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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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dennoch sollte eine solch machtvolle Reliquie nicht allzu sorglos behandelt werden. Der Feind hat allerorts Späher und Spitzel in seinen Reihen, was die ganze Angelegenheit noch komplizierter macht. Gleichwohl bin ich davon überzeugt, dass ihr Sarania wieder zu einem Hort des Friedens und der Eintracht machen könnt.“
    Danach verabschiedeten sie sich von Lonur, der sie nicht mehr bis zum Waldrand begleiten würde , weil er Vorbereitungen treffen musste, eine Schar von Elfen nach Rivania zu führen, um der Verteidigung der Stadt beizuwohnen. Als Abschiedspräsent hatte er ihnen ein Päckchen, gefüllt mit Wegzehrung, zukommen lassen, worüber sie sich freuten, immerhin würde ihre Reise eine unbestimmte Zeit in Anspruch nehmen, und es schadete mit Sicherheit nicht, soviel Essbares wie möglich dabei zu haben.
    Wesentlich schwieriger fiel es Benalir, seinem Vater Leb ewohl zu sagen.
    Galdor hatte seinen Weg gewählt. Er würde zur Schmiede zurückkehren, dorthin, wo nach eigener Aussage seine wahre Berufung lag. Obgleich die Entscheidung seines Vaters ihn schmerzte, konnte Benalir sie nachvollziehen und akzeptierte sie. Weder der Krieg noch die Jagd nach sagenumwobenen Heiligtümern hätten Galdor einen Ersatz für das liefern können, was er im Laufe der Jahre in seiner Werkstätte gefunden hatte: Innere Zufriedenheit. Überdies schätzte Benalir sich glücklich, dass sie sich in Verbundenheit trennten. Der Streit vor einigen Tagen schien längst aus ihren Köpfen verbannt.
    Sie standen einander stillschweigend gegenüber, bis Galdor sich dazu durchrang, Worte herauszupressen. „Nun trennen sich unsere Wege also, mein Sohn. Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde, aber dass es unter solchen Gegebenheiten geschehen würde, damit hätte ich nicht im Traum gerechnet. So gut wie alles, was ich weiß und kann, habe ich dir beigebracht, Benalir, und jetzt liegt es an dir, unsere Welt vor dem Untergang zu bewahren.“
    Benalir um armte seinen Vater fest: „Ich kann mir keinen besseren Vater als dich vorstellen! Du warst stets für mich da und hast mir geholfen, wenn ich mich schlecht fühlte oder Rat suchte; was soll ein Sohn mehr von seinem Vater verlangen? Ich werde nie vergessen, wie hart du tagtäglich gearbeitet hast, um mir ein anständiges Leben zu ermöglichen. Ich liebe dich, Vater!“ Er drückte Galdors rechte Hand. „Sarania wird nicht in Dunkelheit versinken, und es wird der Tag kommen, da Zorano seine Macht einbüßt und unsere Lande wieder erblühen wie in vergangenen Zeiten. Das schwöre ich dir bei Leib und Seele, und bei Haka, unserem allmächtigen Schutzgott!“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab, um die Tränen zu ve rbergen, die ihm in die Augen gestiegen waren, und ging zurück zu den anderen, die bereits auf ihn warteten. Er warf sich den Reiseumhang über, schulterte den Rucksack, in dem Alana und Giano die verschiedensten Utensilien untergebracht hatten, und gemeinsam ließen sie die Lichtung hinter sich.
     
    Es wurde ein schweigsamer Marsch. Erlon geleitete sie sicheren Schrittes durch das Unterholz, während die drei Freunde ihren jeweiligen Gedanken nachhingen.
    Benalir besah sich den goldenen Ring, der an seinem linken Ringfinger schimmerte. Er hatte entschieden, ihn am Finger zu tragen, bis sie F ulna erreichten, wo es dann zweifellos sicherer wäre, das Heiligtum in einer seiner Taschen zu verstecken, um es neugierigen Blicken zu entziehen.
    Solange jedenfalls würde ihnen der Gnublungen- Ring als Wegweiser dienen, obschon es unwahrscheinlich war, dass sie Fulna verfehlten.
    Zwischen den Baumkronen, die hoch über dem Waldboden thronten, ragte der Himmel dunkel und bedrohlich auf – eine graue Masse außerhalb des geschützten Elfenreiches; es herrschte trübes Wetter.
    Erlon verlangsamte seine Schritte; die Bäume vor ihnen lichteten sich nun. Benalir erkannte, dass es regnete, und der Himmel mehr schwarz denn blau war. Die ersten Tropfen prasselten jetzt auf sie hernieder, da der Wald nicht mehr ausreichend Schutz bot, um das sinnflutartige Nass abzufangen. „Und bei so einem Guss brechen wir auf.“ Giano verzog das Gesicht und wickelte seinen Umhang fester um sich. „Das Wasser mag mein Element sein, aber das hier geht entschieden zu weit.“
    Erlon neigte den Kopf . „Wer weiß, wann der Regen aufhört. Zu warten und auf Besserung hoffen, würde nur einen vermeidbaren Zeitverlust darstellen. Ich befürchte, euch bleibt gar keine andere Wahl. Und… das hier habe ich für

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