, die sich nicht festlegen wollen?«, zog er mich auf.
    Obwohl ich unser leichtfertiges Gerede genoss, blieb ich stumm. Es erschien mir einfach nicht richtig, während unsere Freunde gefangen gehalten wurden.
    »Warum legst du dich nicht ein bisschen schlafen«, schlug er vor.

    »Was ist mit dir?«
    »Wir sind so nah bei ihnen, dass ich lieber Wache halte.« Er lehnte sich gegen einen Baum, und ich breitete den Schlafsack neben ihm aus.
    »Hast du gesehen, wie Mason mit ihnen redet und wie er sie anschaut?«
    »Als wären sie Tiere, die keine Rechte haben?«
    Ich nickte. »Genau. Glaubst du, alle Statischen denken, dass wir weniger wert sind als Menschen?«
    »Ich hoffe nicht. Wenn es so weitergeht, müssen wir uns wohl in das Unvermeidliche fügen und uns outen.« Er ließ den Finger über meine Handknöchel gleiten, als würde er Hautkontakt brauchen. Ich wusste, dass es so war, und freute mich darüber.
    »Hast du einen Plan, wie wir sie von Mason wegbekommen?«, fragte ich.
    »Ich arbeite daran.«
    Ich lachte kurz auf. »Mit anderen Worten, du hast keinen Plan.«
    »Wir denken uns was aus, Lindsey. Mach dir keine Sorgen.«
    Aber ich machte mir Sorgen. Es war wirklich schwierig, mir über meine Gefühle für Rafe und Connor klarzuwerden, während all die anderen Probleme mich bedrückten. Die Sicherheit unserer Freunde war das Wichtigste, und ich durfte mich nicht von meinen Gefühlen ablenken lassen.
    Aber sie waren da. Sie schienen ständig präsent zu sein.

15

    I n der folgenden Nacht, während ich von einem höher gelegenen Versteck aus Masons Lagerplatz beobachtete, verwandelte sich Rafe und ging auf Erkundungstour. Beklommen kauerte ich hinter einem Felsvorsprung und fragte mich, ob es nicht besser wäre, hier und jetzt einen Befreiungsversuch zu starten. Dann könnten wir uns alle zusammen auf die Suche nach dem verflixten Laboratorium machen.
    Der Mond hatte seinen Zenit längst überschritten, als Rafe sich neben mir zu Boden fallen ließ. Es faszinierte mich immer, dass wir uns in menschlicher Form genauso lautlos bewegen konnten wie in Wolfsform, als hätten wir ein natürliches Talent fürs Anschleichen. Wahrscheinlich war es uns angeboren, da wir ja zum Teil Raubtiere waren.
    »Ich hab’s gefunden«, sagte er und strahlte mich an.
    Ich starrte ihn an. »Das Labor?«
    »Ja. Bei dem Schneckentempo, brauchen sie sicher noch einen Tag, bis sie da sind. Ich denke, es wird Zeit für eine Befreiungsaktion.«
    Mir wurde fast schwindelig von der Hoffnung, all dies könnte bald zu Ende sein.
    »Du hast einen Plan?«, fragte ich.

    »Ich glaube schon. Das Problem sind die

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