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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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anders. „Dir ist es
    doch ziemlich egal, wenn du Geld verlierst."
    „Ziemlich."
    „Dann birgt die Sache für dich ja keinerlei Risiko."
    „Das spielt keine Rolle. Das ist deine Nacht. Nur du brauchst
    den Nervenkitzel zu spüren. Ich bin nur dein williger Gehilfe."
    Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie diese be-
    scheidene Selbstbeschreibimg hörte. „O nein, Gabriel", sagte
    sie. „Wenn wir richtig spielen wollen, möchte ich, dass du auch
    das Gefühl hast, verlieren zu können."
    Seine blauen Augen glitzerten. „Was hast du dir vorgestellt?"
    Erregung loderte in ihr hoch. „Also gut, für jedes Spiel, das
    ich gewinne ... musst du mir eine Frage beantworten. Wahr-
    heitsgemäß."
    Er runzelte die Stirn. „Was für Fragen?"
    „Warum?", neckte sie. „Hast du Angst, du könntest verlie-
    ren?"
    Er beugte sich vor. „Also schön, Kaiserin. Wenn ich gewinne,
    musst du mir eine Gunst erweisen ... die ich dann noch festle-
    ge."
    Bei diesen Worten überlief sie ein Schauer, gefolgt von blin-
    der Panik. „Was für eine Gunst?"
    „Warum?", spöttelte er. „Hast du Angst?"
    Ja. Sie sah ihm fest in die Augen. „Natürlich nicht."
    „Ausgezeichnet", erwiderte er und gab rasch die Karten aus.
    „Dann wollen wir die Sache mal ein wenig interessanter ma-
    chen."
    Plötzlich fand Callie das Glücksspiel furchtbar aufregend.
    Bei jeder Karte, die sie zog, hielt sie den Atem an. Fieberhaft
    suchte sie nach Wegen, Ralston zu schlagen. Und die erste Run-
    de gewann sie tatsächlich ... obwohl sie sich unwillkürlich
    fragte, ob er sie vielleicht hatte gewinnen lassen.
    Nicht dass ihr das etwas ausgemacht hätte. Sie wollte ihre
    Antwort. Nachdenklich lehnte sie sich zurück und sah zu, wie
    er mit seinen langen, feingliedrigen Fingern die Karten einsam-
    melte, sorgfältig stapelte und dann mischte, während er auf
    ihre Frage wartete. Sie sah ihn an. „Klär mich über die Kurti-
    sanen auf."
    Er lachte kurz und schüttelte den Kopf. „Ich habe mich bereit
    erklärt, Fragen zu beantworten. Das war keine Frage."
    Sie rollte mit den Augen. „Also gut. Kommen Kurtisanen oft
    hierher?"
    „Ja."
    Als er sich nicht weiter äußerte, hakte sie nach: „Und sind sie
    dann öfter für mehrere Männer zuständig?"
    „Callie", meinte er nüchtern, „worauf willst du in Wahrheit
    hinaus?"
    Sie kräuselte die Nase. „Ich habe einfach Schwierigkeiten zu
    verstehen, wie sie ... also ... was sie mit ihr ... ich meine ..."
    Er lächelte spöttisch und wartete darauf, dass sie den Satz zu
    Ende brachte.
    „Oh ... du weißt doch, was ich meine."
    „Glaub mir, ich weiß es nicht."
    „Es waren drei Männer und nur eine Frau?"
    „Tatsächlich?"
    „Du bist unerträglich! Du hast versprochen, meine Fragen zu
    beantworten!"
    „Wenn du eine Frage stellen würdest, meine Liebe, würde ich
    sie dir auch beantworten."
    „Kann man von ihr wirklich erwarten, dass sie drei Män-
    ner ..." Sie hielt inne, suchte nach dem Wort.
    „Befriedigt?", schlug er liebenswürdig vor.
    „Unterhält."
    Er begann die Karten auszuteilen. „Ja."
    „Wie?"
    Er sah zu ihr auf und grinste verwegen. „Willst du darauf
    wirklich eine Antwort?"
    Ihre Augen weiteten sich. „Ähm ... nein."
    Da begann er zu lachen, ein tiefes, dröhnendes Gelächter, das
    sie von ihm noch nie zu hören bekommen hatte. Sie war starr
    vor Staunen, als sie sah, wie es ihn veränderte. Sein Gesicht
    wirkte viel offener, seine Augen leuchteten, und seine Haltung
    war viel entspannter. Unwillkürlich musste sie lächeln, noch
    während sie ihn schalt: „Du machst dich über mein Unbehagen
    lustig."
    „Allerdings, Kaiserin."
    Sie errötete. „Nenn mich doch nicht so."
    „Warum nicht? Du wurdest schließlich nach einer Kaiserin
    benannt."
    Sie schloss die Augen und sagte übertrieben schaudernd: „Ich
    ziehe es vor, nicht an diesen scheußlichen Namen erinnert zu
    werden."
    „Du solltest ihn annehmen", meinte er offen. „Du bist eine
    der wenigen Frauen, die ich kenne, die einem solchen Namen
    Ehre machen könnte."
    „Das hast du schon einmal gesagt."
    Neugierig sah er sie an. „Wirklich?"
    Sie begegnete seinem Blick und bedauerte es sofort, diese ur-
    alte Erinnerung erwähnt zu haben, die für ihn so unbedeutend
    sein musste, während sie ihr doch so viel bedeutete. Ihre Stim-
    me war leise, sie versuchte, ihn vom Thema abzulenken. „Ja. Ich
    erinnere mich nicht, wann. Wollen wir weiterspielen?"
    Er warf ihr einen scharfen Blick zu und nickte

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