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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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zögerte. „I ch verstehe nicht ganz …“
    Der Zurdrûk versetzte ihm einen Hieb in s Gesicht. Torfuf spürte, dass Blut aus seiner Nase rann.
    „Spiel nicht den Ahnungslosen! Ich warne dich, solltest du weiter versuchen, mich zum Narren zu halten, wirst du es bereuen.“
    „ Ich fürchte den Tod nicht, falls du darauf anspielst!“
    Der Wolfsreiter verstummte einen Moment. „Glaub nicht, dass ich dir den Tod so bereitwillig gewähre“, erklärte er dann sachlich. „Mir stehen Möglichkeiten zur Verfügung, dich zum Reden zu bringen, aber warum der ganze Aufwand? Ich gebe dir noch eine letzte Chance, mir meine Frage zu beantworten. Andernfalls musst du wohl oder übel mit uns kommen, und ich schwöre dir, das wird dir nicht gefallen. Also, wo sind der Schmiedsohn und sein Vater? Sie müssen das Dorf schon vor unserer Ankunft verlassen haben und ich will wissen, wohin sie gegangen sind! Zum Teufel noch mal, jetzt antworte endlich!“
    Torfuf schwieg beh arrlich. Der Kerl hatte nicht die Absicht, ihn zu töten – noch nicht jedenfalls. Sollten sie ihn doch mitschleppen; Benalir und seine Begleiter würden dadurch Zeit gewinnen.
    „Lord Kenitra!“, ertönte mit einem Mal die röhrende Stimme eines Loroks, der nun vortrat und das Haupt senkte. „Verzeiht, aber wir haben jemanden vor dem Wirtshaus gefunden. Diese Missgeburt ist mehr tot als lebendig und wollte hierhin.“
    Eine erdrückende Kälte ma chte sich in Torfuf breit, als er erfasste, wen die Loroks hineinschleiften. Gundamôk!
    Die Kle idung des Zwerges war zerrissen, sein Gesicht nass vom Regen, bedeckt mit Schweiß und Blut. Der Zwerg stieß einen schwachen Klagelaut aus, dann brach er zusammen. Die Loroks entfernten sich einen Schritt und bedachten ihn mit einem Grinsen.
    Kenitras Stimme verwandelte sich in ein Flüstern. „Nun, wie es aussieht, brauche ich dich doch nicht mehr.“
    Er versetzte Torfuf einen Tritt in die Magengegend. Der Schmerz war unvorstellbar.
    „Los, packt den Zwerg! Ihr wisst, wohin ihr ihn zu bringen habt“, keifte er die Loroks an. „Und ihr“, er deutete auf drei Bestien, die bisher unauffällig in einer Ecke gestanden hatten, „ihr bleibt hier, bis der Regen aufgehört hat, und dann zündet ihr dieses vermaledeite Dorf an, verstanden? Wir brauchen Platz. Habt ihr mich nicht verstanden? Los jetzt!“
    D ie Löwenmenschen eilten davon, zwei von ihnen richteten Gundamôk auf, der sein Bewusstsein noch nicht wiedererlangt hatte, und kurze Zeit später waren sie allesamt verschwunden.
    Kenitra sc hritt eine Weile auf und ab. Torfuf beobachtete den Zurdrûk und Panik wallte in ihm auf. Eine innere Stimme sagte ihm, dass er nun die Quittung für sein Aufbegehren erhalten würde.
    Schließlich blieb der Wolfsreiter stehen. Sein Tonfall klang fast gelangweilt. „Ich stehe in Diensten des mächtigsten Mannes dieses Kontinents und du bist nicht mehr als ein Wurm, dessen einzige Tugend seine Starrköpfigkeit zu sein scheint. Da ich dich nicht mehr benötige, steht es mir frei, was ich mit dir anstelle. Hast du einen letzten Wunsch?“
    Torfuf starrte den Zurdrûk an. Eine dermaßen herablassende Haltung war ihm noch nie untergekommen. Dann lächelte er grimmig. „Múrtamur pur ón gulpón ín cûrzona!“
    Se in Lächeln gefror im Bruchteil einer Sekunde, als Kenitra sein Langschwert aus der Scheide fahren ließ und damit auf sein Herz zielte. Er versteht die alte Sprache! , schoss es Torfuf durch den Kopf, und es sollte sein letzter Gedanke in irdischen Gefilden sein.
     

12
    Der Wald der Elfen
     
     
    Seit Giano sich ihnen angeschlossen hatte, fand Benalir ihre Reise bei weitem unterhaltsamer. Er sprach mit dem Wassermenschen, fragte ihn über dessen Heimat aus und zeigte Interesse an dem, was Giano erwiderte.
    Benalir erfuhr, dass Giano in seiner Heimat als Gelehrter für die jungen Rivurianer tätig gewesen war, b is er in den Dienst des Königs, den er seiner Aussage zufolge bereits seit seiner Jugend kannte, getreten war. Insgeheim musste Benalir in sich hineinlächeln, denn es fiel ihm schwer, sich ihren neuen Begleiter in einer verantwortungsvollen Position vorzustellen.
    Indes schlug Erlon ein hohes Tempo an. Er gewährte ihnen nie mehr als vier oder fünf Stunden Schlaf und übernahm stets die Wache. Benalir fragte sich, ob der Elf überhaupt einmal schlief.
    Als die Sonne zum sechsten Mal seit ihrem Aufbruch von Agalam hinter den westlichen Hügeln zu versinken begann, wurden in der Ferne die Ausläufer eines

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