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Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Titel: Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bedeutungsvoll.
    Der heraufdämmernde Krieg in Asien etwa, wo das japanische Kaiserreich daran ging seine Hegemonialmacht auszubauen. Kaum ein Menschenalter zuvor war gerade diese neue Hegemonialmacht erst durch amerikanische Kanonenboote dazu gezwungen worden, ihre Häfen und ihren Handel zu öffnen und damit Einflüße von außen in das bis dahin total abgeschottete Land zu lassen.
    In Europa wiederum zogen mit dem Erstarken Nazideutschlands ebenfalls dunkle Schatten herauf. Doch im Licht seiner neuen Erkenntnisse erschien Logan das alles letztlich nicht mehr Bedeutung zu haben, als es ehedem die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Indiokaziken für die spanischen Konquistadoren gehabt hatten.
     
    Was sind wir denn mehr als primitive Eingeborene in den Augen dieser Fremden? ging es Logan durch den Kopf.
    Eingeborene, die man manipulieren und benutzen konnte und die, wie er inzwischen wußte, auch zu fremden Welten verschleppt wurden.
    Genau dieses Schicksal stand Logan jetzt bevor, nachdem jener Ktoor, der an Bord dieses Schiffes weilte, den Amerikaner mit Hilfe seiner überlegenen medizinischen Kenntnisse und Möglichkeiten aus einem Zustand errettet hatte, der dem Tod sehr nahe gewesen sein mußte. Ein stechender Kopfschmerz machte sich bei Logan bemerkbar. Logan hielt diesen Schmerz für eine direkte Auswirkung der Benutzung des Telepators, eines Gerätes mit dessen Hilfe die Außerirdischen ihre technischen Geräte durch direkte Gedankenimpulse steuerten.
    Ein kleineres und offenbar harmloseres Exemplar dieser Geräte war an Logans Kopf angebracht. Es haftete einem winzigen Lampenschirm ähnlich an seinem Schädel und ließ sich auch nicht entfernen, wie Logan inzwischen festgestellt hatte.
    Der freie Weltraum ist nicht gerade ein günstiger Ort, um den Gedanken an Flucht in die Tat umzusetzen, meldete sich eine telepatische Stimme, die in Logans Kopf widerzuhallen schien.
    Logan erkannte sofort, daß es die Stimme des Ktoor war, der den Minitelepathor offenbar auch dazu benutzte, seinen Gefangenen unter Kontrolle zu halten.
     
    "Wie viele meiner Gedanken kannst du lesen?" fragte Logan laut. Er nahm an, daß sein telepatisches Gegenüber ihn verstehen konnte, wenn er Gedanken in einer genügenden Konzentration formulierte, was vermutlich beim Sprechen der Fall war. In Logans Kopf hallte so etwas wie ein Gelächter wider, auch wenn es eigenartig und verzerrt klang.
    "Ich weiß nicht, ob man bei dem, was in deinem primitiven Hirn an Aktivitäten zu finden ist, wirklich von Gedanken sprechen kann", meinte der Ktoor. "Vielleicht ein etwas hochgestochener Begriff für im Grunde primitive Regungen."
    Logan spürte deutlich den Hochmut und die Verachtung seines Gegenübers. Außerdem noch einige Emotionen, die der Amerikaner nicht so richtig einzuschätzen wußte. Die Menschheit steht für die Ktoor wirklich nur auf der Stufe von Tieren, erkannte Logan schaudernd.
    "Kein schlechter Vergleich", meinte der telepatische Kommentator in Logans Hinterkopf.
    "Wie auch immer", erwiderte Logan. "Du bist meiner Frage ausgewichen."
    "Welcher Frage?"
    "Der Frage, wie groß der Anteil jener Gedanken ist, die du lesen kannst?"
    "Ich werde dich bewußt darüber im Unklaren lassen, Mensch."
    "Wie ist dein Name, Ktoor?"
    "Ich glaube, es würde dir kaum gelingen, mit deinen primitiven akustischen Organen eine lautliche Entsprechung meiner Individualbezeichnung hervor zu bringen."
    "Es käme auf einen Versuch an."
    "Ein Affe, der das Schachspielen versucht. Interessant."
    Wieder vernahm Logan so etwas wie Gelächter in seinem Hinterkopf. Er glaubte Zynismus erkennen zu können, andererseits war das ein menschlicher Begriff und es war fraglich, inwieweit der in diesem Fall überhaupt verwendbar war.
    Der Ktoor erklärte: "Meine Individualbezeichnung hat in etwa die Bedeutung Der-großes-Wissen-hat."
    Ein Name, der nicht gerade von besonderer Bescheidenheit zeugte...
    *
    Der Dschungel dampfte. Ein vielstimmiger, unheimlicher Chor von schrillen Stimmen erfüllte die Luft. Die hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit der unerträglichen Hitze machten jeden Gedanken zur Qual.
    "Wo bringen die uns hin?", fragte Clarissa von Breden an Pierre Marquanteur gewandt. Schweißperlen standen auf der Stirn der jungen Deutschen.
    Marquanteur verzog das Gesicht zu einem matten Lächeln.
    "Keine Ahnung", meinte er. Der ehemalige Fremdenlegionär ließ den Blick schweifen. Den bewaffneten Banditen unter dem Kommando des sogenannten 'Colonels', die

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