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Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Titel: Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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zu sehen, wenn ich in sein Hotelzimmer kam, oder er hatte unter Schmerzen gelitten.
    Aber ich durfte echt nicht vergessen, wie er eigentlich war. Wozu er in der Lage war.
    Ich schluckte. »Ich werde es nicht vergessen.«
    Er beugte sich vor und küsste mich auf die Wange. »Sei einfach vorsichtig. Sei auch vorsichtig, wenn du dem Roten Teufel begegnest. Ich weiß nicht, ob ich ihm wirklich traue.«
    »Ich auch nicht. Hast du keine Ahnung, wer er wirklich ist?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, dass ich lieber nicht Gideon sein möchte.«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. »Wenn Gideon stirbt, fährt er zur Hölle. Das Höllenfeuer wird ihn hinunterziehen.«

    »Nach allem, was er getan hat, wäre Gideon sowieso in der Hölle gelandet. Das muss dich nicht um den Schlaf bringen, Sarah.«
    »Nein.«
    Das würde es nicht. Ich hasste Gideon. Er hatte den Tod verdient.
    Wenn das der Fall war, wieso fühlte ich mich bei der Vorstellung, ihn diesem Schicksal zu überlassen, dann ein bisschen schlecht?
    Quinn hatte recht. Ich war ein Weichling. Ein schlapper Waschlappen.
    Ich würde in Gideon nur noch einen skrupellosen Killer sehen. Er war nicht wie Quinn, der sich geändert hatte, und er war nicht wie Thierry, der in seinem langen Leben mit seiner dunklen Seite zurechtkommen musste.
    Das musste ich mir immer wieder sagen. Wenn ich es vergaß, riskierte ich einfach zu viel.

7
    A ls ich in Gideons Hotelzimmer trat, war ich so kribbelig und nervös, als hätte ich den ganzen Tag über einen doppelten Espresso nach dem anderen getrunken. Thierry wäre außer sich, wenn er wüsste, dass ich wieder hier war. Dank meiner geschwätzigen Aufpasser in Gestalt von Quinn und dem Roten Teufel würde er es wahrscheinlich bald herausfinden.
    Aber nun war ich hier.

    Mit den Folgen würde ich mich später beschäftigen.
    Gideon erwartete mich in demselben Sessel wie am Vorabend. Sein Aussehen hatte sich gut gehalten, ich konnte immer noch keine Narben auf seinem unbestreitbar hübschen Gesicht erkennen. Die Narben waren natürlich immer noch da, aber sie waren von dem Zauber überdeckt. Er war allerdings nicht gesellschaftsfähig gekleidet. Denn er trug lediglich eine lässige Pyjamahose, und seine muskulöse Brust war nackt.
    Auf dem Tisch neben ihm lag deutlich sichtbar ein Dolch mit einer gebogenen Klinge.
    Seit ich den Raum betreten hatte, hatte er kein Wort gesagt. Er starrte mich nur aus seinem Sessel an.
    Ich fühlte mich deutlich schlechter als zu Anfang, und das sollte etwas heißen.
    »Ist es schön draußen?«, erkundigte er sich nach einer ganzen Weile.
    »Schön?«, wiederholte ich. »Was meinst du?«
    »Ich habe vorhin gesehen, dass die Sonne schien. Ich war heute nicht vor der Tür.«
    Ich plauderte mit dem gefährlichsten Mann, den ich kannte, über das Wetter. Klar. Wieso nicht? »Es war schön. Nicht zu kühl.«
    »Macht dir die Sonne als Vampir gar nichts aus?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Sie blendet ein bisschen, so als würdest du der Sonne entgegenfahren und hättest deine Sonnenbrille vergessen. Und wenn ich mich zu lange in der Sonne aufhalte, werde ich ziemlich müde, aber das ist nicht schlimm.«
    »Und als Nachtwandler?«

    Ich schluckte. »Bin ich ein Exemplar der Bösesten Hexe des Westens und schmelze zu einer Pfütze zusammen.«
    »Das klingt nicht sehr angenehm.«
    Nein, wirklich nicht. Deshalb brauchte ich das Zauberbuch, von dem er gesprochen hatte. Unbedingt. Der jugendliche Hexenmeister hatte nicht den Eindruck gemacht, als würde er gern noch einmal versuchen, den Fluch auszurotten, selbst wenn ich bereit war, auf ein halbes Jahr meiner Erinnerungen zu verzichten. Er hatte irgendetwas von einer Lobotomie erzählt, wenn er es noch einmal versuchte. Aber wie sollte ich an das Zauberbuch kommen, ohne meinen derzeitigen mysteriösen Leibwächter auszuliefern? Man konnte darüber streiten, ob er meine Loyalität verdient hätte, aber es musste doch irgendeinen Weg geben, an dieses Zauberbuch zu kommen, ohne mich an einem Mord mitschuldig zu machen.
    Diese Entscheidung würde allerdings unbemerkt fallen. Die bedrohliche Vorstellung, tot als Pfütze zu enden, war eine starke Motivation.
    Ich sah den Anführer der Vampirjäger prüfend an. »Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, Gideon, aber selbst mit dem Schönheitsspruch siehst du grauenhaft aus.«
    Er klammerte sich so fest an die Armlehnen, dass seine Muskeln hervortraten. Seine Haut war krankhaft weiß, und auf seiner Stirn

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