Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)
rauszukommen. Hank sank auf die Knie und schloss seine Augen. Sein Herz pochte und vermischte sich mit dem Herzschlag von etwas Fremden. Er spürte seinen eigenen Puls und den Puls von etwas Mächtigerem. Er öffnete weit geöffnet seine Augen und stand auf. „Geht weg von ihm. Geht rüber.“
Ruph und Scarpo drehten sich verwirrt herum, aber befolgten den Worten. Er trat n äher an den Wurm heran und legte seine Hand auf seine lederartige Haut, die durch und durch mit Schuppen übersät war, und schloss seine Augen. Wieder spürte er seinen Herzschlag und seinen Puls, den er erneut mit diesem Monstrum vermischte. Aber nun forderte er ihn auf, zu gehorchen. Er versuchte, den mächtigen Wurm zu bändigen. Er drang in seinen Kopf und in seine Gedanken ein. Und plötzlich fand er Zugang und ihm gelang die Kontrolle. Vorsichtig befahl er ihm, seine Körperhaltung zu lockern. Die anderen schauten verblüfft und vollkommen irritiert zu und traten langsam näher. Der Wurm lockerte seine Körperhaltung und Faryll kam zum Vorschein. Ruph lief herbei und versuchte nach seinen Armen zu greifen, was ihm nach mehrmaligen Versuchen schließlich gelang. Vorsichtig zog er daran und konnte den bewusstlosen Jungen aus der umschlungenen Körperhaltung herausziehen. Unterdessen fing der Wurm sich langsam an zu bewegen und steuerte langsam auf Hank zu, der immer noch angestrengt die Augen geschlossen hielt und sie plötzlich erschrocken öffnete. Im selben Augenblick stürmte das Monster auf ihn zu und verfehlte ihn nur um Haaresbreite.
„ Ich kann ihn nicht kontrollieren.“
Hank lief zu den anderen her über und alle blieben dicht beieinanderstehen.
„ Aber du hast ihn doch kontrolliert.“ Ruph zog, während dieser Wort Faryll auf seinen Rücken damit er sich notfalls wehren konnte.
„ Das dachte ich auch. Aber vielmehr schien ich einfach nur, seine Neugierde auf meine Magie geweckt haben. Egal wer oder was dieses Ding erschaffen hat, es ist ihm fast schon ein Meisterwerk gelungen!“ Der Wurm rollte sich zusammen und jeder von ihnen wusste, dass er jeden Moment angreifen würde. Spätestens jetzt erkannten sie, dass sie keine Chance gegen ihn hatten. Vor allem nicht hier in diesem Rundbau. Dann stieß es wieder einen dieser laute aus und Isa und Hank knieten sich vor ohrenbetäubenden Lärm nieder. Obwohl sie sich alle die Ohre zuhielten, es brachte überhaupt nichts.
Dann war es soweit. Der Wurm b äumte sich auf und schoss mit voller Kraft auf die Gruppe zu. Alle hielten sich erschrocken die Augen zu und duckten sich nieder, als sie einen noch lauteren Schrei vernahmen. Aber diesmal war es anders. Vorsichtig öffneten sie ihre Augen und fanden das Monstrum in seiner Bewegung erstarrt vor. Ein Wimmern konnte man leise vernehmen und eine zähe grüngelbe Flüssigkeit trat aus seinem riesigen Maul hervor. Schließlich sank es plötzlich zu Boden und in seinem Nacken befand sich ein riesiges Schwert, was bis zum Anschlag in dem Körper steckte.
„ Manchmal sind Waffen die treusten Gefährten. Man sollte sich nicht immer auf seine Magie verlassen. Seine Erschaffer waren zumindest schlau genug, um dies erkannt zu haben. Und noch schlauer, dem Wurm nur eine Stelle als Schwäche zu hinterlassen.“
Ein junges M ädchen kam zu Vorschein. Sie sprang Elegant auf den Rücken und zog mit einem Ruck den Dolch hinaus, der an einer kleinen Stelle stach, die nicht voller Schuppen umgeben war. Ihr Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass sie nicht gerade freundlich gesinnt war, aber auch nicht feindlich. Ansonsten hätte sie ihnen wohl kaum das Leben gerettet.
Sie zog sich ihren geflochtenen schwarzen Pferdeschwanz zurecht, den sie über die linke Schulter hängen hatte, und wischte sich ihre wilde Pony Mähne aus dem Gesicht. Ihrer Kleidung nach hätte man sie für jemanden halten können, der in der Natur lebte. Ihre Sachen bestanden größtenteils aus Kleidungsresten, aber dennoch hübsch anzusehen. Ihre braunen Augen wanderten von einem zum nächsten.
„ Okay. Seid ihr nun fertig damit mich anzustarren? Ich hoffe, ihr habt einen guten Grund diesen Ort zu betreten. Und kommt nur nicht auf den Gedanken zu glauben, ich wollte euch das Leben retten. Das war nur ein kleiner Zufall auf meinem Weg. Und sozusagen gleichzeitig eine kleine Herausforderung.“
Isa blickte verwundert in die Augen der anderen und wollte gerade etwas sagen. Aber dazu lie ß sie die Fremde gar nicht erst kommen. „Ihr braucht keine Fragen zu stellen, ich
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