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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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Vielleicht hebt das deine Laune wieder. Du vergisst wohl, dass ich auch einen Teil der Miete bezahle. Mensch, du hast in letzter Zeit eine so üble Laune, dass es nicht zum Aushalten ist.“
    Damit ließ sie ihn allein in der Küche zurück. Sascha setzte sich an den Tisch, aß das Brot und kochte innerlich. Dann hörte er das Lachen aus dem Nebenraum und plötzlich brach sein alt bekannter Jähzorn sich in ihm Bahn. Er sprang auf, rannte ins Wohnzimmer und brüllte vollkommen außer sich:
    „Ich will meine Ruhe, verdammt noch mal. Raus, macht dass ihr rauskommt.“
    Einen Moment lang herrschte Stille, so dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Dann erhoben sich die Gäste.
    „Nein, bleibt. Ich weiß auch nicht, was mit ihm los ist.“
    Stefanie versuchte, sein Verhalten zu entschuldigen, aber die anderen zogen es trotzdem vor zu gehen. Als sich die Haustür hinter dem Letzten geschlossen hatte, schrie sie nun ihrerseits Sascha an:
    „Was ist los mit dir? Willst du mich vielleicht auch loswerden? Vermisst du die Kerle so sehr, dass du dich nicht mehr unter Kontrolle hast? Mach so weiter, dann bist du wieder allein. Ich hätte es wissen müssen, aber Dummheit muss bestraft werden. Sag es doch, ich reiche dir nicht mehr, oder? Du musst nur ehrlich sein, dann bist du mich wieder los und kannst tun und lassen, was du willst.“
    Sascha war inzwischen wieder ruhiger geworden, er schaute sie nur an, erhob sich dann und griff nach seiner Jacke.
    „Okay, wenn du denkst, das ist deine Bude, weil du ein paar Pfennig Miete zuzahlst ... bitte schön. Viel Spaß mit den ganzen Quatschköpfen.“
    Mit diesen Worten verließ er die Wohnung. Erst draußen wurde er sich klar darüber, dass er gar nicht wusste, wohin er wollte. So ging er einfach los, um seinen Frust abzubauen. Irgendwann stand er vor einer Telefonzelle. Die Idee nachzusehen, ob Guido Telefon hatte, setzte er ohne weitere Überlegung in die Tat um. Er fand Guidos Nummer und auch die Adresse. Er nahm den Hörer ab, tippte die Zahlen ein und wartete, bis dieser sich meldete.
    „Ich bin’s, Sascha. Kann ich zu dir kommen?“
    „Zu mir? Womit habe ich denn das verdient?“
    „Ich habe dich heute vermisst. Sie sagen, du bist krank. Zu krank, um mich rein zu lassen?“
    „Nein, komm ruhig. Ich habe eine offizielle Grippe, die kennst du doch sicher – offiziell bin ich krank, ansonsten geht es mir gut. Ich habe blau gemacht.“
    Sascha machte sich auf den Weg, nahm ein Taxi und fuhr zu Guido. Schon an der Haustür fielen sie übereinander her, sie nahmen sich keinerlei Zeit für ein auch noch so kurzes Vorwort. Dabei landeten sie auf der Perserteppichimitation vor dem Schirmständer. Von dort arbeiteten sie sich zu Guidos Bett vor, wofür sie beinahe eine Stunde brauchten. Als sie schließlich dort ankamen, lagen sie völlig ausgepowert nebeneinander.
    „Ich bin beinahe geneigt zu glauben, dass du mich wirklich vermisst hast.“
    Guido grinste.
    „Ja, glaub es ruhig. Ich könnte aus der Hose springen, wenn ich mir vorstelle, dass alle meine Bemühungen umsonst waren. Ich bin und bleibe schwul. Es ist zum Kotzen.“
    „Du hast keine Hose an, aus der du springen könntest. Außerdem, so ekelhaft bin ich auch nicht, dass du jetzt kotzen müsstest.“
    „So war das auch nicht gemeint. Du kannst das nicht verstehen. Ich habe wirklich alles versucht, ein normales Leben zu führen. Aber es funktioniert einfach nicht. Ich werde immer gereizter, heute habe ich Stefanie zum ersten Mal richtig angebrüllt.“
    „Ich denke, es kommt immer darauf an, was man unter einem normalen Leben versteht. Du kannst dich nicht ständig selbst kontrollieren.“
    Guido küsste Saschas ganzen Körper, streichelte ihn und beide genossen nach den beiden Malen, die sie auf dem Weg zum Bett schon hinter sich hatten, ihre nur noch latent vorhandene Geilheit. Guido lag schließlich mit dem Kopf auf Saschas Bauch und schaute zur Decke hoch.
    „Bereust du es, hergekommen zu sein?“
    Sascha schüttelte den Kopf.
    „Dann kannst du heute Nacht hier bleiben?“
    Einen Moment lang kämpfte Sascha mit sich, dann erst entschied er, tatsächlich hier zu bleiben. Streit mit Stefanie hatte er sowieso, es kam also nicht mehr darauf an, fand er.
    ✵
    Sascha hatte ausgesprochen gut geschlafen in dieser Nacht. Aber als er am nächsten Morgen erwachte, galt sein erster Gedanke Stefanie. Wie würde es weitergehen?
    Irgendwie glaubte er selbst nicht mehr daran, dass ein Leben mit ihr unter diesen von

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