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Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Titel: Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schleifer
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kleine Lacke, in der all die Dinge aus der Schublade lagen. Den Troll interessierte das herzlich wenig, er stöberte fleißig durch die Sachen.
    „Nein, wir werden uns ganz ruhig verhalten, Fuxi“, beantwortete Sara schließlich die Frage ihrer Freundin. In ihrer Stimme konnte Fuxia fast so etwas wie Triumph erkennen.
    Schließlich fand der Troll, wonach er gesucht hatte. Triumphierend hob er eine zarte Bürste vom Boden auf und hielt sie gegen das Licht einer Lampe, in der hunderte Glühwürmchen herumtobten. Im Gegenschein zeichneten sich feine Feen-Haare ab. Vorsichtig zupfte der Troll an einem Haar. Das Haar spannte sich und als der Troll das Haar angewidert wieder los ließ erklang ein heller Ton. Der Troll versuchte es nochmals. Er nahm das Ende eines blonden Feen-Haares zwischen Daumen und Zeigefinger, zupfte ein wenig daran und ließ es los. Wieder erklang ein heller Ton. So ging das noch eine Weile. Der Troll war völlig fasziniert von dem klingenden Feen-Haar. Inzwischen hatte er sich sogar auf einen der verstellten Stühle gesetzt, um das Phänomen genauer zu untersuchen. Sprachlos und entzückt lauschten die beiden Waldgeister der Musik. Die eigenartige Idylle wurde erst gestört, als Sara, Fuxia und auch der Troll Lärm an der Vorderseite der Hütte hörten. Mariella und ihre Mutter waren nach Hause gekommen.
    Flugs zog der Troll einige Feen-Haare aus der Bürste und steckte sie in einen unförmigen Beutel, den er um die Schulter geschlungen hatte. Mit zwei Sätzen war er beim Fenster, durch das er wie ein Gummiball hinaus ins Freie sprang. Im letzten Moment hatten Sara und Fuxia dem Troll Platz gemacht, ansonsten wäre er genau in sie hineingesprungen und dann wäre ihre Deckung erst Recht aufgeflogen. Mit zwei, drei weiteren Sprüngen verschwand der Troll im Wald.
    „Und was jetzt?“, fragte Fuxia fast atemlos.
    „Jetzt schauen wir uns das Gesicht von Mariella an, wenn sie sieht, das jemand in ihrem ach so sauberen und perfekten Zimmer gewütet hat.“ Ein schadenfrohes Lächeln zauberte sich auf Saras Lippen.
    „Und der Troll?“
    „Was soll mit dem Troll sein? Der wird schon wieder auftauchen. Wahrscheinlich hat Mariella ihm irgendwas angetan und jetzt hat er sich an ihr gerächt. Wäre ja nicht das erste Mal, dass so was passiert.“
    Fuxia konnte sich noch zu gut an ihr letztes Abenteuer erinnern. Sie nickte, aber etwas sagte ihr, dass das nicht die ganze Wahrheit sein konnte. Diesen Troll hatte sie noch nie im St. Nimmerleins Wald gesehen. Er war neu und sie würde ihre nicht vorhandene Nasenwarze darauf verwetten, dass hinter dem Diebstahl mehr steckte als nur ein kleiner Racheakt.
    Wie auch immer, in dieser Nacht würden sie dem Geheimnis nicht mehr auf die Spur kommen. Inzwischen war der Troll garantiert schon über alle Berge. Wahrscheinlich war er wieder zur Trauerweide zurück gekehrt und Fuxia hatte keine Lust, die gruselige Lichtung an diesem Abend nochmals zu besuchen.
    Dafür wurden Saras Erwartungen nicht enttäuscht: Als Mariella ihr Zimmer betrat, bekam sie den Schock ihres Lebens. Ihre apfelroten Bäckchen wurden aschfahl, die fröhlich vor sich hin flatternden Feenflügel erstarrten und hingen bewegungslos zu Boden. Mariellas silbrige Augen schienen aus ihren Höhlen zu quellen. Aber dann: „MAMA!!!“ Der Schrei musste den ganzen Wald geweckt haben. Zumindest in den Ohren von Sara und Fuxia schrillte er noch Minuten später nach.
    Sofort kam Mariellas Mutter in das Zimmer ihres kleinen Lieblings geflügelt. Auch bei ihr trat der selbe Effekt ein, mit einem kleinen Unterschied: „Mariella! Was hast du jetzt wieder angestellt?“, fragte sie fassungslos, da sie so eine Unordnung von ihrer ansonsten perfekten Tochter einfach nicht gewöhnt war. Selbst als Mariella einen lebendigen Drachen in einen feuerspeienden Lampion verwandelt hatte, hatte ihre Mutter nichts dabei gefunden und ihre Tochter vor den anderen Waldgeistern in Schutz genommen. Dass Fuxia damals in Lebensgefahr war, hatte auf Mariellas Mutter kaum Eindruck gemacht. Sie war vielmehr stolz darauf gewesen, wie toll Mariella bereits die Zauberkunst beherrschte.
    Was jetzt passierte war noch besser, als es sich Sara ausgemalt hatte. Mariella bekam nämlich auch noch die ganze Schuld in die Schuhe geschoben. Gehässigkeit fraß sich immer tiefer in ihr kleines, kaltes Vampirherz.
    „Schau dir nur deine Bettdecke an! Als Strafe wirst du den nötigen Morgentau für eine neue Decke selbst sammeln. Vielleicht hilft das

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