Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
Vom Netzwerk:
durch den Senatsausschuß seiner Konzernzentrale abstatten mußte. Er wußte, daß bereits ein finanzielles Debakel größten Ausmaßes über die B.Z.-Spielwarengesellschaft hereinzubrechen begann, und seit Tagen suchte er vergeblich nach einer Möglichkeit, sich aus seiner Verantwortung herauszuwinden. Zu seinem Unglück war ihm auch noch nichts dazu eingefallen, wie er sich das verlorene Geld wieder zurückholen konnte.
    Obwohl er immer noch nicht wußte, wie es nun weitergehen sollte, bestieg er am nächsten Morgen seinen Privat-Helikopter und machte sich auf den Weg zu seiner Firmenzentrale. Als der Hubschrauber im Heliport von Long Island aufsetzte, verlor er keine Zeit und lief zu seiner wartenden Limousine, die wie der Hubschrauber mit seinen Initialen geschmückt war. Ein finsterer, kräftig gebauter Mann in Chauffeuruniform hielt ihm den Wagenschlag auf. Dieser Chauffeur hieß Grizzard, und seine Nase schien zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Stellen gebrochen worden zu sein. Man hätte ihn wohl eher für den Rausschmeißer eines außerordentlich fragwürdigen Nachtlokals halten können (tatsächlich war das einer seiner zahlreichen Berufe gewesen) als für den Chauffeur eines seriösen Geschäftsmannes. Aber sein Arbeitgeber war ja auch nicht das, für was man ihn hielt.
    B.Z. setzte sich auf die breite ledergepolsterte Bank im Fond. Dort erwarteten ihn eine eingebaute Bar, ein Fernsehgerät und sein Chefassistent und Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, Dr. Eric Towzer, der ein Gesicht machte wie ein zum Tode Verurteilter.
    Er krümmte sich wie ein Wurm, als sich B.Z. mit seinem ganzen Gewicht auf den Platz neben ihm fallen ließ. Als B.Z. ihn streng ansah, wurde Towzers Gesicht zu einer bleichen, verstörten Maske nervöser Angst. Er war eine schleimige Kröte, und als B.Z. ihn zu seinem Assistenten machte, hatte er seine ökologische Nische in der Spielzeugfabrik gefunden. Er war ein treuer Sklave seines Herrn, was ihm bisher so gut bekommen war wie einem Pilz, der auf faulem Holz gedeiht. Doch das war zu einer Zeit gewesen, als die Geschäfte noch gut gingen . . .
    »Okay, Towzer«, sagte B.Z. grimmig. »Reden Sie nicht lange drum herum. Sagen Sie mir, wie’s steht.«
    Towzer wand sich und lockerte seinen Kragen. »Die Verkäufer räumen unsere Spielsachen so rasch aus den Regalen, als handelte es sich um tödliche Bazillen.«
    »Feiglinge«, murmelte B.Z. erbittert. Er blickte auf die Vorstadthäuser, die an den getönten Scheiben seiner Limousine vorbeihuschten und wo zahllose glückliche Kinder jetzt nicht mehr mit B.Z.-Spielsachen spielten — nur weil ihre Eltern schwache Nerven hatten und sich der Senat aus Schwachköpfen zusammensetzte.
    »In einem Artikel der Times steht, daß jeder, der einem Kind ein B.Z.-Spielzeug schenkt, wegen Kindesmißhandlung verurteilt werden sollte«, sagte Towzer im wimmernden Ton.
    »Schweine«, fauchte B.Z. »Sie werden mein Abonnement bei der Times kündigen.« Von einer Verleumdungsklage sagte er nichts.
    »Am Ende des Monats sind die Löhne für zweitausend Arbeiter fällig . . .«, krächzte Towzer wie eine geborstene Schallplatte.
    »Kommunisten!« B.Z.’s Gesicht wurde so finster wie der Himmel vor dem Ausbruch eines Gewitters.
    »... und unsere Einnahmen nehmen den falschen Weg«, schloß Towzer atemlos. »Sie fließen durch den Gully.«
    B.Z. sah seinen Assistenten an und meinte säuerlich: »Sie haben ein Talent, Towzer, die Leute so richtig munter zu machen.«
    Towzer zog den Kopf ein wie eine Schildkröte. »Was werden wir dagegen unternehmen?« stöhnte er in der verzweifelten Hoffnung, mit dem »Wir« die Axt, die seines Wissens schon in B.Z.’s Kopf für ihn bereitlag, von seinem Hals fernhalten zu können.
    B.Z. starrte ihn einen Moment lang so wütend an, daß er fast einen Herzschlag bekam. »Feuern Sie Simmonds!« befahl B.Z., als ihm in seiner Wut plötzlich eine Idee kam. »Sagen Sie ihm, er hätte eine Stunde Zeit, seinen Schreibtisch zu räumen.«
    »Simmonds?« gab Towzer verdattert zurück. »Den Vizepräsidenten von Simmonds Operations?«
    B.Z. nickte. Er fand Gefallen an seiner Idee. »Schieben Sie ihm die Schuld in die Schuhe. Geben Sie eine entsprechende Presseerklärung heraus.« Er hatte Simmonds noch nie leiden können. Leute, die Schleifen trugen statt Binder, waren ihm suspekt. Er konnte diese Dinger nicht ausstehen.
    »Aber . . .«, meinte Towzer zaghaft, ganz verwirrt von B.Z.’s spontaner Entscheidung und

Weitere Kostenlose Bücher