Sascha - Das Ende der Unschuld
überstürzt, aber er hatte Angst, sie wieder zu verlieren. Es war tatsächlich so, dass er glaubte, nichts und niemanden zu vermissen, wenn sie zusammen waren. Inzwischen war sie zu ihm in die Wohnung gezogen und Sascha glaubte das Glück sei perfekt.
Jeden Tag der Woche ging er zur Arbeit und freute sich auf den Abend. Stefanie kochte für ihn, wusch seine Wäsche und machte die Wohnung sauber. Dafür brachte er kleine Geschenke mit, half an den Wochenenden im Haushalt und überließ ihr zwei Drittel seines Gehaltes. Das lief gut bis zu dem Tag Anfang Mai, als seine Vergangenheit ihn teilweise zurückeroberte und die brüchige Fassade seiner Bürgerlichkeit in mancher Hinsicht zum Einsturz brachte.
Es war der Tag, als für die Arbeit im Lager Guido eingestellt wurde. Guido war dreißig, ausgesprochen attraktiv und von der ersten Minute an auf Sascha fixiert. Sein athletischer, augenscheinlich durch Sport definierter Körper wirkte in den Muskelshirts sehr sexy, seine enge Jeans verwies auf eine durchaus gut entwickelte Männlichkeit. Er verneinte von Anfang an den mausgrauen Kittel, so dass Sascha nicht daran vorbeikam, immer wieder diesen Körper zu sehen. Öfter als einmal trafen sich ihre Blicke, aber während Guido ständig versuchte, mit Sascha ins Gespräch zu kommen, blockte dieser von Anfang an ab. Doch schon am dritten Abend unter der Dusche wanderten Saschas Gedanken zu Guido. Er spürte die Erregung und wollte sie nicht wahrhaben. Trotzdem musste er schließlich selbst Hand anlegen, um seinen Ständer wieder loszuwerden.
Währenddessen hatte er Guidos braungebrannten, sehnig muskulösen Körper vor Augen und fühlte sich hinterher dementsprechend mies. Als Stefanie etwas später zärtlich werden wollte, erschrak er. Er zog sich zurück und sie schaute ihn überrascht an.
„Was ist denn los?“
„Ich ... ehm ... ich bin total geschlaucht. Heute war ein schlimmer Tag, wir mussten zehn komplette Ladungen unterbringen und ich...“
„Deshalb willst du nicht gestreichelt werden?“
„Ich bin zu kaputt für Sex.“
„Wer sagt, dass ich Sex will? Was soll das denn, ich verstehe nicht ganz. Du weißt doch, dass ich nichts von dir verlange. Wieso stellst du mich jetzt hin wie eine Frau, die bedient werden will?“
Er hatte einen ziemlich schuldbewussten Blick, während er antwortete:
„Entschuldige, ich dachte ... ach, ich weiß auch nicht. Ich bin müde, ich denke, ich gehe ins Bett.“
Sascha wollte nicht über die Gründe nachdenken, die ihn plötzlich so verwirrten. Er glaubte sich gefestigt. Er konnte es einfach nicht zulassen, dass allein der Anblick eines attraktiven Mannes ihn völlig aus der Bahn warf. Das passte so gar nicht in das selbst produzierte Bild, das er unter allen Umständen von sich haben wollte. Aber schon am nächsten Tag ging es weiter. Guido setzte sich in der Kantine an Saschas Tisch. Dieser reagierte ungehalten, verzichtete auf den Rest seines Essens und verließ die Kantine ohne ein Wort. Spätestens in diesem Augenblick wusste Guido, dass irgendetwas nicht stimmte. Das war auch Sascha klar, aber für ihn besagte dies gar nichts. Für ihn zählte allein, dass er sich von Männern fernhielt. Es ärgerte ihn nur, dass es ihm offensichtlich schwerfiel, obwohl er so gern an seine eigentliche Heterosexualität geglaubt hätte. Am Abend schlief er mit Stefanie, um sich etwas zu beweisen und glaubte sich später rehabilitiert.
✵
„Warum weichst du mir eigentlich aus? Ich beiße nicht.“
Guido hatte Sascha im Lager gestellt. Zwischen hoch aufgestapelten Kisten verbaute er ihm den Weg.
„Was willst du von mir? Lass mich vorbei, ich muss eine Palette in den Laden bringen.“
„Das kann warten, jetzt sagst du mir erst mal, warum du mir immer entkommen willst.“
„Wieso entkommen? Ich bin zum Arbeiten hier, nicht um mich zu unterhalten.“
„Auch in der Mittagspause? Du sitzt immer allein, wieso kann ich mich nicht an deinen Tisch setzen, ohne dass du die Flucht ergreifst?“
„Das ist meine Sache, lass mich jetzt...“
Sascha wollte sich an Guido vorbeidrängen, aber dieser hielt ihn fest, zog ihn heftig an sich und presste seine Lippen auf den Mund des völlig Überraschten. Dabei griff Guidos Hand zielsicher nach Saschas Unterleib und massierte die sich dort fast augenblicklich ankündigende Erektion. Sascha schloss die Augen, sein Atem flog. Mit Macht sprang ihn die Geilheit an, er erwiderte den leidenschaftlichen Kuss von der ersten Sekunde an. Hastig und
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