Sarah Boils Bluterbe (German Edition)
Brust.
„Ich denke heute Abend werden die Wunden sich fast alle geschlossen haben. Bis dahin würde ich mich ungern extremen körperlichen Tätigkeiten hingeben. Darum komme ich ja auch erst jetzt. Ich brauchte etwas Zeit, bis ich mich überhaupt wieder bewegen konnte.“
„Ich will hoffen, dass sie uns noch nicht auf den Fersen sind.“
Lionel schmunzelte und schenkte mir einen beruhigenden Blick.
„Tomasso und seine Gefährten sind auch hier. Sie sind ganz in der Nähe. Sie werden dieses Mal wachsamer sein.“
Ich nahm Lionel mit zurück zur Kapelle. Das Wasser hatte ich längst vergessen. Mary saß vor dem Eingang und wartete schon auf mich.
„Lionel?“ fragte sie überrascht. „Wo kommt der denn auf einmal her?“
Er verbeugte sich theatralisch vor ihr und antwortete: „Direkt aus der Hölle, Euer Wohlgeborenen.“
Ich versetze ihm einen Stoß in die Rippen, was mir im nächsten Moment schon wieder leid tat. Seine tiefen Wunden hatten sich gerade erst geschlossen, es war nicht gerade taktvoll ihm den nächsten Hieb zu verpassen. Mary streckte ihm die Zunge raus, der Klang ihrer Stimme war alles andere als ängstlich, eher lagen Zweifel in ihr.
„Sehr witzig. Was ich sehr seltsam finde, dass du uns hier gefunden hast und wie bist du eigentlich einer so großen Meute entkommen?“
Ihr skeptischer Blich sprach Bände.
Ich unterbrach sie: „Eine längere Geschichte.“
Um sie von ihrem Misstrauen abzulenken, suchte ich schnell nach einem anderen Thema. Ich weiß nicht, warum ich Lionel plötzlich in Schutz nahm, ich tat es einfach.
„Ich kann kein Wasser holen. Die Leute auf dem Hof arbeiten bereits.“
„Iris hat schon alles erledigt. Sie hat ein wenig Feuchtigkeit aus den Wurzeln der Eiche hier gezogen. Die Frau ist echt Klasse.“
Ich stutzte. „Scheint so, “ erstaunt lief ich gleich in die Kapelle hinein und betrachtete die Zeichen, die sich nur noch schwach an der Wand abmalten. Die Sonne zog langsam weiter und das Bild verschwamm zunehmend. Martin sah Lionel hereinspazieren und seine Gesichtszüge verwandelten sich in eine alte, schrumpelige Kartoffel.
„Scheiße, was will der denn hier? Der Teufel persönlich. Na prima. Und das an einem heiligen Ort.“
„Halt den Mund, Martin, “ entfuhr es mir.
Er schaute mich erschrocken an:„Mir reicht es jetzt wirklich. Ich hau hier ab. Ich bin doch nicht dein Idiot. Du bist ja schon selbst zu einem Monster mutiert. Mach mit deinem Zombie was du willst.“
Er lief ohne ein weiteres Wort zu verlieren durch die aufgebrochene Türe ins Freie und verschwand.
„Ich wollte ihm noch hinterher rufen, dass er in Gefahr war, doch er hörte es nicht mehr. Und wieder war es da, mein schlechtes Gewissen. Doch dafür hatten wir jetzt keine Zeit. Die Sonne würde weiter ihrem Lauf folgen. Und das Mosaik würde bald komplett verschwunden sein. Ich griff in meine Jackentasche und machte schnell ein paar Fotos.
„Das ist kein Mosaik, ich würde sagen, das sind Figuren?“
Mary rümpfte die Nase.
„Könnte sein, bleibt aber immer noch die Frage offen, was bedeuten sie?“
Neben den merkwürdigen und mysteriösen Schatten waren ganz schwach wirklich kleine Figuren und Zeichen zu sehen, die von Wellenlinien umkreist waren.
Lionel trat näher an die Wand.
„Das ist eine Türe.“
„Wie jetzt? Was für eine Türe?“
„Das ist der Haupteingang der St. Kunibert Kirche. Glaub ich zumindest.“
„Eine Kirchentüre?“
Iris nickte zustimmend.
„Das wäre möglich. Früher wurden viele Türen mit irgendwelchen Symbolen verziert. Wir sollten es überprüfen.“
Mary schaute sie fragend an.
„Glaubt ihr, dort finden wir weitere Informationen?“
„ Wir müssen es auf einen Versuch ankommen lassen. Hier sind wir eigentlich fertig.“
Kapitel 19
Wir machten uns auf den Weg nach Köln. Im Seitenspiegel nahm ich einige Fahrzeuge wahr, die uns folgten.
Nicht schon wieder.
„Tomasso und seine Leute“, sagte Lionel leise und legte seine Hand auf meine.
„Keine Sorge, du wirst eines Tages auch die Unterschiede schneller erkennen.“
Ich zog langsam meine Hand unter seiner weg und nickte nur.
Will ich das überhaupt können?
Nach etlichen Versuchen einen Parkplatz in der City zu finden, fuhr Lionel in ein nahe gelegenes Parkhaus und wir liefen zu Fuß weiter. Tomasso folgte uns mit seinen Männern in gebührendem Abstand.
„Weiß jemand was über Sankt Kunibert?“
Nachdem niemand antwortete stöhnte ich auf.
„Na prima, dann sollten
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