Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon
Ich wusste, ich würde die langsamste von uns allen sein.
Kayla nahm meine Hand, und wir rannten los, so schnell wir konnten, schließlich hing unser Leben davon ab, dass wir schleunigst hier wegkamen.
»He! Sie hauen ab!«, hörte ich Mason rufen. »Verdammt, Leute, steht auf! Wir müssen ihnen nach.«
Ich wusste nicht, ob die Jungs die Gestalt wechseln oder nur mit den Fäusten kämpfen würden, ich musste darauf vertrauen, dass sie die richtige Entscheidung trafen. Obwohl ich die Verwundbarste war, wäre ich am liebsten zurückgelaufen, hätte sie zur Rede gestellt und verprügelt.
»Kannst du das Motorrad fahren, falls Connor nicht kommt?«, fragte Kayla keuchend.
»Ja, aber ich will nicht losfahren, bevor ich weiß, dass alle in Sicherheit sind. Ich glaube, wir kriegen keine zweite Fluchtmöglichkeit.«
»Ich fasse es nicht, dass wir frei sind. Du bist unglaublich.«
Ich hörte schnelle Schritte hinter uns. Als ich mich umschaute, sah ich, dass es Connor und Lucas waren - anscheinend bewegten wir Gestaltwandler uns nicht immer lautlos vorwärts, nicht wenn unser Leben in Gefahr war und wir so schnell wie möglich vorankommen mussten.
»Das Motorrad ist da drüben«, rief ich und stürzte auf ein Gebüsch zu.
»Ich kümmere mich um Lindsey«, sagte Connor und schwang sich auf das Motorrad.
»Kayla und ich machen uns aus dem Staub«, sagte Lucas und verschwand mit Kayla.
»Steig auf«, befahl Connor, während er das Motorrad startete.
Ich stieg auf den Sozius und schlang die Arme um seine Mitte. »Was ist mit Mason …«
»Liegt mit seinen Kumpanen bewusstlos am Boden.«
Bewusstlos. Nicht tot. Ich hoffte, diese Entscheidung würde uns nicht erneut in Schwierigkeiten bringen - aber jemanden zu töten stellte auch eine große Belastung dar.
Connor ließ den Motor aufheulen, und wir sausten los und bahnten uns den Weg durch den Wald. Plötzlich hörten wir tiefes Geknurre, und einer der Rottweiler stürzte wie aus dem nichts auf uns zu. Er sprang hoch und biss mir in den Oberschenkel. Ich schrie auf. Geistesgegenwärtig riss Connor die Maschine herum, wodurch der Hund gegen einen Baum geschleudert wurde.
»Alles in Ordnung?«, fragte er, ohne das Tempo zu drosseln.
»Ja.« Aber dann hörte ich plötzlich einen entfernten Knall, der wie ein Pistolenschuss klang. Ein brennender Schmerz fuhr durch meine Schulter, und ich klammerte mich fester an Connor.
Ich hörte ihn fluchen und fühlte, wie eine warme, klebrige Flüssigkeit meine Jacke durchtränkte.
»Halt dich fest, Lindsey«, hörte ich ihn rufen, aber seine Worte klangen seltsam verschwommen. »Bleib wach! Nicht einschlafen!«
Woher wusste er, dass ich schlafen wollte? Ach ja, er kann meine Gedanken lesen. Nein, kann er nicht. Rafe kann es.
»Bleib bei mir, Lindsey!«
Ich wollte es. Ich wollte es wirklich. Aber meine Schulter brannte wie Feuer, und mein Oberschenkel schmerzte. Ich wollte, dass der Schmerz verschwand. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es falsch war einzuschlafen - und dann wurde mir klar, dass ich mich nicht in die Dunkelheit fallen lassen durfte, die mich mehr und mehr umnebelte, da ich dann vielleicht vom Motorrad stürzen könnte.
Ja, das ist es. Das würde passieren. Ich muss wach bleiben und mich festhalten. Wenn ich Connor loslasse, werde ich mir den Kopf aufschlagen und habe noch mehr Schmerzen.
» Rede mit mir, Lindsey. Sag mir, wie du dich fühlst.«
»Meine Schulter tut weh.«
»Meine auch. Ich glaube, man hat dich angeschossen. Die Kugel ist durchgegangen.«
Oh, das leuchtet ein , dachte ich vage. Es fiel mir schwer, meine Gedanken zu ordnen und die Situation einzuschätzen. Aber wenn ich angeschossen war, war das der Grund, weshalb ich eine warme Flüssigkeit, die langsam kalt wurde, am Rücken spürte. Aber wenn die Kugel durch meine Schulter gegangen war …
»Hat die Kugel dich getroffen?«, fragte ich und wunderte mich über meine schleppende Stimme.
»Ja, aber ich kann die Wunde heilen lassen, sobald wir anhalten.«
»Wann halten wir denn? Ich möchte wirklich gern schlafen.«
»Ich weiß, Baby. Halt noch ein bisschen aus.«
Er hatte mich noch nie Baby genannt. Mir nie irgendwelche Kosenamen gegeben. Es war so lieb von ihm, es jetzt zu tun. Ich wollte ihm sagen, dass ich Angst um ihn hatte,
aber es war so schwierig, die Worte zu bilden. Mein Mund wollte nicht funktionieren. Ich legte den Kopf gegen seinen Rücken. Das war so angenehm.
»Lindsey?«
Ich hörte, wie er meinen Namen rief,
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