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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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vollkommen die Umgebung vergessend standen sie zwischen den Türmen aus Lebensmitteln und befriedigten sich gegenseitig mit der Hand. Sascha beobachtete dabei das Muskelspiel von Guidos Oberkörper, seinen Armen und schließlich seinen Orgasmus, welcher den letzten Funken in ihm überspringen ließ. Es schmerzte, als er seinen Höhepunkt gleich nach Guido erreichte, er warf den Kopf zurück und sog die Luft mit einem zischenden Geräusch zwischen den zusammengepressten Zähnen ein.
    Während sie sich mit Tempos säuberten, sprachen sie kein Wort, aber als Sascha sich nach diesem knapp fünf Minuten dauernden Intermezzo wieder gefangen hatte und weg wollte, hielt ihn Guido ein weiteres Mal fest.
    „Das war es also. Du wusstest genau, warum du mir ausgewichen bist. Du warst genauso scharf auf mich wie ich auf dich. Ich habe es gewusst, vom ersten Augenblick an habe ich es gewusst.“
    „Lass mich in Ruhe. Und mach in nächster Zeit einen Bogen um mich. Verdammt noch mal, warum konntest du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“
    „Warum sollte ich? Ich fand es geil.“
    „Ich heirate nächsten Monat, du Arschloch. Und so ein Scheiß wie gerade eben gibt mir nichts.“
    „So? Dann ist da wohl Leitungswasser drin, was?“
    Guido zeigte auf eines der Tempotücher, die an einer Holzpalette lagen. Sascha drängte sich ohne Antwort an Guido vorbei und rannte zur Toilette. Er hielt seinen Kopf unter kaltes Wasser. Tropfend schaute er danach in den Spiegel. In diesen Augenblicken erkannte er, dass er seine Bedürfnisse nicht so einfach manipulieren konnte, wie es bisher aussah. Er brauchte Männer, brauchte den Sex mit ihnen. Denn bei der ganzen Kraft, die er zur Selbstüberlistung aktivierte, musste er zugeben, das vorhin war etwas vollkommen anderes als das Zusammensein mit Stefanie. Bei ihr war sein Denken niemals ausgeschaltet, immer war er bemüht, selbst gesteckten Anforderungen gerecht zu werden. Der dabei entstehende Stress war unausbleiblich. Bei Guido musste er sich nicht konzentrieren, es passierte einfach und das war es, was ihm sagte, dass es wohl doch kein Zufall gewesen war, der ihn in der Schwulenszene landen ließ.
    Nun musste er sich klar darüber werden, welchen Stellenwert er dem Vorfall zugestehen wollte. Sollte er sich wieder darauf einlassen und Stefanie aufgeben? Aber er wollte nicht kapitulieren. Er durfte das nur kein zweites Mal zulassen.
    Zurück zu Hause schaffte er es nicht, Stefanie in die Augen zu sehen. Er glaubte, sie würde ihm ansehen, was geschehen war. Wieder einmal wollte er sich selbst etwas beweisen, wollte mit ihr schlafen. Aber dieses Mal schaffte er es nicht einmal ansatzweise. Obwohl sie zärtlich auf sein offensichtliches Versagen reagierte und ihn in den Arm nahm, fraßen ihn die Selbstvorwürfe fast auf. Er fühlte sich minderwertig und unbehaglich, als sie sich liebevoll um ihn kümmerte und sagte, das sei halb so schlimm. Er konnte ihr da ganz und gar nicht zustimmen.
    ✵
    Sascha versuchte, Guido so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Trotzdem konnte er es nicht verhindern, dem anderen immer wieder zu begegnen. Jedes Mal glaubte er, Schmetterlinge im Bauch zu haben, ein heißer Schauer rieselte über seinen Rücken und schien sich in seinen Lenden festzusetzen. So sehr er sich auch widersetzte, die leidenschaftliche Begierde wurde jedes Mal stärker, wenn er Guido auch nur von Weitem sah. Schließlich passierte das Unausweichliche, sie trafen sich auf der Personaltoilette. Ohne Worte näherte Guido sich Sascha, zog ihn mit sich in eine Kabine. Er hatte nur einen halbherzigen Widerstand zu überwinden. Sascha ließ sich willenlos umdrehen und gegen die Wand drücken, während er seine Hose von dem anderen öffnen ließ. Guido benötigte kaum Vorarbeit, um in Sascha einzudringen. Immer wieder prallten ihre beiden Körper aufeinander. Sascha stöhnte in seiner Lust öfter als einmal verhalten auf, während Guido jeden Stoss mit einem fast triumphierenden, heiseren Laut begleitete. Als er soweit war, drängte er sich an Saschas Rücken und der warme Strom ergoss sich über dessen Hüfte. Guidos schweißbedecktes Gesicht lag gleich anschließend in Saschas Halsbeuge und dieser hörte die stossweisen Atemzüge, die sich nun langsam beruhigten. Aber seine eigenen, spannungsgeladenen Lenden, die pochende Erektion ließen keinen anderen Wunsch als den der baldigen Erlösung zu. Er drehte sich um und flüsterte tonlos:
    „Mach schon ... los. Bring es zu Ende.“
    Guido

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