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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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liegt es an euch, was aus Sarania wird.“
    Sie kehrten zu Alana und Giano zurück. Erlon reckte die Hand zum Abschied empor und hatte ihnen schon den Rücken zugewandt, als Benalir ein letztes Mal die Stimme hob. „Ohne dich, treuer Elfenfreund, würde gar nichts mehr werden, denn wärst du nicht gewesen, stünde ich nicht hier. Mögen du und die Elfen siegreich aus Rivania wiederkehren, und möge der Glanz eures Volkes ewig währen! Lebwohl, Erlon!“
    Und so kam es, dass ein fünf zehnjähriger Schmied, ein Wassermensch und eine Elfe gemeinsam den verschlungenen und düsteren Pfad antraten, der über das Schicksal einer ganzen Welt entscheiden sollte.
     
    Verdrießlich musste Benalir feststellen, dass der Wolkenbruch nicht im Geringsten nachließ. Grelle Blitze erhellten das Firmament und nach zehn Minuten Fußmarsch waren sie bis auf die Haut durchnässt. Hätte Benalir nicht den Ring der Gnublungen getragen, der als Wegweiser fungierte, so wäre es aller Wahrscheinlichkeit nach nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie sich in der ausschweifenden Graslandschaft verirrt hätten, denn das Unwetter machte eine Orientierung nahezu unmöglich.
    Obwohl er seine Funktionsweise noch nicht vollstän dig erfasst hatte, bewunderte Benalir den Ring der Gnublungen. Er hatte in seinem Geist immer wieder den Namen der Stadt, die sie aufzusuchen gedachten, wiederholt. Dabei war ihm aufgefallen, dass er mit der Errungenschaft an seinem Finger über eine übersinnliche Verbindung verfügte, die ihm zuzuflüstern schien, wo das Ziel lag, dem er zustrebte.
    Mit jeder Meile, die die drei Gefährten hinter sich brach ten, verlor Benalir nach und nach das Zeitgefühl und schon bald hätte er nicht mehr sagen können, ob sie nun eine, zwei oder bereits mehrere Stunden unterwegs waren. Es kam jedoch unweigerlich der Moment, da ihnen allesamt die Glieder schmerzten, und der kalte Wind, vor dem selbst die Reisemäntel nicht schützen konnten, sie frösteln ließ. „Es hat keinen Zweck“, brüllte Giano und kämpfte dabei gegen den pfeifenden Luftzug an. „Lasst uns irgendwo Unterschlupf suchen, dann können wir uns neu sammeln. Wenn wir unter diesen Verhältnissen weiter marschieren, ereilt uns höchstens das Fieber!“
    Alana und Benalir stimmten überein, dass Gianos Vorschlag die momentan sinnvollste Alternative war, und hielten nun nach einem Quartier Ausschau. Benalir wurde fündig, aber wollte seinen Augen zunächst nicht trauen: Westlich von ihnen kamen die schemenhaften Umrisse eines Gebäudes in Sicht, das wie eine einfache Hütte oder Scheune wirkte. „Los, da drüben hin!“, rief er aus.
    D er Himmel öffnete nun unbarmherzig seine Schleusen. Sie kämpften sich, die Hände vors Gesicht haltend, Schritt für Schritt vorwärts und allmählich erkannte Benalir, was er zuvor lediglich als Silhouette wahrgenommen hatte. Es handelte sich tatsächlich um eine alte Hütte, hölzern, und mit zahllosen Brettern beschlagen, die den Eindruck erweckten, als hätte man sie nur deshalb dort angebracht, damit das marode Konstrukt nicht auseinanderbrach.
    „Ich denke nicht, dass wir anklopfen müssen, oder?“, fragte Alana, wobe i der ironische Unterton kaum zu überhören war. In der Tat schien in jener Behausung schon seit geraumer Zeit keine Menschenseele mehr zu leben. Von den Fenstern, die vormals existiert haben mussten, zeugten nur noch die Rahmen aus Eichenholz. Die Schieferplatten, die die Dachverkleidung bildeten, lösten sich schon, und die Tür, von der Alana gesprochen hatte, gab es im Grunde nicht mehr. Dort, wo sie sich einst befunden hatte, war nur ein dunkler Einlass auszumachen, der keinen besonders behaglichen Eindruck bot, aber immer noch einladender erschien als weiter durch den wütenden Sturm zu marschieren.
    Benalir zögerte nicht lange, trat ein, und wäre fast über zwei Dielenbretter gestürzt, die achtlos im Flur platziert worden waren. Er fluchte kurz und unbeherrscht, anschließend beäugte er die Einrichtung genauer. Vom Flur zweigten zwei Gänge ab, die in kleine und übersichtliche Räumlichkeiten führten; am Ende desselben erstreckte sich ein größeres Zimmer, ehemals vermutlich das Wohn- oder Familienzimmer.
    Er beschloss, sich zunächst das große Zimmer näher zu besehen. Alana und Giano, die inzwischen eingetreten waren, folgten mit bedächtigen Schritten. Als Benalir sein Ziel schließlich erreichte, registrierte er, dass dieses Haus wirklich schon seit langer Zeit verlassen war. Der Raum, der

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