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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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Welt.
     
    Sacerak schwitzte. Er hatte soeben einen Naturkundetest mühselig zu Ende gebracht; Naturkunde, dachte er verächtlich. Das einzige Fach, in dem er nicht Kursbester war.
    Er fasste den Entschluss, dass frische Luft ihm durchaus gut tun könnte und schritt entschlossenen Schrittes durch das eichene Hauptportal nach draußen.
    Es bereitet e ihm Freude, unbesorgt, und aller Prüfungen entledigt, über die Ländereien zu wandern. Er warf einen Blick zurück auf die Akademie, deren Name gemäß der Stadt, in der sie sich befand, Alanur lautete und lächelte verschmitzt.
    Was die Bauweise der Institution betraf, so erinnerte diese in weiten Teilen an eine alt gediente Burg mit hoch aufragenden Zinnentürmen, und auch ein wenig an ein Schloss. In jedem Fall fühlte Sacerak sich innerhalb dieser Mauern so glücklich und geborgen wie an kaum einem anderen Ort.
    Der junge Magier sch ritt weiter voran, lauschte dem Ächzen des Windes und atmete die kühle, frische Winterluft ein. Unaufhaltsam strebte er dem Platz zu, der den größten Zauber auf ihn ausübte: Ein Wald, rund eine Meile vom Hauptgebäude entfernt.
    Sacerak kam näher und näher, seine grünen Augen begannen zu funkeln. Der Wald war nicht sonderlich weitläufig oder verwinkelt, und doch auf eine wundersame Art und Weise beeindruckend.
    Er tauchte in den Schatten der Bäume ein. Der harzige Geruch betörte seine Sinne. Er schlenderte zwischen den Baumriesen hindurch, in dem festen Wissen, wohin es ihn zog.
    Nach einigen Minuten hat te er sein Ziel erreicht: Eine Lichtung, die keinen Baum mehr beherbergte, dafür einen auffälligen Stein in der Mitte, auf den Sacerak nun zuging.
    Er blieb davor stehen; ein Lächeln umspielte seine Lippen. Das Gestein war von zahlreichen Runen durchfurcht und bot einen nahezu mystischen Anblick. Sacerak wusste, welch sagenumwobene Geschichten sich um diesen Findling der Natur rankten.
    Gemäß den Erzählungen seiner Lehrer befand sich der Runenstein seit Menschengedenken auf dieser Lichtung im Herzen des Waldes, im Gras verankert, und unmöglich herauszustemmen. Unzählige Männer hatten sich bereits an der gewaltigen Aufgabe versucht, doch ohne Erfolg. Das Einzige, was man ansonsten über ihn wusste, war, dass er schon seit Urzeiten existierte, noch bevor die Akademie gebaut wurde.
    Sacerak schaut e wie gebannt auf dieses Wunderwerk. Er liebte die Geschichten, die sich mit dem Stein und dessen Herkunft befassten.
    Schließlich ließ er sich rücklings ins Gras fallen, blickte in den Himmel und spürte, wie ihm langsam die Augen zufielen. Ein unruhiger Schlaf überkam ihn.
    In sein Bewusstsein drangen dunkelrote Blutstropfen, die auf den Runenstein niedergingen und von jenem aufgesogen wurden; der Stein teilte sich in der Mitte und gab einen schmalen Durchgang frei.
    Sacerak schreckt e aus seinem dösigen Zustand, richtete sich auf und sein Blick verharrte auf dem Gebilde neben ihm. Konnte das die Antwort auf all die Mysterien sein? Sollte Blut, das Lebenselixier der Menschen, den Weg ebnen, diesen verwunschenen Stein zu bezwingen?
    Eine seltsame, freudige Err egung ergriff ihn; eine innere Stimme sagte ihm, dass sein Traum kein bloßes Gespinst seiner Fantasie gewesen war.
    Er besah sich den Felsen aus nächster Nähe. Um herauszufinden, ob das, was er geträumt hatte, in irgendeiner Art und Weise mit der Realität in Zusammenhang stehen konnte, gab es nur einen Weg.
    Sacerak tastet e in seinen Manteltaschen nach dem kleinen Dolch, den er hauptsächlich dazu benutzte, Pflanzen und Kräuter für den Naturkundeunterricht zu präparieren. Nun jedoch würde er ihm einen anderen Dienst erweisen müssen.
    Mi t Bedacht führte er die Klinge an die Kuppe seines rechten Zeigefingers, streckte dann die Hand mit zusammengebissenen Zähnen über dem Runenstein aus und sogleich fielen blutige Tropfen hinunter.
    Der Magier blickt e gespannt auf das Schauspiel, was sich ihm nun bot: Binnen Sekunden versickerten die Blutstropfen im Felsgestein und gaben augenfällig den Auslöser für das ab, was in der Folge geschah: Langsam aber stetig, wie durch einen Mechanismus, der nur darauf gewartet zu haben schien, in Gang gesetzt zu werden, nahm ein feiner Riss inmitten des Steins immer schärfere Konturen an.
    Saceraks Augen weiten sich. Er sah zu, wie der Spalt breiter und breiter wurde, bis er letztlich einen durchaus passierbaren Durchgang für Personen mittlerer Größe bot. Da er selbst nicht besonders hoch gewachsen war, würde der

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