Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)
geschafft.“
„Es freut mich, dass ich dir wenigstens ein bisschen helfen konnte, aber es spricht für dich, dass du deiner Aufgabe gerecht geworden bist. Wir sollten erst einmal zurückgehen, ich denke, Alana und Giano werden , und ich selbst auch, alles über dein nächtliches Abenteuer erfahren wollen. Auf dem Rückweg kannst du mir ja schon erzählen, was du in dieser Grotte erlebt hast, ich bin mehr als gespannt! Wie ist es dir ergangen? Was ist geschehen?“
Benalir begann sofort mit seinem Bericht. Erlon hörte au fmerksam zu. Benalirs Schilderung der Ereignisse faszinierte ihn so, dass es ihm für eine Weile den Atem raubte. Als er schließlich seine Worte wieder fand, waren es ohne Ausnahme Lobsprüche auf seinen jugendlichen Begleiter. „Unglaublich, mit fünfzehn Jahren, und dann solch eine gewaltige Herausforderung, die noch auf dich wartet. Aber ich verspreche dir, wir werden alles daran setzen, den Hinweis in Noduhels Niederschrift zu entschlüsseln, damit deine Reise zum zweiten Heiligtum geplant werden kann, verlass dich darauf!“
Als sie die altbekannte Lichtung erreichten, merkte Benalir, wie erschöpft er war. Die nächtlichen Strapazen hatten ihn mehr Kraft gekostet, als es zunächst den Anschein gehabt hatte. Er verspürte nur noch den Wunsch nach Schlaf. Erlon schien seine Körpersprache richtig zu deuten, denn er sagte nun:
„Du kannst erst einmal zu mir kommen und dich ausruhen. Es ist sinnvoller, später mit Giano und den anderen zu sprechen, wenn du wieder zu Kräften gekommen bist.“
Dankbar nahm Benalir das Angebot an. Mit jeder Sekunde, die verstrich, fiel es ihm schwerer, die Augen offen zu halten. Einige der Elfen, die sich zwischen den Hütten hin- und herbewegten, musterten ihn mit neugierigen Blicken, gelegentlich zeigten sie auch auf den Ring an seinem Finger, doch Benalir nahm all das kaum noch wahr.
Er seufzte erleichtert auf, nachdem sie bei Erlons Behausung angekommen waren. Seine schmutzigen Sachen legte er ab. Erlon reichte ihm ein Schlafgewand, mit dem er sich zur Ruhe begeben konnte.
Im Schlafzimmer des Elfen zog er sich um, stellte Noduhels Gedenkschrift auf einem hölzernen Regal ab, und ließ sich auf das herrlich weiche Bett fallen. Den Ring der Gnublungen behielt am Finger; er war der Auserwählte, und ihm war klar, dass dieses heilige Artefakt nun einen Teil von ihm bedeutete. Er warf noch einen letzten Blick darauf, bevor er sich zudeckte und in das Reich der Träume entschwebte.
21
Überzeugungsarbeit
Sacerak rannte die große Hauptstraße Alanurs entlang und fühlte sich wie ein gehetztes Tier. Die Sonne stand eine Handbreit über dem Horizont und tauchte die Stadt in purpurnes Licht.
Der Magier blieb stehen, lehnte sich keuchend an eine Hauswand, und setzte nach kurzer Verschnaufpause seinen Weg fort. Nachdem er den weitläufigen Marktplatz überquert hatte, betrat er eine der zahlreichen Seitengassen, die Alanur wie ein Labyrinth wirken ließen.
Schließlich machte er vor einem der unzähligen Läden halt; ein Messingschild mit dem Namen des Inhabers prangte an der Tür. Egon, las er ab und lächelte. Gut, dass Gifur mir seinen Arbeitsplatz gezeigt hat und ich ein ausgezeichnetes Gedächtnis besitze.
Er strich sich zwei Haarsträhnen aus dem Gesicht, dann klopfte er kurz an und trat ein . Er erkannte Gifur hinter der Theke und atmete erleichtert auf. Das Gesicht des Zwerges war von Staub bedeckt und er schwitzte. Als er Sacerak erkannte, hob er die Hand: „Sei gegrüßt, edler Magier. Was führt dich her? Die Tristesse des Alltags?“
„Ganz im Gegenteil, mein bärtiger Freund“, entgegnete Sacerak mit einem Grinsen, bevor er seinerseits fragte: „Bist du allein? Das käme mir sehr zugute, denn ich muss etwas Wichtiges mit dir besprechen, und das geht nur unter vier Augen.“
„A ußer mir ist niemand hier. Egon ist noch einen trinken gegangen, und Kundschaft wird auch keine mehr kommen, denn offiziell haben wir bereits geschlossen. Also, was gibt es so Dringliches zu bereden?“
Erleichtert, dass er umgehend zur Sache kommen konnte, erzählte Sacerak dem Zwerg von den Ereignissen, die er an diesem Tag erlebt hatte. Sein Hauptaugenmerk legte er dabei auf Miluf, dessen Vergangenheit , und die Pläne, welche er hegte. Er bemühte sich, alles so ausführlich wie nötig und so kurz wie möglich zu berichten. „Und zuletzt“, so schloss er, „habe ich Miluf vorgeschlagen, dass du uns nach Rivania begleitest. Ich habe
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