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Sara

Sara

Titel: Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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bei der ersten Computersuche herausgefunden. Und wenn es vor Gericht zur Sprache kommt, werde ich soviel wie möglich daraus machen. Ich weiß nicht, wieviel das sein wird - kann man in diesem Stadium unmöglich sagen -, aber wenn ich die Gelegenheit bekomme, das Bild an die Wand zu malen, wie dieses strahlende, fröhliche kleine Mädchen bei zwei ältlichen Schwulen aufwächst, die wahrscheinlich den größten Teil ihres Lebens in Computer-Chat-Rooms verbringen und darüber spekulieren, was Captain Kirk und Mr. Spock angestellt haben könnten, nachdem die Lichter in den Offiziersquartieren ausgegangen sind … nun, wenn ich die Gelegenheit bekomme, werde ich sie beim Schopfe packen.«
    »Kommt mir ein bißchen gemein vor«, sagte ich. Ich hörte es mich im Tonfall eines Mannes sagen, der vom Gegenteil überzeugt, vielleicht sogar ausgelacht werden möchte, aber dazu kam es nicht.
    »Natürlich ist es gemein. Als würde man auf den Bürgersteig fahren, um zwei unschuldige Passanten zu überfahren. Roger Devore und Morris Ridding handeln weder mit Drogen, noch mißbrauchen sie kleine Jungs oder rauben alte Damen aus. Aber hier geht es um Sorgerecht, und ein Sorgerechtsfall ist noch viel mehr als eine Scheidung dazu geeignet, Menschen in Insekten zu verwandeln. Dieser Fall ist nicht so schlimm, wie er sein könnte, aber schlimm genug, weil er so unverhohlen ist. Max Devore ist einzig und allein aus dem Grund in seine alte Heimatstadt zurückgekehrt, um ein Kind zu kaufen. Das macht mich wütend.«
    Ich stellte mir einen Anwalt vor, der wie Elmer Fudd aussah und mit einer Schrotflinte vor einem Kaninchenloch mit der Aufschrift DEVORE stand, und grinste.
    »Meine Botschaft an Devore wird ganz einfach sein: Der Preis für das Kind ist gerade gestiegen. Wahrscheinlich auf eine höhere Summe, als selbst er sich leisten kann.«

    » Wenn es zur Verhandlung kommt - das haben Sie jetzt mehrfach gesagt. Halten Sie es für möglich, daß Devore die Klage einfach zurückzieht und verschwindet?«
    »Für durchaus möglich, ja. Für sehr wahrscheinlich, würde ich sagen, wenn er nicht so alt und daran gewöhnt wäre, daß er stets seinen Willen durchsetzt. Außerdem bleibt die Frage, ob er noch gewitzt genug ist, um zu begreifen, wo seine Interessen liegen. Ich werde versuchen, mich mit ihm und seinem Anwalt zu treffen, während ich hier bin, aber bis jetzt bin ich nicht einmal an seiner Sekretärin vorbeigekommen.«
    »Rogette Whitmore?«
    »Nein, ich denke, die ist eine Sprosse weiter oben auf der Leiter. Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen. Aber das werde ich tun.«
    »Versuchen Sie es bei Richard Osgood oder George Footman«, sagte ich. »Beide könnten in der Lage sein, Sie mit Devore oder Devores Rechtsberater in Kontakt zu bringen.«
    »Ich möchte ohnehin mit dieser Whitmore reden. Männer wie Devore neigen dazu, sich immer mehr auf ihre unmittelbaren Vertrauten zu verlassen, je älter sie werden, daher könnte sie der Schlüssel sein, ihn dazu zu bringen, daß er die Sache fallenläßt. Sie könnte uns aber auch Kopfschmerzen bereiten. Sie könnte ihn zum Kampf überreden, weil sie entweder wirklich glaubt, daß er gewinnen kann, oder weil sie sehen möchte, wie die Fetzen fliegen. Außerdem wäre denkbar, daß sie ihn heiratet.«
    »Ihn heiratet? «
    »Warum nicht? Er könnte sie einen Ehevertrag unterschreiben lassen - das könnte ich vor Gericht ebensowenig vorbringen, wie seine Anwälte danach wühlen können, wer Matties Anwalt bezahlt -, und es würde seine Chancen in jedem Fall verbessern.«
    »John, ich habe die Frau gesehen. Sie muß selbst schon siebzig sein.«
    »Aber sie ist eine mögliche weibliche Beteiligte in einem Sorgerechtsverfahren, bei dem es um ein kleines Mädchen geht, und sie ist ein Puffer zwischen dem alten Devore und
dem verheirateten Schwulenpaar. Das sollten wir einfach im Hinterkopf behalten.«
    »Okay.« Ich sah wieder zur Arbeitszimmertür, aber nicht ganz so sehnsüchtig. Es kommt der Punkt, da ist man fertig für einen Tag, ob man will oder nicht, und ich glaubte, daß ich diesen Punkt erreicht hatte. Vielleicht am Abend …
    »Der Anwalt, den ich für Sie ausgesucht habe, heißt Romeo Bissonette.« Er machte eine Pause. »Kann das ein richtiger Name sein?«
    »Ist er aus Lewiston?«
    »Ja, woher wissen Sie das?«
    »Weil es in Lewiston ein richtiger Name sein kann. Muß ich bei ihm vorbeischauen?« Ich wollte nicht bei ihm vorbeischauen. Es waren fünfzig Meilen bis Lewiston, auf

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