Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Gedanken verschlossen sie Logan gegenüber.
    Er sprach sie zwar an, hoffte, daß der Strom seiner konzentrierten Gedanken sie ebenso erreichen würde, wie dies bei Der-großes-Wissen-hat gelungen war, aber da war keine telepathische Stimme, die sich in Logans Hinterkopf meldete.
    Die krakenähnlichen Fremden aus den Weiten des Alls blieben stumm.
    Und auch Der-großes-Wissen-hat nahm zunächst keinerlei Kontakt mehr mit Logan auf.
    Logan überlegte, ob dies mit der Anwesenheit der beiden anderen Ktoor in Zusammenhang stehen konnte.
    Möglicherweise galt unter ihnen eine Kontaktaufnahme mit Menschen als irgendwie unschicklich oder gesellschaftlich verachtenswert. Diese Möglichkeit war nicht aus der Luft gegriffen.
    Logan hatte dabei die Verhältnisse in seinem eigenen Heimatland im Blick.
    Vor allem im Süden der USA herrschte nach wie vor strenge Rassentrennung und ein Kontakt zwischen Schwarzen und Weißen war nur sehr eingeschränkt möglich.
    Wo immer es ging, wurde er vermieden.
    Getrennte Schulen, getrennte Busse.
    Und da ging es um Angehörige ein und derselben Spezies, rief sich Logan ins Bewußtsein. Hier jedoch hatte man es mit einer offenbar technisch meilenweit überlegenen Rasse zu tun, für die die Menschen kaum mehr als halbintelligente Tiere waren.
    Du bildest dir eine Hypothese auf Grund deiner eigenen Vorurteile! ging es Logan dann durch den Kopf. In Wahrheit weißt du nichts. Gar nichts. Du bist wie ein Blinder unter Sehenden, der versucht, die Welt tastend zu begreifen...
    Beim Blick durch das Sichtfenster konnte Logan zunächst noch das baugleiche, ebenfalls diskusförmige Schwesterschiff sehen. Dann aber veränderte der Ktoor-Raumer seine Flugbahn, so daß das Schwesterschiff außerhalb des Blickwinkels geriet.
    Ob beide Schiffe ihre Reise nun getrennt fortsetzten oder es einfach nur nicht mehr möglich war, den zweiten Raumer durch das Sichtfester zu beobachten, wußte Logan nicht.
    Das Ktoor-Schiff schien zu beschleunigen.
    Logan spürte wie schon beim ersten Start keinen Andruck.
    Offenbar gab es technische Vorrichtungen, die dessen Auswirkungen neutralisierten.
    Aber die Sterne, die Logan durch das Sichtfenster seiner Zelle sehen konnte, zogen immer schneller vorbei.
    Sie wurden zu streifenartigen Gebilden und verschwanden schließlich ganz.
    Der Boden vibrierte dabei leicht, das tiefe Brummen der Maschinen war zu hören.
    Logan wurde etwas schwindelig.
    Ein leichtes Unwohlsein machte sich in der Magengegend bemerkbar.
     
    Er stützte sich mit dem Arm gegen die Schiffswand, während sich alles vor seinen Augen zu drehen begann.
    Dieses Schwindelgefühl war jedoch schon im nächsten Moment wie weggeblasen.
    Logan blickte durch das Sichtfenster hinaus ins All.
    Dort waren jetzt wieder Sterne zu sehen. Allerdings in einer vollkommen anderen Konstellation. Ein grünlich schimmernder Himmelskörper befand sich in der Nähe. Ein Planet, daran bestand für Logan kein Zweifel.
    Der Ktoor-Raumer änderte etwas die Richtung. In der Nähe wurde das Schwesterschiff sichtbar. Dahinter das rötlich schimmernde Zentralgestirn.
    Logan schluckte.
    Die Erkenntnis brauchte einige Sekunden, um sich in seinem Hirn wirklich Bahn zu brechen . Das ist nicht unsere heimatliche Sonne! durchzuckte es ihn.
    Es konnte nur eine Erklärung dafür geben.
    Der Ktoor-Raumer hatte einen Überlichtsprung hinter sich, hatte eine unvorstellbar große Distanz von vielen Lichtjahren überwunden und befand sich nun in einem fremden Sonnensystem.
    Die Fantasie der Pulp-Autoren war offenbar doch nicht so weit von der Wirklichkeit entfernt, ging es Logan schaudernd durch den Kopf.
    Die Relativitätstheorie hatte die Behauptung aufgestellt, daß es keine Geschwindigkeit geben könnte, die größer sei als die des Lichtes.
     
    Eine scheinbar willkürliche Hypothese.
    Es gab genug SF-Autoren, die sie schlichtweg anzweifelten, weil sie für die einigermaßen plausible Erklärung von interstellaren Abenteuern einfach unpraktisch war. Ein gewisser E.E.Smith hatte in seinen Lensmen-Stories ganze Galaxien gegeneinander kämpfen lassen. Wenn man Einstein und die Relativitätstheorie ernst nahm, dann war das ein äußerst zeitraubender Zeitvertreib.
    Und das in mehr als nur einer Bedeutung des Wortes!
    Die Technik der Ktoor hatte für dieses Problem offenbar eine elegante Lösung gefunden.
    Vielleicht ein Sprung durch den sogenannten Hyperraum, ging es Logan durch den Kopf. Für viele Pulp-Autoren stellte dieses übergeordnete Universum eine