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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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hoffen. Außerdem hast du ihn schließlich nicht umgebracht.“
    „Nein, aber ich habe ihn beklaut.“
    „Sagen wir so, er schuldete dir noch etwas. Und jetzt sollten wir uns Wichtigerem widmen. Morgen fangen wir an, die Aufträge der behördlichen Quälgeister zu erledigen. Mit dem Restgeld renovieren wir endlich die Wohnung zu Ende und wenn wir sparsam sind, springen bestimmt noch ein paar Betten für uns raus. Die Schlafsäcke auf dem Boden werden auf die Dauer doch ziemlich hart.“
    Es verging eine knappe Woche, bis alles so weit in Ordnung war. Sascha hatte mit Jimmy und dessen Auto das nötige Material besorgt und Jimmys Installateurfreund Achim baute die zwei Toiletten wieder ein. Obwohl allem Anschein nach wenigstens vorerst keine Frau in dem Laden arbeiten würde, musste vorschriftsmäßig auch für weibliches Personal ein Örtchen eingerichtet werden, deshalb wurde auf die rechte Tür ein weibliches Symbol geklebt.
    Die Duschkabine war jetzt noch kleiner, aber sie würde ihren Zweck weiterhin erfüllen können. Auch die Bierleitung wurde wie gefordert ersetzt. Nachdem alles erledigt war, rief Sascha ziemlich kaltschnäuzig die zuständigen Dienststellen an und forderte arrogant die Abnahme, um den Laden wieder öffnen zu können.
    Er führte die Männer durch das ordnungsgemäß von Fehlern befreite Lokal und diese konnten guten Gewissens ihren Stempel nebst Unterschrift auf die Freigabe setzen. Hinterher meinte Marc grinsend:
    „Da hast du Glück gehabt. So wie du mit denen umgegangen bist, hätten sie sich auch weigern können.“
    „Wieso das denn? Geht es darum, die gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen oder denen willenlos in den Arsch zu kriechen?“
    „Ihnen in den Arsch zu kriechen, Prinzessin. Das hat Tradition in Deutschland. Was dachtest du denn?“
    ✵
    Nachdem sich herumgesprochen hatte, dass der Laden neuerlich geöffnet war, lief das Geschäft bald wieder wie vorher. Das blieb so bis zum Sylvestermorgen. Es sollte eine große Party ins neue Jahr geben, deshalb waren Sascha, Marc und Jimmy gerade dabei, das Lokal zu schmücken. Es klingelte.
    „Wer ist das denn schon wieder? Das Bauamt vielleicht, das uns sagen will, dass alle Keller und damit auch unser Lokal zugeschüttet werden sollen, weil irgendeine neue Vorschrift das so will?“
    Marc blies die Luftschlange aus dem Ring und ließ sie zu Boden segeln. Dann ging er nach oben. Eine Weile war Stille, dann hörte man Stimmen. Sascha stellte die Musik ab, lauschte angestrengt, konnte trotzdem nichts verstehen. Dann plötzlich erschrak er bis in die Fingerspitzen, denn nun hörte er Marc ziemlich laut und sehr deutlich:
    „Und sie wollen wirklich zu Sascha Dombrowsky? Was hat mein Freund denn mit der Kriminalpolizei zu tun?“
    Es war klar, dass er seinem Freund auf diese Weise eine Warnung zukommen lassen wollte und Sascha reagierte sofort und ohne nachzudenken. Er rannte zum Notausgang hinaus, dann weiter bis zum Friesenplatz. Dort blieb er stehen und rang in gebückter Haltung nach Luft. Was war geschehen? Was hatte die Kripo zu ihm gebracht, hatte ihn doch jemand gesehen? Und wer konnte wissen, dass er Geld mitgenommen hatte? Langsam ging er zurück und beobachtete von der Straßenecke aus, dass Marc die Männer in Zivil an der Tür verabschiedete. Dann fuhr der dunkelgraue Passat ab. Trotzdem wartete Sascha noch über eine Viertelstunde, ehe er sich zurückwagte. Sofort bestürmte er Marc mit der Frage, die ihm auf den Nägeln brannte.
    „Was wollten die?“
    Marc zuckte die Schultern.
    „Das haben sie mir nicht gesagt. Sie wollen wiederkommen.“
    „Verdammt, wie können die auf das Geld gekommen sein? Ich weiß eins, ich werde mich nicht verhaften lassen. Ich haue ab. Ich bin es schließlich gewöhnt, unterzutauchen.“
    „Langsam, Sascha. Es ist doch nicht sicher, dass sie dich verhaften wollen. Vielleicht haben sie nur ein paar Fragen. Du musst jetzt nur ruhig bleiben.“
    „Du hast gut reden. Ich bleibe nicht hier und warte darauf, dass sie mich abholen.“
    Die Panik war Sascha anzusehen. Die Vorstellung, eingesperrt zu sein, machte ihn vollkommen kopflos. In die Erinnerungen an seine Zeit bei Adrian mischten sich die der Erfahrungen mit der Polizei, die bisher noch niemals in seinem Sinne tätig geworden war. Nein. Er würde sich nicht einfangen lassen.
    „Du willst alles das hier im Stich lassen? Sascha, zum ersten Mal haben wir etwas und du willst kampflos aufgeben? Wir haben alles getan, um uns das hier

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