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Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Titel: Saphirtraenen (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jaeger
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Eine Wolke schiebt sich vor den Mond und Finsternis umschließt mich. Eine Eule lässt ihren Ruf durch die Dunkelheit fliegen. Ich ziehe mir den Umhang enger um die Schultern und kuschele mich an Edan, sobald ich ihn erreicht habe.
    Verwundert legt dieser einen Arm um mich und seine Hand auf meinen Bauch. In dieser Position schlafe ich schließlich ein.
     
    Ich erwache, obwohl alle anderen noch tief und fest schlafen. Verwirrt sehe ich mich um. Das Feuer ist heruntergebrannt, die schwarzen Holzscheite glühen vor sich hin. Dichter Nebel hängt über dem im Sonnenlicht glitzernden Wasser und einige Libellen schwirren in der Nähe des Schilfs. Eine Spinne hat ihr Netz zwischen zwei Ästen eines Baumes in meiner Nähe gespannt. Die seidigen Fäden sind mit Tautropfen besetzt, als hätte die Göttin die tödliche Falle persönlich mit glitzernden Edelsteinen verziert.
    Einer der Berge wirft seinen schwarzen Schatten auf den See. Irgendetwas stimmt nicht. Sowohl das Lith als auch Alea treten unruhig auf der Stelle.
    Mein Instinkt zwingt mich dazu, still liegen zu bleiben, als ich Schritte über den Kies schlurfen höre. Ich wische meine schweißnassen Hände an meinem Umhang ab und taste nach dem Dolch, von dem ich weiß, dass Edan ihn immer griffbereit liegen hat. Meine Finger schließen sich um den rauen Griff und neuer Mut fließt durch meinen Körper. Alle Muskeln sind angespannt und ich schließe die Augen, bis ich meine Augenlider aber auch einen kleinen Streifen Kies und Berge sehen kann.
    Angestrengt lausche ich in den neuen Tag. Die Person versucht leise zu sein, doch auf dem knirschenden Kies ist das unmöglich. Seine Vorsicht und die Tatsache, dass der Fremde direkt auf uns zusteuert, reichen aus, um mich in Panik zu versetzen.
    Ich schließe meinen Griff fester um die Waffe und mache mich zum Sprung bereit. Für einen Augenblick ziehe ich in Erwägung die Anderen zu wecken, verwerfe die Idee aber wieder. Es wäre zu gefährlich, wenn sich einer von ihnen vor Verwirrung aufsetzen und somit den Angreifer alarmieren würde.
    Da sehe ich sie. Direkt hinter Enya, die mir gegenüber liegt, tauchen zwei stämmige Beine in brauner Stoffhose auf. Ich unterdrücke den Reflex, einfach davonzulaufen und zwinge mich, ihn ganz genau im Auge zu behalten.
    Als er Enya umrundet, hebt er seine Füße nicht weit vom Boden. Auf eine merkwürdige Art kommt mir seine Gangart bekannt vor. Ein fauliger Geruch schlägt mir entgegen und ich unterdrücke einen Brechreiz. Nun bin ich mir sicher, wer hier vor mir steht: Dearghs Diener.
    Ohne Vorwarnung springe ich auf ihn zu. Die Überraschung ist auf meiner Seite und so stolpert er rückwärts und wäre fast auf Enya gefallen, wenn seine Füße nicht vorher den Weg in die schwellende Feuerstelle gefunden hätten. Fluchend springt er zur Seite und sieht mich entgeistert an.
    „Ich komme in Frieden“, nuschelt er und hebt seine fleischigen Hände.
    Misstrauisch hebe ich den Dolch um ihm zu verdeutlichen, dass ich bewaffnet bin und diesen Vorteil auch nutzen werde.
    Er scheint zu verstehen, denn in seinen Augen blitzt unverkennbar Angst auf. Sein rotes Gesicht ist schweißüberströmt.
    „Ich soll ne Nachricht überbringen. Mehr nicht“, fährt er fort und ich ziehe überrascht eine Augenbraue hoch. So kleinlaut kenne ich ihn gar nicht.
    Mittlerweile regen sich auch meine Mitreisenden. Alea wiehert ängstlich, doch das Lith wirkt nicht beunruhigt. Vermutlich spürt es, dass er ein Dämon ist und stuft ihn deshalb nicht als Feind ein. Der Pegasus zittert dafür umso mehr, doch sie traut sich nicht, näher zu kommen. Wiehernd steht sie auf einer Wiese etwas abseits von uns, denn Enya hatte sich geweigert, Alea über den Kiesstrand zu führen, da es ihren Hufen schaden könnte. Wahrscheinlich ist es auch der raue Untergrund, der sie zurückhält, denn in ihren Augen lese ich pure Angriffslust.
    Cedric und Edan sind mit einem Satz auf den Beinen. Der Vater meines Kindes stößt einen Fluch aus, als er seinen Dolch nicht finden kann. Seine bernsteinfarbenen Augen finden die Waffe in meiner Hand und sein Körper entspannt sich ein wenig.
    Ich wende mich wieder dem ungebetenen Gast zu.
    „Er möchte uns etwas mitteilen.“
    Meine Worte triefen vor Hass und Abneigung, denn seine Gräueltaten habe ich nicht vergessen. Mit verstörtem Blick steht nun auch Enya auf und stolpert von dem übel riechenden Mann weg.
    „Was...?“
    „Schon in Ordnung. Er bringt uns nur eine Nachricht“, knurre

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