Saphar - Der Aufstand (German Edition)
sich wütend Gwen der unbekannten Person, packte ohne zu zögern zu und zerrte ihn unsanft ins Haus. Aeris ihr Vater ließ nicht locker. Er schloss schnell die Tür hinter sich und schliff seinen Begleiter regelrecht die Treppe herauf und direkt in das Zimmer seiner Tochter, die aufgeregt zur Tür blickte und gespannt auf ihren Vater wartete, als sie aufging und Gwen eintrat. „Hast du ihn gefunden?“ War Aeris ihre erste Frage. Wütend lockerte Gwen seinen Griff und gab der Person einen leichten Hieb, dass sie über das Stuhlbein stolperte und beim Versuch sich auf den Beinen zu halten scheiterte und schließlich doch zu Boden ging, wo der Umhang vom Kopf herunter rutschte. Aeris blickte mit großen Augen auf die Person runter und atmete tief ein. „Faryll, da bist du ja, alles in Ordnung mit dir?“ Noch ehe er antworten konnte, zog ihn Gwen nach oben und setzte ihn auf den Stuhl. „Du wirst jetzt erst mal dein Mund halten und mir zu hören.“ „Ich hoffe dir ist klar, was eure Aktion hier im Dorf angerichtet hat. Und sich dann noch heimlich in mein Haus schleichen zu wollen, ist dann doch der Gipfel von allem was ich heute erlebt habe. Aber das alles spielt jetzt auch keine rolle mehr. Ihr beide hört mir jetzt ganz genau zu. Ihr müsst auf alle Fälle jetzt so schnell wie möglich aus dem Dorf verschwinden. Sie werden jedes Haus nach euch absuchen. Jeden Stein umdrehen nur um euch zu finden, ihr seid hier nirgends wo mehr sicher, in keinem einzigen Winkel. Ich werde euch ein paar Sachen zusammenpacken.“ Gwen stand auf, verließ das Zimmer und suchte im Flur eine kleine Tasche aus der Kommode. „Und Aeris, ich werde euch auch eine Karte mitgeben, auf der ihr ein anderes Dorf finden könnt. Geht dahin und fragt nach Zarya, sie ist eine gute alte Freundin von mir und deiner Mutter. Sagt ihr, wer ihr seid und erzählt ihr, was Geschehen ist. Sie wird euch helfen.“ Aeris blickte verwirrt ihren Vater an. „Moment mal, was soll das heißen? Du wirst nicht mitkommen?“ Ihre Augen wurden immer größer. „Aber du kannst mich doch nicht ganz alleine lassen Papa. Ich gehe nirgends wo ohne dich hin.“ Gwen schaute in die hilflosen Augen seiner Tochter. „Erstens mein Kind bist du nicht allein, du hast Faryll an deiner Seite. Und er wird sich schwer hüten, dich im Stich zu lassen. Und zweitens muss sich ja jemand ums Haus kümmern oder nicht?“ Er zwinkerte aufmunternd dem Mädchen zu und versuchte so selbstsicher wie möglich zu sein. Schließlich machte er sich weiter daran, den Rucksack mit Utensilien zu füllen. Nach etwa zehn Minuten war er mit allem fertig. Jeder bekam eine Tasche auf den Rücken und bekam zwei Schwarze Umhänge übergezogen, um in der Dunkelheit möglichst unerkannt zu bleiben. Aeris bekam noch zum Schluss die Karte in die Hand gedrückt. „So ihr beiden. Jetzt möchte ich, dass ihr hier wartet, bis ich euch das Zeichen gebe, das ihr los könnt.“ Aeris konnte bei den Worten ihres Vaters nicht an sich halten und warf sich ihm um den Hals. Sie konnte sich nicht vorstellen, ohne ihn gehen zu müssen. Er war doch nur noch alles, was sie hatte. Aber trotz allem blieb sie tapfer und hielt ihre Tränen zurück. „Papa, wie sollen wir dein Zeichen erkennen?“ Sie blickte in die Augen ihres Vaters. „Das werdet ihr beide zum richtigen Zeitpunkt wissen, glaubt es und vertraut mir.“ Mit diesen Worten strich er noch einmal über den Kopf seiner Tochter, gab Faryll einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter und verließ entschlossen das Haus, ohne das die beiden auch nur einen Hauch einer Ahnung hatten, was er vorhatte. Nachdem die Tür geschlossen wurde, stürmte Aeris wieder die Treppe hinauf und lief zum Fenster, von wo sie ihren Vater aus laufen sah. Faryll trat ebenfalls hinzu und beide blickten nach unten. Gwen trat auf eine Frau zu, die sich um einen verwundeten Dorfbewohner kümmerte. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr. Erschrocken presste Faryll die Hände ans Fenster. „Das ist meine Mutter.“ Er kämpfte dagegen an, nicht die Fassung zu verlieren, um vermutlich das Fenster aufzureißen und laut nach ihr zu rufen. Aeris legte ihre Hand auf seine Schulter und blickte zu ihm. Sie schüttelte den Kopf und nahm seine Hand und beide blickten wieder zu dem Ort des Geschehens.
Mira folgte Gwen ein paar Schritte und stellte sich schließlich entschlossen neben ihn, als er anhielt. Aeris entschied sich nun doch das Fenster ein kleines
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