Sarah Maclean
auf
seinen Schoß setzte? Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht."
„Du wolltest es doch ausprobieren, meine Schöne", sagte er
warm und schmeichelnd. „Komm. Setz dich zu mir."
Auch ohne dass er es ihr ausdrücklich sagte, wusste sie, dass
dies ihre Gelegenheit war, alles kennenzulernen. Mit Ralston.
Sie stellte sich vor ihn hin und sah ihm in die Augen. Sie sagte
nichts, sie brauchte auch nichts zu sagen. Im nächsten Augen-
blick hatte er sie auf seinen Schoß gezogen und ihre Lippen mit
seinen bedeckt.
Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Sie gab sich dem Abenteuer hin. Und ihm.
Der Kuss war dunkler, bewusster, intensiver als all
die anderen Küsse davor. Callie hatte sofort das Ge-
fühl, dass Ralston ihr die Erfahrung vermittelte, um
die sie gebeten hatte. Die Vorstellung erregte sie - dass dieser
Mann, nach dem sie sich jahrelang gesehnt hatte, ihr den einen
verruchten, verlockenden Ort zeigen würde, den sie so unbe-
dingt kennenlernen wollte.
Er liebkoste ihre Unterlippe mit der Zunge, während er mit
den Händen über ihren Körper strich, ihre Weste aufknöpfte
und von den Schultern streifte und schließlich ihr Hemd aus
dem Bund ihrer Kniehose zog. Seine warmen, kraftvollen Hän-
de legten sich auf die weiche, bloße Haut über ihrer Hose, und
gleichzeitig drang er mit der Zunge tief in ihren Mund ein. Er
liebkoste und streichelte sie, löste Wellen der Lust in ihr aus, als
seine Hand sich langsam nach oben stahl, zu ihren Brüsten. Sie
war überwältigt von den Empfindungen, die er mit Mund und
Händen in ihr auslöste, und konnte nur abwarten, bis er sie dort
berührte, wo sie es sich ersehnte ... und wie sie es sich ersehnte.
Als er auf die Leinenbinden stieß, zuckte er zusammen und
fluchte verhalten.
„Binde sie nicht wieder ein", sagte er. Er atmete inzwischen
schwer, genau wie sie. Mit der freien Hand umfasste er ihren
Hinterkopf und durchbohrte sie mit einem Blick. „Nie mehr."
Sein Ton war dunkel, besitzergreifend, und sie schüttelte den
Kopf, zum Zeichen, dass sie sich seinen Wünschen fügen würde.
„Ich tue es nie wieder."
Er fixierte sie lang mit seinem Blick, als wollte er die Wahr-
haftigkeit ihrer Worte abwägen. Zufriedengestellt verschloss er
ihre Lippen zu einem langen, berauschenden Kuss. Gleichzei-
tig schob er ihr Batisthemd hoch und ließ nur so lang von ih-
ren Lippen ab, wie es dauerte, ihr das Hemd über den Kopf
zu ziehen. Dann nahm er den Kuss wieder auf und warf das
Hemd beiseite, das unbeachtet auf den Boden flog, während er
sich schon wieder an ihrer Leinenbinde zu schaffen machte. Sie
rechnete damit, dass er sie davon befreien wollte, doch er brei-
tete die Hände aus und gab ihren Mund frei. Seine warmen,
festen Hände auf ihr im Verbund mit der kühlen Luft auf ihren
Lippen, seinen harten Schenkeln und ihren vereinten Atemzü-
gen reichten aus, um sie so durcheinanderzubringen, dass sie
ein Weilchen brauchte, bis sie fragend die Augen aufschlug.
Sofort begegnete sie seinem Blick. Sie hielt den Atem an, als
sie die mühsam beherrschte Leidenschaft darin sah. Sie spürte,
wie seine Brust sich hob und senkte, und dann fragte er: „Soll
ich dich befreien, meine Schöne?"
Diese Bemerkung ging Callie durch und durch. Sie dachte an
ihr Gespräch eben, und sie verstand die unterschwellige Bedeu-
tung. Ihr blieb der Mund offen stehen, und er konnte nicht wi-
derstehen und beugte sich vor, um an ihrer feuchten Unterlippe
zu knabbern. Dann lehnte er sich zurück und formulierte die
Frage anders, wobei er mit einem Finger über das schwellende
Fleisch über der Leinenbinde strich.
„Soll ich dich aus deinem Käfig befreien?"
Ihr wurde schwach bei diesen Worten, die voll sinnlicher Ver-
heißung steckten. Er bot ihr alles Abenteuer, alle Aufregung,
die sie sich gewünscht hatte - all die Dinge, die sie nicht auf
ihre Liste hatte schreiben können, die sie sich nicht hatte ein-
gestehen konnte, nicht einmal in ihren stillsten Momenten. Wie
konnte sie da ablehnen?
Sie nickte zustimmend.
Mehr brauchte er nicht.
Langsam wickelte er die lange Leinenbinde ab, schob dabei
ihre Hände weg, als sie ihm helfen wollte. „Nein", sagte er, und
in seiner Stimme schwang ein Versprechen mit, „das ist mein
Geschenk. Ich packe es selbst aus."
Und das tat er dann auch. Langsam befreite er ihre Brüs-
te, bis sie in seine Hände fielen. Wie beim letzten Mal strich er
sanft über die wunde Haut. Er liebkoste die
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