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Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Titel: Saphirtraenen (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jaeger
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großen steinernen Wanne, die offensichtlich zum Baden gedacht ist, ist eine kleinere an der Wand angebracht. Direkt über der Wanne ragt ein Stück Metall heraus. Neugierig gehe ich auf die Vorrichtung zu, betrachte sie genauer, streiche vorsichtig über das Rohr und springe zurück, als Wasser daraus hervorschießt.
    „Dass Dämonen Magie anwenden können“, murmele ich, forme meine Hände zu Schalen und trinke gierig. Normalerweise reinige ich meine Hände mit den Blättern einer bestimmten Pflanze, nachdem ich meine Notdurft verrichtet habe. Da ich solche Blätter hier nicht finde, säubere ich meine Arme und Hände mit dem fließenden Wasser. Vorsorglich trinke ich noch einen Schluck, wasche dann mein Gesicht und genieße die mildernde Kühle, die den Schmutz von meiner Haut wäscht. Ich schüttele meinen Kopf, um die größeren Tropfen loszuwerden und mir wird klar, dass ich schon viel zu lange hier bin. Damit Edan nicht Verdacht schöpft, muss ich wieder zu ihm. Einerseits klopft mein Herz aufgeregt gegen meine Brust, weil ich ihn gleich wieder sehen werde, andererseits verspannt sich mein restlicher Körper vor Angst. Ein leises Klopfen ertönt.
    „Niamh?“
    Er klingt offensichtlich genervt und doch zögerlich.
    „Ja?“
    „Brauchst du noch lange? Ich würde dir gerne Badewasser einlassen, damit du dich frisch machen kannst.“
    Seine Stimme klingt erleichtert und die Aussicht auf ein ausgedehntes Bad stimmt mich gnädig.
    „Komm rein.“
    Die Tür öffnet sich zunächst einen Spalt und Edan schaut vorsichtig herein. Ein Lächeln huscht über seine Züge, als er mich erblickt.
    „Du hast das Wasser schon entdeckt?“
    Ich nicke und schiebe mir eine meiner vom Wasser feuchten Haarsträhnen hinter die Ohren.
    „Faszinierend, oder? Einer meiner Brüder hat einen Wasser-Ilyea in Besitz genommen und...“
    Als er meinen entsetzten Blick sieht, zuckt er entschuldigend mit den Schultern.
    „Wir hatten nicht das Glück, dass die Götter uns Körper schenkten.“
    Zielsicher geht er auf die große Wanne zu und nimmt einen kleinen Stein in die Hand, den er mit einem leisen Klacken in die Wanne fallen lässt.
    „Damit das Wasser nicht gleich abfließt“, erklärt er und mit einer Berührung des Metallrohres sprudelt die Flüssigkeit in das Becken.
    „Dank den Heizkesseln im Keller ist das Badewasser warm. Melde dich bitte, falls ich irgendwas für dich tun kann. Achja“, er eilt in das Schlafzimmer und kehrt triumphierend lächelnd mit einer Dose in der Hand zurück.
    „Streue diese Blätter ins Wasser.“
    Ein weiteres Lächeln und die Tür schließt sich hinter ihm. Zunächst stehe ich unschlüssig im Bad und betrachte die kleine schmucklose Metalldose. Argwöhnisch hebe ich den Deckel an. Ein überraschter Laut entfährt mir, als ein angenehmer Geruch mir in die Nase strömt. Blumig, entspannend und verführerisch. Ich streife die Sandalen ab, schäle mich aus meinem grünen Kleid, greife in die Dose und lasse etwas von dem Inhalt ins Badewasser fallen. Grüne, rote und lila Blätter setzen sanft auf der Wasseroberfläche auf und bewegen sich kaum, bis mein eintauchender Körper den Wanneninhalt in Schwingung versetzt.
    Das warme Wasser umhüllt mich, während der Geruch der Blätter meinen Verstand vernebelt. Ich scheine förmlich zu spüren, wie sich der Dreck von meiner Haut löst und ein angenehmes Kribbeln zurücklässt. Immer tiefer sinke ich in die warmen Fluten, bis sie über meinem Kopf zusammenschlagen und die sowieso schon stille Welt um mich herum komplett verstummen lassen. Seufzend tauche ich wieder auf und schließe die Augen. Nach einer Weile der Entspannung beginne ich, mit meinen Händen über die Stellen zu streichen, von denen ich denke, dass sie noch schmutzig sind. Zunächst sanft, dann immer fester.
    Während meine Haut sich rötet, wird mir klar, dass der einsetzende Schmerz wohltuend ist. Alriel musste leiden, meine Eltern sterben. Auch ich will eine Last tragen und so reibe ich immer weiter, bis sich ein kleiner Hautfetzen von meinem Arm löst. Das Wasser ist nicht mehr klar und sauber, sondern schmutzig und grau. Die einstmals bunten Blätter sind nach unten gesunken und durch die milchige Brühe nur noch zu erahnen.
    Eine einzelne Träne läuft über mein Gesicht, fällt auf die Wasseroberfläche und setzt diese in Bewegung. Kreisförmige Wellen breiten sich in jede Richtung aus, bis ich sie mit einem wütenden Schlag meiner Hand aufhalte und das ganze Wasser in Wallung

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