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Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Titel: Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schleifer
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sich selbst hatte sie bisher noch nie so lange Zähne gesehen wie die, die ihr an diesem Abend schon mehrmals gewachsen waren. Mittlerweile konnte sie sogar schon mit den langen Zähnen reden, ohne dabei ständig über das "s" zu stolpern. Obwohl, das musste sie schon zugeben, "Fukssssssia" klang eigentlich viel geheimnisvoller, bedrohlicher und gefährlicher als wenn sie den Namen normal aussprach. Vielleicht würde sie das züngelnde "s" ja beibehalten - nur so zum Spaß . . . und um Fuxia zu schrecken.
    „Mir geht’s echt gut, Fuxi. Du könntest dich ein wenig nützlich machen. Ich möchte gerne näher ans Fenster und schauen, was der Troll in Mariellas Zimmer so treibt. Hast du inzwischen nicht auch einen Unsichtbarkeitszauber gelernt, so wie die mühsame Mariella?“
    Verschämt blickte Fuxia zu Boden. Scheinbar waren die Spitzen ihrer herrlichen Hexenstiefel interessanter als eine Antwort auf Saras Frage.
    „Fukssssi!!!“, zischte Sara ungeduldig. Mit einem Fuß klopfte sie ebenso ungeduldig auf den Boden. Kleine Staubwölkchen stobten auf und verschwanden sofort wieder im kühlen Mondschein.
    Fuxia zuckte zusammen als sie ihren Namen so eigenartig ausgesprochen hörte. Sie warf ihrer Freundin einen verstohlenen Blick aus den Augenwinkeln zu und setzte dann stockend zur Verteidigung an: „Was soll ich denn machen? Fridolin hat mich abgelenkt! Und zu Hause habe ich auch helfen müssen. Es war einfach keine Zeit, den Zauberspruch zu üben!“
    „Was gibt’s denn da noch viel zu üben?“, fragte Sara gereizt, „Ich dachte, ihr seid schon bei den ‚coolen’ und kurzen Zaubersprüchen angelangt?“
    „Schon, aber du hast ja keine Ahnung! Du bist ja keine Hexe. Glaubst du echt, dass es damit getan ist, den Zauberspruch aufzusagen? Wenn du nicht geübt hast, hilft das überhaupt nichts. Zaubersprüche haben ein Eigenleben und reagieren auf jede Hexe anders. Der Spruch muss sich erst an dich gewöhnen. Vorher macht er nicht das, was du willst.“
    „Blöde Zaubersprüche“, konnte sich Sara ein Kommentar nicht verbeißen.
    „Blöde Sara“, antwortete Fuxia beleidigt.
    Sara sah Fuxia genau an. Die kleine Hexe stand wie ein geprügelter Hund vor ihr. Die Schultern waren nach vorne gefallen, der spitze Hexenhut in die Stirn gerutscht und Fuxias Arme waren verschämt hinter ihrem Rücken verschränkt. Sara entschied sich, ein bisschen weniger streng mit ihrer Freundin zu sein. Sie wusste ja selbst nicht, was mit ihr los war. Und, ganz ehrlich, wirklich leiden konnte sie sich in diesem Moment auch nicht so richtig.
    „Tut mir leid, Fuxi. War nicht so gemeint. Kannst du denn gar nichts machen?“
    Überrascht blickte Fuxia auf. Mit einer Entschuldigung hatte sie jetzt nicht gerechnet. Spitzbübische Freude flackerte kurz in ihren Augen auf. „Klar kann ich was machen, aber du lässt mich ja nie ausreden.“
    „OK, nochmals Entschuldigung. Reicht das jetzt?“
    Fuxia wiegte ihren Kopf überlegend hin und her und nach ein paar Sekunden: „Gut, für einen Abend haben wir uns genug gestritten. Lassen wir’s gut sein. Ich hoffe nur, dass das jetzt nicht zu unserem Normalzustand wird.“
    „Ich auch“, dachte Sara inbrünstig. Laut sagte sie: „Also, was kannst du machen?“
    „Ich kann den Unsichtbarkeitszauber probieren, aber wir werden sicher nicht unsichtbar. Aber etwas durchsichtiger. Der Troll wird uns auf keinen Fall sehen. Für ihn werden wir wie eine Luftspiegelung aussehen. Du weißt schon, so wie die Luft auf den Lichtungen wenn es besonders heiß ist.“
    Sara nickte zufrieden. Das war mehr, als sie sich erwartet hatte. „Fang an!“, forderte sie die kleine Hexe auf.
    Fuxia krempelte ihre Ärmel wichtigtuerisch auf, verspreizte die feinen Finger und streckte sie einmal durch. Das knackende Geräusch dabei ließ Saras eisiges Blut noch mehr gefrieren. „Bist du dann bald soweit?“, fragte sie gespannt.
    „Einen Moment noch. Gut Ding braucht Weile.“
    „Ja. Und sehr gut Ding braucht wohl Langeweile?“
    Fuxia schüttelte zuerst verständnislos über soviel Wortwitz zu einem solch unangebrachten Zeitpunkt den Kopf und dann nochmals die Arme. Die hochgekrempelten Ärmel rutschten wieder runter, aber das schien die kleine Hexe jetzt nicht im Mindesten zu stören.
    Endlich schien es Sara, als wäre der große Moment gekommen. Fuxia wirbelte ihre Finger wild in der Luft herum und murmelte ein paar Wörter, die Sara nicht verstand. Insgeheim dachte Sara, dass mindestens die Hälfte von Fuxias

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