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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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stehen. „Wir sind da“, verkündete er und deutete auf eine Ansammlung von größeren Felsen, die sich keine fünf Schritte von ihnen entfernt abhoben. Benalir erfasste sofort den Grotteneingang, ein großes, schwarzes Loch.
    „Und dort drin nen liegt das Artefakt?“ Er ärgerte sich, dass seine Augenlider nervös zuckten. Erlon nickte. „Ich werde dir jetzt demonstrieren, was geschieht, wenn ich versuche, hineinzugelangen.“
    Der Elf legte Bogen und Köcher ab , und näherte sich gemäßigten Schrittes dem Höhleneingang. Als er kurz davor war, in die Dunkelheit einzutauchen, schien die Abendluft zu knistern, und plötzlich durchbrach ein grellblaues Licht die Finsternis. Um nicht geblendet zu werden, kniff Benalir die Augen zusammen. Es dauerte einen flüchtigen Moment. Er sah sich um und erschrak. „Erlon!“
    Der Waldelf lag am Waldboden, hustete, und befühlte seine Haare, die durcheinander geraten waren. „Mir fehlt nichts“, keuchte er, „mach dir keine Sorgen. Dennoch, ein äußerst wirksamer und mächtiger Schutzzauber. Wie du sehen konntest, ist es bei weitem nicht jeder beliebigen Person gestattet, diesen Ort zu betreten. Aber ich setze meinen Bogen darauf, dass du keinerlei Schwierigkeiten haben wirst. Schließlich wurdest du durch eine Prophezeiung auserwählt, die drei Heiligtümer zusammenzubringen, und wenn nicht dir, wem sollte es sonst gelingen, die Barriere zu durchschreiten? Hier, nimm dies, ich denke, es könnte dir im Innern der Grotte von Nutzen sein.“ Unter seinem Umhang holte er eine Fackel heraus und reichte sie Benalir, der die Gabe fragend anschaute. „Womit soll ich die entzünden?“
    „F uco!“
    Vor Schreck hätte Benalir die Fackel beinahe fallen g elassen. Das von Erlon energisch ausgesprochene Wort hatte bewirkt, dass die Leuchte von selbst entflammte und nun grell aufloderte. „Wie hast du das gemacht?“, fragte Benalir verwirrt, dann dämmerte ihm die Antwort. „Du hast die Sprache der Elfen gebraucht?“
    Erlon bejahte. „ Das Milunische ist keine gewöhnliche Sprache, Benalir, dessen solltest du dir immer bewusst sein. Es ist die alte Sprache meines Volkes, aber noch weitaus mehr: Sie wird häufig unter Magiern verwendet, da sich darauf jedwede Art von Zauber gründet. Nur wer des Milunischen mächtig ist, ist in der Lage, Magie zu wirken.“
    „Dann möchte ich diese Sprache auch lernen“, stieß Benalir hervor. „Überleg doch mal, ich soll den mächtigst en Zauberer unseres Kontinents stürzen, und ich beherrsche selbst keine Magie.“
    „Alles zu seiner Zeit“, erwiderte Erlon. „Deine erste und wichtigste Aufgabe besteht darin, die Artefakte zu finden, danach wirst du von den Elfen, sofern wir die Zeit erübrigen können, eine Ausbildung erhalten, die dich auf die Konfrontation mit Zorano vorbereitet. Falls du das Feuer wieder löschen möchtest, sage einfach ´Olûra`. Dies ist keine herkömmliche, sondern eine magische Fackel, ein Geschenk, das ich schon vor Monaten erhielt, von jenem Schüler Noduhels, der uns auch über die Prophezeiung in Kenntnis setzte. Sie wird dir den Weg weisen. Sei vorsichtig und wachsam.“ Dann seufzte der Elf und murmelte: „Dában protkar lus dóros do mûm palogum.“
    Benalir war bewusst, dass er nun gefordert war. Bisher waren es andere gewesen, die die Verantwortung übernommen hatten, aber diese Prüfung würde er auf sich allein gestellt meistern müssen.
    Mit langsamen, unsicheren Schritten ging er auf das schwarze Loch zu. Als er kurz davor war, die Schwelle der Dunkelheit zu überschreiten, spürte er, wie es ihm die Kehle zuschnürte. Furcht und Selbstzweifel wallten in ihm auf. Er warf noch einmal einen letzten Blick auf Erlon, der entschlossen und anspornend nickte. Dann, die Fackel von sich gestreckt, betrat er die Grotte.
     
    Sogleich spürte Benalir ein Kribbeln, das jedoch in diesem Fall nichts mit seiner Anspannung zu tun hatte. Vielmehr war es etwas, das mit Magie behaftet sein musste.
    Vielleicht, so überlegte er, handelte es sich dabei um den un sichtbaren Schutzzauber, den die Altmagier erschaffen hatten, um unliebsame Besucher von der Höhle fernzuhalten. Nach wenigen Schritten wich das Gefühl aus seinem Körper und er schickte ein Stoßgebet an Haka, seinen Schutzgott, weil Erlon Recht behalten hatte. Er hielt die Fackel hoch und begutachtete seine Umgebung. An der Decke hingen Stalaktiten, die wie riesige Speerspitzen aussahen, und von denen unablässig Wassertropfen auf den Boden der

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