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Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Titel: Saphirtraenen (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jaeger
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beiseite und verschwindet.
    Ich atme tief durch und überlege, wie ich aus dieser Situation entkommen kann. Ein wenig erinnern mich die Umstände an das Ritual, vor dem ich unbedingt fliehen wollte.
    Gefangen von einem Dämon, wird mir umso bewusster, wie lächerlich klein meine Sorgen waren. Damals ging es um eine simple Lüge, nun steht mein Leben auf dem Spiel. Mein Blick wandert über die rote Bettdecke und den Vorhang.
    Wenn ich entkommen will, muss ich zunächst aus dieser Schlafstätte heraus.  Entschieden werfe ich den weichen Stoff zurück und schwinge meine Beine über die Bettkante. Mit einer fließenden Bewegung schlängle ich mich durch einen Spalt im Vorhang und stutze: 
    Das Zimmer ist im Gegensatz zu meiner Erwartung hell und freundlich eingerichtet. Weder die weißen Steinfliesen, noch die hellbraunen Holzmöbel lassen darauf schließen, dass hier ein Dämon haust. Die Fenster an der Wand sind mit dünnen Bernsteinplatten abgedeckt, sodass das Licht golden in den Raum eindringt. Dieser warme Schein zaubert eine mystische Atmosphäre und hält mich kurz gefangen. Kann ein Dämon, der so viel Stil bei der Einrichtung beweist, wirklich böse sein? Bevor meine Gedanken weiter in diese Richtung fliehen, bringe ich sie wieder unter Kontrolle.
    Ich muss fliehen, bevor Edan zurückkommt. Mit wenigen Schritten bin ich bei der braunen Holztür angelangt und ziehe kräftig an dem Metallring, der an ihr befestigt ist, doch Nichts geschieht. Entmutigt betrachte ich die Tür kurz und drücke dann mit aller Kraft gegen das braune Holz. 
    „Er hat mich eingeschlossen“, schreie ich wütend und trete mit meinem Fuß gegen die verriegelte Tür. Ein Fehler, wie mir mein nun schmerzender Zeh gleich mitteilt. Fluchend hüpfe ich auf einem Bein zurück zum Bett, schlage den Vorhang zurück und lasse mich auf die weiche Matratze fallen. Meinen nackten, pochenden Zeh drücke ich gegen den kühlen Steinboden und seufze, als die Kälte den Schmerz lindert.
    Erschöpft lasse ich mich nach hinten fallen und schließe die Augen. Irgendwie muss ich entkommen. Ein Geräusch lässt mich ruckartig nach oben fahren.
    „Die Tür zu verriegeln war wohl eine gute Idee“, trällert Edan fröhlich und balanciert ein vollbeladenes Tablett in den Raum. Wütend starre ich ihn an, doch er lässt sich nichts anmerken.
    „Du hast deine Schuhe ja noch gar nicht angezogen.“
    Während er auf mich zukommt kickt er mit einem Fuß gegen meine auf dem Boden stehenden Sandalen. Schnell greife ich nach ihnen und streife sie mir über.
    „Ich hoffe, du hast Hunger.“
    Als mir der Duft von frischgebackenem Brot in die Nase steigt, knurrt mein Magen vernehmlich. Ertappt senke ich den Blick, während Edan leise lacht. 
    „Das nehme ich als Ja.“
    Mit einer schwungvollen Bewegung verbeugt er sich vor mir und hält mir das Tablett vor mein Gesicht. Widerwillig greife ich nach dem warmen, weichen Brot und breche ein Stück ab, das ich mir gleich in den Mund stecke. Der Teig zergeht auf meiner Zunge und schmeckt leicht süßlich. Angenehm überrascht schlucke ich rasch und schlinge das Brot ungeniert herunter, vergesse dabei meine ilyeaischen Manieren. Zu lange habe ich schon nichts mehr zu mir genommen.
    Eine angenehme Wärme breitet sich in meinem Magen aus und lässt mich wohlig seufzen.
    „Soll ich noch etwas holen?“
    Edan sieht mich ehrlich besorgt an. Verneinend schüttele ich den Kopf.
    „Aber ich würde gerne...“
    Kurz halte ich inne und überlege, wie ich mein Anliegen besonders vornehm umschreiben kann. In solch einer Situation bin ich noch nie gewesen, da ich normalerweise den Großteil des Tages alleine war und meine Notdurft verrichten konnte, wann immer ich wollte.
    Karamellfarbene Augen sehen mich erwartungsvoll an.
    „Äh... Ich bin schon relativ lange nicht mehr... Alleine gewesen.“
    Unbeholfen deute ich auf meinen Bauch und lächle nervös.
    „Das Bad ist gleich dort“, antwortet Edan, als hätte ich mich gerade nicht wie eine sprachunfähige Fremde aufgeführt und deutet auf eine Tür hinter mir.
    Dankbar nicke ich und befinde mich wenige Augenblicke später in dem erstaunlich geräumigen Bad. Boden und Wände sind mit hellem Stein bedeckt, die durch das Bernsteinfenster gebrochenen Sonnenstrahlen lassen den Raum golden leuchten. In der rechten hinteren Ecke ist ein Loch in den Boden eingelassen, auf das ich unsicher zugehe. Als der Druck auf meiner Blase langsam verschwindet, atme ich erleichtert aus. Neben einer

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