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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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heraus, diesmal in Begleitung. Derjenige, der ihm nachfolgte, war offenkundig sein Bruder. Er schien älter als Erlon zu sein, doch ihre Gesichtszüge glichen sich auf frappierende Weise. Der Elf war hoch gewachsen und schlank, seine langen Beine verliehen ihm ein graziles Aussehen. Ein Lächeln zog sich über sein Antlitz.
    „Bûndorom, amgú nos. Ich grüße euch und freue mich, dass ihr wohlbehalten hier angekommen seid. Mein Name ist Lonur. Ich bin Erlons Bruder; es ist mir eine Ehre, euch in meinem Haus willkommen zu heißen. Tretet ein!“
    Sie folgten der Aufforderung. Benalir wunderte sich, denn Erlon blieb draußen stehen. Auf seinen fragenden Blick hin sagte der Elf: „Ich würde gerne bleiben, aber Torfuf wartet schon auf die Unterstützung, die ich ihm zugesichert habe. Nach dem Angriff der Loroks wird Agalam die Hilfe der Waldelfen benötigen. Ruht euch aus, ich werde sobald wie möglich zurückkehren. Dann müssen wir allerhand besprechen, doch zunächst gönnt euch den wohlverdienten Frieden.“
    Er warf Benalir einen vielsagenden Blick zu und ve rschwand anschließend in der hereinbrechenden Dunkelheit.
     
    Lonurs Hütte war groß und geräumig. Von außen betrachtet hatte sie kleiner gewirkt. Es gab insgesamt vier Zimmer, von denen Lonur das kleinste als Schlafzimmer nutzte. Ein weiterer Raum war mit zwei Betten und einem Regal voller Bücher ausgestattet. „Hier drin könnt ihr beide schlafen“, wandte er sich an Benalir und Giano, die sich dem Elfen zwischenzeitlich, wie auch Galdor, mit Namen vorgestellt hatten. Benalirs Vater bekam Lonurs Schlafzimmer als Quartier für die Nacht zugewiesen, auch wenn er es zuerst nicht annehmen wollte, da es ihn peinlich berührte, dass ihr Gastgeber in die Bibliothek auswich.
    Lonur erzählte ihnen, dass er sich im Laufe der Jahre eine beachtlic he Sammlung von Büchern, Schriftrollen und historischen Fragmenten zugelegt hatte. Doch Benalir reizte das vierte und letzte Zimmer am meisten, denn dabei handelte es sich um die Küche, in die Lonur sie nun führte.
    „Ich bereite euch erstmal eine Tasse Tee zu. Für das Essen werde ich noch eine Weile brauchen, aber das Festmahl findet ja sowieso erst morgen statt. Gebt mir am besten eure Umhänge, ich werde sie trocknen lassen.“
    Obwohl es derweil nicht mehr regnete, waren ihre Reisemäntel noch von den Schauern der vorherigen Tage durchnässt, und dankbar vertrauten sie Lonur die Kleidung an. Der Elf ging kurz hinaus, kehrte dann zurück, und servierte ihnen anschließend einen Tee, der mit Honig gesüßt war und besonders köstlich schmeckte.
    Sie tranken aus und bedankten sich, doch Lonur winkte ab. „Das ist doch selbstverständlich. Ich habe nur selten Gäste und da freut es mich umso mehr, wenn es euch geschmeckt hat.“
    Wenig später kredenzte er ihnen herzhaftes Trockenfleisch und Brot mit Kräutersoße, die Benalir gänzlich unbekannt war, sich aber als äußerst deliziös erwies.
    „Na also“, schmatzte Giano und wischte sich mit dem Han drücken über den Mund. „Für solch ein herrliches Essen lohnt sich jede Reisestrapaze.“
    Er lehnte sich zurück. Plötzlich wackelte sein Stuhl und stürzte um. Ein herzzerreißendes Lachen erfüllte den Raum. Danach blieben sie noch bei Tisch sitzen und Lonur berichtete von seiner Heimat.
    „Der Siofelwald – oder Sûlvum do Siofel, wie er in unseren Kreisen oft genannt wird – ist einer der schönsten Wälder Saranias . Er ist als einer der wenigen noch unbefleckt von der Hand Zoranos. Insgesamt liegen fünf große Lichtungen im Siofelwald, auf denen wir unsere Behausungen erbaut haben. Diese hier, wo wir uns aufhalten, ist die kleinste der fünf. Einem Fremden ist es so gut wie unmöglich, unsere Wohnstätten zu finden. Erlon hat euch natürlich hierher führen können, aber ohne einen Einheimischen hättet ihr diesen Ort niemals zu Gesicht bekommen. Der Wald ist ausgedehnt und verschlungen, und nur wir Elfen sind imstande, die Orientierung zu bewahren. Die Truppen Zoranos wagen sich deshalb erst gar nicht hinein. In den Baumkronen haben wir Wachen postiert, die Bedrohungen bereits aus weiter Entfernung erspähen.“
    Nun verstand Benalir, was er in den Baumkronen gesehen hatte. Die Schilderung des Elfen hatte ihn so fasziniert, dass er begierig war, mehr über den ´Sûlvum do Siofel` zu erfahren, doch Lonur sagte jetzt: „Wahrscheinlich habe ich wieder zuviel geredet. Es ist spät und bestimmt sehnt ihr euch nach Ruhe. Ihr solltet schlafen gehen,

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