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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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morgen bleibt noch ausreichend Zeit für Unterhaltungen. Ruhet wohl!“
     
    Benalir hockte auf seinem Bett, zog sein Hemd aus und wollte sich gerade hinlegen, als Giano die Frage stellte, vor der er sich insgeheim gefürchtet hatte. Der Rivurianer spielte mit seinen Fingern, kratzte sich hinter dem rechten Ohr, und warf Benalir immer wieder einen flüchtigen Blick zu.
    „Also, Benalir, ich wollte fragen warum … wie soll ich es ausdrücken … du und dein Vater, ihr seid doch auch zum ersten Mal hier bei den Elfen, nicht wahr?“
    Benalir bejahte. Er ahnte , worauf dieses Gespräch hinauslaufen würde und ein drückendes Unbehagen machte sich in seinem Innersten breit, das ihn zu ersticken drohte.
    G ianos Stimme klang nun gefasster. „Aus welchem Grund denn? Anfangs dachte ich ja, ihr wärt Freunde von Erlon, aber eigentlich seid ihr doch auch Fremde hier.“
    Benalirs setzte eine ernste Miene auf . Er vertraute dem Rivurianer und hätte ihm gerne eine befriedigende Antwort gegeben, aber was sollte er erwidern? Im Grunde wusste er nichts über die Umstände seiner Reise, abgesehen von vagen Andeutungen, die Erlon vor einigen Tagen in Agalam hatte anklingen lassen und aus denen Benalir bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht schlau geworden war.
    Er entschied sich dafür, dem Wassermenschen das zu sagen, was er wusste. Es dauerte einen Augenblick, bis er die Worte fand, um anzufangen.
    Er erzählte Giano von Agalam, der Unterredung mit Gundamôk und wie er schließlich Erlon kennengelernt hatte, der sie alle hierher geführt hatte. Nachdem er seinen Bericht beendet hatte, wirkte Giano beeindruckt. „Unglaublich, du steckst anscheinend in einem noch größeren Schlamassel als ich. Die haben es offenbar tatsächlich auf dich abgesehen, aber wieso bloß?“ Benalir zuckte mit den Schultern. „Das erfahre ich hoffentlich bald von Erlon. Bis dahin sollten wir unseren Aufenthalt hier so gut es geht genießen, meinst du nicht auch?“
    Giano pflichtete dem Schmied sohn gähnend bei und streckte sich auf seiner Pritsche aus. Benalir legte sich ebenfalls zur Ruhe und schlief kurz darauf ein. Sein Schlaf war unruhig und durchzogen von wirren Gedanken. Abermals träumte er von einem Ozean und darin befindlichen Seeungeheuern.
     
    Als Benalir und Giano am darauffolgenden Tag die Küche betraten, fanden sie einzig Galdor vor, der ihnen zulächelte.
    „Lonur hat sich in seine Bibliothek zurückgezogen und möchte fürs Erste nicht gestört werden. Aber nichtsdestotrotz hat er für unser Wohl gesorgt, der Gute.“
    Auf dem Tisch st anden drei Teller, überhäuft mit Brot, Beeren, Nüssen und Kräutern. Die mit Wasser gefüllten Holzkrüge rundeten den Anblick ab. Benalir rieb sich die Hände. „Wenn bei den Elfen so ein gewöhnliches Frühstück aussieht, dann muss das Festmahl ja ein Gelage für die Götter werden.“
    „Na, dann lasst es euch schmecken, gestaunt habt i hr schon genug“, lachte Galdor.
    In de r Schmiede hatte es niemals ausgiebige Mahlzeiten gegeben – als Folge des bescheidenen Einkommens, das Benalir und sein Vater verdienten – und Galdor genoss es sichtlich, so viel essen zu können, wie in seinem Magen Platz fand.
    „Was denkt ihr, macht Lonur in der Bibliothek?“, fragte Giano kauend und griff unbeholfen nach einem Stück Käse.
    Kaum zu glauben, dass dieser Giano ein Gelehrter und Berater des Königs von Rivur sein soll, dachte Benalir. „Wahrscheinlich studiert er irgendein kompliziertes Buch; ich bin mir sicher, dass die Elfen Wert auf Bildung legen“, antwortete er.
    E r wusste kaum etwas über die Sitten und die Lebensart des elfischen Volkes, doch konnte er sich lebhaft vorstellen, dass sie äußerst belesen waren.
    Nachdem sie ihre Mahlzeit beendet hatten, redeten sie noch ein wenig. Dabei hoffte Benalir inständig, dass Lonur bald auftauchen würde.
    Allzu lange mussten sie nicht auf den Elfen warten. Sie rück ten gerade die Stühle am Tisch zurecht, als er sich zu ihnen gesellte. Er bot an, sie herumzuführen. Galdor und Giano nahmen das Angebot an, Benalir hingegen verlangte es nach einem Bad, um seine müden Gelenke zu erfrischen. „Das ist kein Problem“, beschied ihm Lonur mit einem Lächeln. Zunächst reichte er ihnen frische Kleidung, grüne Wämser und lederne Hosen, dann führte er sie auf die Lichtung. Sie erstrahlte durch die hereinfallende Sonne in einem schwachen Frühlingsglanz. „Im Siofelwald gibt es eine Vielzahl heißer Quellen, in denen man ein erquickendes Bad nehmen

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