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Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Titel: Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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dass ich gerade ganz benommen von Gideons Märchen war.

    Ich hielt ihm den Arm hin. »Prost.«
    Er musterte ihn einen Moment, als wäre er überrascht, dass ich seinen Schlummertrunk genehmigt hatte. Dort, wo ich den Schnitt gemacht hatte, quoll das Blut hervor. Schließlich führte er meinen Arm an seinen Mund.
    Da er immer noch ein Mensch war und kein natürliches Verlangen nach Blut empfand, schlürfte er nicht gierig an der Wunde wie ein durstiger Vampir. Stattdessen spürte ich, wie er mich vorsichtig mit seinem warmen Mund berührte, als wollte er von mir kosten.
    Es war mir peinlich, und als er stärker von mir trank, ängstigte mich unsere Nähe. Er ließ mich nicht los. Stattdessen wurde sein Griff fester.
    Nach einer Minute sah er überrascht zu mir auf. »Ich glaube, es funktioniert. Der Schmerz lässt nach.«
    »Ich bin ein wandelndes Allheilmittel gegen alle dämonischen Verletzungen.«
    »Das bist du.« Er lächelte und senkte seinen Mund wieder zu meinem Arm.
    Ich spürte, wie sich tief in mir etwas regte, als er mit seiner Zunge über meine Haut strich. Das störte mich mehr als alles andere an diesem Abend.
    Gideon ist nicht Quinn, erinnerte ich mich streng. Er ist böse. Egal, was er dir einzureden versucht. Es sind nur Worte .
    Er war auch nicht Thierry. Ich liebte Thierry. Egal wie verzweifelt ich über seine sture und geheimniskrämerische Art war, das änderte nichts an der Tatsache, dass ich mit ihm zusammen sein wollte. Deshalb tat ich, was Gideon wollte. Damit alles glattlief. Damit am Ende alles gut wurde.

    Gideon hielt meinen Arm so fest, dass ich mich an dem Sessel abstützen musste, als er weitertrank.
    Er machte ein eigenartiges Geräusch, es klang wie ein Seufzer der Erleichterung. »Das erste Mal seit dem Unfall bin ich vollkommen frei von Schmerzen.«
    Mit neuer Kraft stand er auf und stellte sich vor mich. Er legte seine Hände auf meinen Rücken und zog mich an sich. Ich stemmte mich mit der Hand gegen seine Brust.
    »Ich glaube, die Bar ist geschlossen«, sagte ich.
    »Dann sollte ich wohl meine Rechnung begleichen.«
    Er beugte sich hinunter, strich mit seinem Mund über meinen Hals und ließ die Hände über meine Taille und meine Hüften hinuntergleiten.
    »Gideon, halt …«
    Und plötzlich küsste er mich.
    Gideon Chase küsste mich .
    Das war gar nicht gut.
    Noch schlimmer war die Tatsache, dass ich seinen Kuss erwiderte.
    Wenn auch nur eine Sekunde.
    Dann stieß ich ihn mit meiner gesamten Vampirkraft zurück, was locker reichte, um ihn loszuwerden.
    Ich wischte mir mit dem Handrücken über den Mund. »Das stand nicht auf der Speisekarte.«
    »Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Ich konnte nicht anders.« Er lächelte mich breit an und zeigte seine strahlend weißen Zähne. »Ich wusste , dass du mich trotz allem magst. Das kannst du nicht länger abstreiten, oder? Ich denke, wenn du es zulässt, könnten wir wirklich gute Freunde sein.«

    »Träum weiter.«
    »Bald bin ich ein Vampir und du mein Erzeuger. Dadurch sind wir besonders eng aneinander gebunden, stimmt’s?«
    Meine Wangen brannten, als stünden sie in Flammen. »Nicht die Art Bindung, an die du denkst. Ich glaube, dieses kleine Treffen ist jetzt vorbei. Ich gehe.« Ich drehte mich zur Tür.
    Er stellte sich mir in den Weg und versperrte den Ausgang. »Bleib bei mir.«
    Er packte mein Handgelenk, an dem die Wunde bereits verheilte. »Ich weiß, dass du und Quinn wieder zusammen seid. Man hat euch heute zusammen gesehen.«
    Neuigkeiten verbreiteten sich schnell. Es musste der Mann in dem Café gewesen sein, der mit dem verdächtig aussehenden Blindenhund. Ich hatte es gewusst. »Und wenn?«
    Er löste seinen Griff, um meine Hand in seine zu nehmen, und verschränkte seine Finger mit meinen. »Vergiss ihn.« Er beugte sich vor und flüsterte an meinen Lippen. »Und vergiss Thierry. Bleib heute Nacht bei mir. Ich will dich.«
    Er küsste mich wieder. Aber er hatte es geschafft, mich an Thierry zu erinnern, und eine Welle von Schuld durchfuhr mich. Was machte ich noch hier?
    Ich versuchte, ihn wegzustoßen, aber er küsste mich nur noch leidenschaftlicher und ließ seine Zunge in meinen Mund gleiten. Da biss ich hinein. Ein kleiner Biss reichte nicht, um ihn mit meinem Vampirvirus zu infizieren, aber er brachte ihn dazu zurückzuzucken. Er fasste sich an den Mund.

    »Versuch das nicht noch einmal«, sagte ich finster.
    Er zog die Augen zusammen und griff meinen Arm so fest, dass es wehtat.

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