Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)
besser sehen zu k önnen, und setzte sich schließlich wieder Bewegung. Isa, die unmittelbar hinter Scarpo lief, hielt sich an ihm fest. Ihr Unwohlsein konnte man spüren. Zu wissen, dass sich etwas vor ihnen befand, was sie noch nicht sahen oder wussten, zu was es überhaupt fähig war, ließ ihr die Kehle zuschnüren und sie rang nach Luft. Es war aber nicht nur die Ungewissheit. Die Schwärze trug einen großen Teil bei, dass sie sich alle beklemmend fühlten und sich Angst in ihnen breitmachte. Angst vor einem fremden Feind. Vor einem Wächter, der nicht darauf bedacht war, sie friedlich passieren zu lassen. Sie kamen langsam der Stelle immer näher, die Faryll andeutete. Und auch Helligkeit machte sich endlich bemerkbar. Sie nahm der Gruppe einen Großteil ihrer Furcht und entwickelte sich wieder zu einer gehörigen Portion an Mut.
„ Gut. Da wären wir. Ich würde vorschlagen, wir schauen uns erst um, ehe wir den Raum betreten. Oder was auch immer das sein soll.“
Faryll sch üttelte sich die Flamme aus, nachdem das Licht hell genug war, um ihnen die Sicht zu ermöglichen, und lief vorsichtig heran. Dicht gefolgt von den anderen. Doch das, was sie dann vor sich sahen, ließ ihnen für einen kurzen Augenblick die Sprache verschlagen. Es war kein Raum. Es war wie ein runder Saal, komplett aus Glas. Man konnte an der Decke den darüber befindlichen Boden sehen. Rundherum erkannte man die Wurzeln der Bäume, Sand, Steine, Lehm. Alles, was sich unter der Erde befand. So riesig, das man kaum das die andere Seite erkennen konnte. Und sie alle konnten es sich aus nächster Nähe betrachten. An der Decke liefen weiße Röhren entlang, die alles taghell erscheinen ließen. Es war einfach Wahnsinn, was sie hier vor sich fanden. Unter der Erde, wo niemand etwas von seiner Existenz erfahren hätte. Diese Art von einem Rundbau war einfach fantastisch. Und für einen Augenblick vergaßen sie alle die drohende Gefahr und bestaunten das Kunstwerk, was in der Tat einfach wunderbar war. Ein Knacken holte alle aus ihren Gedanken heraus und sie versuchten herauszufinden, woher dieses seltsame Geräusch kam. Ruph zupfte sich sein Kopftuch zurecht und machte einen Schritt an Faryll vorbei und betrat das Innere dieses Baus. „Es wird uns nichts bringen hier endlos lange auszuharren, in der Hoffnung das sich dieser Wächter uns irgendwann einmal von alleine entgegenstellt. Lasst ihn uns herauszufordern, bevor er auf die Idee kommt, uns zuvorzukommen.“
Isa blickte zu Faryll und auch machte ebenfalls einen vorsichtigen Schritt nach vorne, gefolgt von den anderen. Aber nichts geschah. Kein w ütender oder zorniger Wurm tauchte auf. Im Gegenteil, es blieb weiterhin verdächtig still.
„ Hier ist nichts. Weit und breit keine Gefahr. Vielleicht hat sich Cameron ja auch einfach nur geirrt, oder diesen Wurm gibt es schon gar nicht mehr.“
Faryll trat an Ruph heran und schaute ihn an. „Wächter irren sich nie. Schreib dir das ein für allemal hinter die Ohren.“ Ruph wollte noch etwas erwidern, kam aber nicht mehr dazu.
Pl ötzlich passierte es. Der Boden tat sich auf der anderen Seite auf und ein gigantischer Wurm kam zum Vorschein. Er sah Furcht einflößend aus. Sein Körper war graugrün geschuppt und an seinem Kopf befand sich ein riesiges Maul mit großen Haken ähnlichen Zähnen. Er stieß einen grellen Schrei aus und zögerte keine Sekunde damit, sich auf seine Widersacher zu stürzen. Die Gruppe zerteilte sich bei dem Versuch, sich in Sicherheit zu bringen. Isa lief weiter in die Mitte und verwandelte sich in die Wölfin. Hank lief mit Scarpo auf die andere Seite, während Faryll und Ruph versuchten an dem Wurm irgendwie dranzubleiben, um den anderen die Möglichkeit für einen Angriff zu geben. Isa zögerte nicht lange und sprang dem Monstrum von hinten auf den Rücken. Es bäumte sich auf und schüttelte sich so stark das es der Wölfin nicht gelang sich fest genug in seine Leder artige, geschuppte Haut hinein zu krallen und wurde mit voller Wucht gegen die runde Wand geschleudert. Scarpo schickte einen seiner Stürme los und brachte damit die anderen beiden unbeabsichtigt in höchste Gefahr. Zwar war der Rundbau groß, aber nicht groß genug um einen Wirbelsturm frei herumtoben zu lassen.
„ Das hilft nichts. Wenn du noch einen los schickst, unterschreibst du damit von uns allen das Todes Urteil.“ Faryll lief geschickt an dem wütenden Wurm vorbei und schickte seine Feuerbälle auf ihn um ihn von Hank abzulenken,
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