Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
blicken.
Dunkelheit senkte sich über ihn.
Eine Nacht, so finster, wie er sie nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte. Die Schwärze, die sein Bewußtsein umfing, schien vollkommen undurchdringlich zu sein.
"Der Puls beschleunigt sich!" hörte Logan dann wie aus weiter Ferne eine Stimme.
Clarissas Stimme.
Er fühlte nichts.
Auch nicht, daß Clarissa von Breden sein Handgelenk hielt und seinen Puls kontrollierte.
Die Stimme sagte noch etwas, aber Logan konte es bereits nicht mehr verstehen.
Es war beinahe so, als würde sich sein Bewußtsein vom Ort seines Körpers entfernen und in dieses schwarze Nichts hineinstürzen, das ihn umgab.
Er fühlte Kälte.
Dann begann der Strom der Eindrücke. Bilder, Gedanken, Worte in einer fremden Sprache, die er nicht hätte verstehen dürfen. Er sah den Horizont fremder Welten, an deren Himmeln eine große Zahl von Monden leuchteten. Der Bilderstrom wurde immer schneller.
Logan sah diskusförmige Sternenschiffe der Fremden zwischen den Planetensystemen hin und her schweben. Sie beschleunigten, durchbrachen die Mauer der Lichtgeschwindigkeit, die nach Einsteins Theorie die höchst denkbare Geschwindigkeit darstellte und verschwanden in einem anderen Universum, um irgendwo in der Galaxis wieder aufzutauchen.
Die Ktoor - so nannten sich diese hochentwickelten Wesen selbst. Dutzende von Welten hatten sie besiedelt. Zu anderen pflegten sie einen Pendelverkehr, ohne daß die einheimischen Intelligenzen davon im Normalfall etwas mitbekamen.
Dazu gehörte auch die Erde.
Herrschaft und Handel.
Das eine zum Zwecke des anderen.
Das war die kurzgefaßte Maxime, der die Ktoor folgten und die sie immer weiter in den Sternendschungel der Galaxis vordringen ließ. Sie übernahmen Welten, siedelten Wesen von anderen Planeten dort an, wenn sie sich davon einen wirtschaftlichenVorteil etwa durch den Abbau von Bodenschätzen versprachen.
In Logans Hirn entstand eine vage Vorstellung von der Ausdehnung ihres Herrschaftsbereichs.
Und die Erde war nichts anderes, als ein unbedeutendes Mosaiksteinchen in diesem gewaltigen Muster, das ihr Imperium bildete. Ein Imperium, das auf etwas gegründet war, das sie allen Intelligenzen voraushatten, die sich in ihrem Herrschaftsbereich entwickelt hatten.
Sie kannten das Geheimnis des interstellaren Raumfluges.
Das Geheimnis, mit dessen Hilfe sie die Lichtmauer zu durchbrechen wußten und so nicht darauf angewiesen waren, jahrtausendelang in Generationenschiffen von Sonnensystem zu Sonnensystem reisen zu müssen.
Langsam begriff Logan, woher das Wissen kam, das in ihn einströmte.
Innerhalb des Schiffes gab es eine Art mechanisches Hirn.
Einen Wissensspeicher, in dem alles zu finden war, was der Pilot eines Ktoor-Raumschiffs brauchte. Sternenkarten, Namen und Daten Dutzender Welten, die Möglichkeiten, einen Kurs einzuprogrammieren.
Alles basiert auf einer gigantischen Rechenmaschine, wurde es Logan klar . Einer quasi mechanischen Intelligenz, die offenbar aber dennoch stets im Dienst der Ktoor zu stehen scheint, ohne gegen sie zu rebellieren...
Es gab hin und wieder Science Fiction-Stories in den Pulp-Magazinen, die etwas ähnliches beschrieben hatten.
Und manch ein Phantast war der Ansicht, derartige Datenverarbeitungsmaschinen wären in der Lage, in nicht allzu ferner Zukunft den Alltag jedes Menschen zu prägen und eines Tages würden die Maschinen sich anschicken, die Herrschaft zu übernehmen.
Den Ktoor war dieses Schicksal offenbar erspart geblieben.
Logan fühlte einen stechenden Schmerz.
Der Strom der Bilder beschleunigte sich.
Fremdartige Symbole und Schriftzeichen erschienen, deren Bedeutung Logan unerwarteter Weise zu deuten wußte. Es waren Bedienungselemente des Systems, in das er eingedrungen war.
System, ja das ist der richtige Ausdruck. Es ist ein Netz. Ein Netz aus Gedankenimpulsen, die zusammen ein System bilden, das fest zusammenhängt...
Unvorstellbare Mengen von Daten konnten auf diese Weise offenbar innerhalb von Sekundenbruchteilen verarbeitet werden, verbunden mit einer Unzahl von kompliziertesten Rechoperationen.
Wie weit ist das doch von den bescheidenen Bemühungen der Menschen entfernt, ging es ihm durch den Kopf. Er erinnerte sich an einen Artikel in 'Liberty', in dem über die Experimente einer Firma namens IBM berichtet wurde, die Verarbeitung von Daten mit Hilfe von Lochkartensystemen zu automatisieren.
Der 'Liberty'-Reporter gab dem keinerlei Zukunft und hatte seinen Bericht mit dem süffisanten
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