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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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Durchlass ihm keinerlei Probleme bereiten; dennoch zögerte er. Einen unerforschten, noch dazu stockfinsteren Gang zu betreten, von dem er weder wusste, wie lang er war noch wo er hinführte, erschien ihm mehr als töricht.
    Er beschloss , erst einmal zur Akademie zurückzukehren. Zumindest eine Fackel wollte er dabeihaben, ehe er sich an die Erkundung dieses Mysteriums machte. Obwohl eine fiebrige Erregung ihn gepackt hatte, zwang er sich, kühlen Kopf zu bewahren.
    Zunächst musste er irgendwie dafür sorgen, dass sich die Öffnung wieder verschloss. Aus einem unerfindlichen Grund hegte er nicht das Bedürfnis, dass andere Schüler der Akademie ebenfalls von seiner Entdeckung erfuhren.
    Die einzige Idee, die ihm spontan in den Sinn kam, bestand darin, es wieder mit Blut zu versuchen, zumal er sonst überhaupt keinen blassen Schimmer hatte, wie es ihm gelingen sollte, den Eingang wieder zu verschließen.
    Er presst e aus seinem schon in Mitleidenschaft gezogenen Zeigefinger weitere Blutstropfen heraus und achtete darauf, dass sie beide Seiten des Steins streiften.
    Sacerak stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als die Felsen wieder aneinander rückten und den Durchgang vollkommen unsichtbar werden ließen, so als ob er nie dagewesen wäre.
    „ Ich komme wieder, ich schwöre es“, flüsterte er, bevor er den Rückweg antrat, den Kopf voller Gedanken, von denen einer verworrener war als der andere.
     
    Und er war zurückgekehrt. Sacerak zwang sich, aus den Erinnerungen an seine Jugendzeit aufzutauchen. Die sich auftürmenden Meereswellen rissen ihn zurück in die Gegenwart.
    Er musste sich auf das Wesentliche besinnen. Indem er hier vor sich hi ngrübelte und Mutmaßungen anstellte, würde er nicht weiter kommen. Um Klarheit zu erlangen, musste er um jeden Preis die Akademie zu Alanur aufsuchen. Ihn überkam ein Gefühl, dass er nicht explizit hätte beschreiben können. Furcht? Oder gar Scheu? Ach, das ist doch lächerlich! , dachte er ärgerlich. Was mache ich mir für sinnlose Gedanken?
    Sacerak z uckte mit den Schultern. Es war höchstwahrscheinlich einfach nur ein gewisser Unmut, der sich in ihm breit gemacht hatte. Schließlich hatte er sich seit fast fünf Jahren nicht mehr in der Nähe von Alanur aufgehalten. Aber es musste wohl oder übel sein.
    Wie sollte er ruhigen Gewissens seine Suche fortsetzen, wenn unter Umständen andere uneingeweihte Personen ebenfalls von den Artefakten wussten, die er so begehrte?
    Er befühlte den weichen Sand unter ihm und überlegte, auf welche Art und Weise er es am schnellsten zu seinem Ziel schaffen würde. Zu Pferd konnte es ein Dreitagesritt werden, zu Fuß würde er hingegen mindestens zwei Wochen brauchen – ein Zeitverlust, den er keinesfalls in Kauf nehmen wollte.
    Ganz unvermittelt kam ihm die Idee, Magie zu gebrauchen, doch genau so schnell verwarf er den Gedanken wieder. Mittels Zauberei an einen anderen Ort zu reisen bedeut ete einen enormen Kraftverlust, das hatte er bereits in seinem ersten Lernjahr erfahren, und einen solchen konnte er noch weniger gebrauchen; insbesondere auch deshalb, weil seine Reise bisher anstrengend genug gewesen war. Also doch mit dem Pferd.
    Sacerak erhob sich. Nicht weit von der Küste e ntfernt befand sich ein beschauliches Dorf, an dem er auf seinem Hinweg vorbeigekommen war. Er hoffte zutiefst, dass er dort seine Lebensmittelvorräte erneuern konnte und vielleicht, wenn ihm das Schicksal gewogen sein sollte, würde er auch ein Reittier erwerben können.
    Er schaute sich um. Im Osten wurden erste Zeichen der Morgendämmerung sichtbar. Der Regen hatte inzwischen aufgehört.
    Der Magier strich sich die Haare aus dem Gesicht, zog den durchnässten Reisemantel fester zu und machte sich dann mit entschlossenen Schritten in Richtung des Dorfes auf.
     
     
     
     

6
    Miluf
     
     
    Nachdem er zehn Minuten in einem monotonen Schritt vor sich hin marschiert war, wurden die anfangs noch verschwommenen Umrisse des Ortes allmählich klarer; auch deshalb, weil sich die Sonne am östlichen Horizont anzukündigen begann.
    Auf dem Weg hierher hatte stockfinstere Nacht geherrscht. Sacerak war nur dadurch imstande gewesen, das Dorf wahrzunehmen, dass irgendwo Petroleumlampen gebrannt hatten, die einen steinernen Torbogen erleuchtet hatten, der allem Anschein nach so etwas wie einen Eingang beschrieb.
    Nun jedoch, da es dämmerte , konnte er seinen Zielort ein wenig genauer in Augenschein nehmen: Der Rundbogen existierte tatsächlich und um

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